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Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Titel: Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fiss
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allerdings. Aber Handingar wusste um seine Schwächen und so sah es dann auch aus in der Stadt. Belengar hatte schon im Krieg nicht gekämpft, zu viel Angst hatte er, zu anstrengend war es ihm. Dementsprechend beschloss Handingar, soviel verriet er mir, einen anderen Nachfolger als seinen Sohn zu ernennen. Den nächsten Tag starb er, obwohl er auf dem Weg der Besserung war. Belengar muss etwas geahnt haben.Ich beschuldigte ihn natürlich. Mich zu verhaften oder zu töten wäre problematisch gewesen, also sagte er nur, dass ich verschwinden solle und es nur in Notfällen wagen sollte, die Stadt zu betreten. Unter seiner Herrschaft wurde Candeleria immer grösser. Er erhöhte die Steuern und Mautgebühren für Durchreisende und Händler, baute ein prunkvolles neues Rathaus, warb Soldaten zu seinem Schutz an und ließ den Rest der Stadt verkommen, zumindest zu einem gewissen Grad. Nur aufgrund des perfekten Schutzes, den die Stadt immer noch bietet, blieben die Leute. Aber da ich von seinem Geheimnis weiß, oder sagen wir eher, etwas ahne, hasst er mich und will mich hier nicht sehen. Aber er hasst prinzipiell jeden Fremden, da diese für ihn eine Bedrohung darstellen, seiner Ansicht nach jedenfalls. Was und wen er nicht kennt, ist für ihn automatisch schlecht, eine potentielle Gefahr.”
    ”Naja, beliebt macht er sich damit nicht.”, sagt Namis.
    ”Das stört ihn nicht. Er fühlt sich sicher und ihm geht es gut, das ist alles, was ihn interessiert.”
    ”Wird er nichts wegen deines Ausrasters unternehmen?”, hakt Cody nach.
    ”Nein, dazu hat er zu viel Angst vor mir.” Die Magd bringt den Met und Dago hat das Zimmer auch schon bezahlt und reserviert. ”Nun ja, jetzt erst mal Prost!”
    ”Prost!”
    Sie stoßen an und nehmen alle einen kräftigen Schluck.
    ”Irgendwie erinnert dieser Belengar mich an viele unserer Politiker, also unsere "Führer".”, denkt Cody laut.
    ”Inwiefern?”, will Angar wissen.
    ”Nunja, er kümmert sich in erster Linie um sich. Er kassiert Geld, erhöht die Steuern, aber alles nur, um sich dadurch Vorteile zu verschaffen, seine Macht und Position zu erhalten. Die Leute, die auf ihn zählen, die lässt er notfalls im Stich, wenn es heißt, dass er zurückstecken müsste.”
    ”Traurig, dass solche Leute an oft die Macht kommen.”, bestätigt Dago ihn.
    ”Solche Macht oder die Aussicht auf eben diese verdirbt viele Menschen auch erst. Wenigstens gibt es noch einige, die dagegen resistent sind.”
    ”Mag stimmen Angar, aber diese sind bei mir zumindest rar gesät. Bei euch gibt es ja Ausnahmen, wie zum Beispiel Tibor.”
    ”Der alte Bürgermeister aus Venderia? Kann mir kaum vorstellen, dass der ehrenhaft handelt, auch wenn er zweifelsohne nicht so ein Mistkerl wie Belengar ist.”
    ”Er ist mit seinen Ratsleuten in Venderia geblieben, um, dem sicheren Tod zum Trotze, mit den Wächtern zu reden. Das ist meiner Ansicht nach schon mutig.”
    ”Cody, du verwechselt hier allerdings Mut und Dummheit.”
    ”Da muss ich Dago recht geben, Cody. Mein Schwiegervater stirbt sicher. Es besteht keine Hoffnung, dass die Wächter verhandeln werden.”
    ”Als ich und Dago im Krieg unser Leben aufs Spiel gesetzt haben bestand, trotz aller Aussichtslosigkeit, noch ein bisschen Hoffnung. Zudem blieb uns kaum eine Wahl. Diese haben die alten Männer aber gehabt. Und sie haben sich falsch entschieden. Dies ist die zweite Regel eines Kriegers. Schätze das Leben und die Freiheit. Trete dem sicheren Tod nur entgegen, wenn beides auf dem Spiel steht und der Kampf die einzige Möglichkeit und Hoffnung ist, diese beiden höchsten Werte zu schützen.”
    "Versuchen sie nicht, den Kampf abzuwenden?"
    "Leider vollkommen sinnlos Cody. Mit den Wächtern kann man nicht diskutieren, vor allem nicht, wenn man mit solchen Dingen nur bedingte Erfahrung hat."
    ”Also vergeben die alten Männer ihre Chance auf den Kampf, diese Werte zu schützen. Sie opfern sich sinnlos, anstatt ein Opfer zu bringen, das Früchte tragen könnte.”
    ”Du begreifst schnell Cody. Ihr Gedanke ist der Richtige, nobel, sie setzen ihr Leben aufs Spiel, um diese Werte zu schützen und sei es für andere. Aber sie stellen sich ungeschickt an. Anstatt mit nach Sameria zu ziehen, wo sie ihre Leute führen und wirklich dafür kämpfen könnten, versuchen sie die Bestien anzubetteln. Zwar kann ein Kampf auch mit Worten geführt werden, sie sind eine mächtige Waffe, mächtiger, als du denken magst, aber in diesem Falle ist das Wort nicht

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