Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
hellwach.
”WAS?!?”
Ohne zu zögern greift er zu seinem Schwert. Angar tut es ihm gleich, nimmt seine Axt noch mit.
”Cody, bleib bei Namis, haltet euch im Hintergrund.”, ruft Dago beim Herausrennen.
Schnell sind auch Davinor und Angar verschwunden. Cody und Namis folgen ihnen, nicht weniger gehetzt. Draußen ist ein riesiger Menschenauflauf. Es herrscht Panik, als ob die Welt untergeht. Von überall her hört man Gemurmel.
”Was ist los?”
”Die Gestaltwandler greifen an!”
”Was treibt sie hierher?”
”Wo sind die Wachen?”
Ein einziges, wildes, heilloses Durcheinander. Der Mob drängt in Richtung Stadttor. Von der Balustrade aus sind die Wachen unermüdlich am Schießen. Da erscheint Belengar.
”Was ist hier los?”
”Ehrenwerter Herr...”, antwortet Halgiz ihm, ”Die Gestaltwandler aus dem Teran-Wald greifen uns an.”
”So ein Unfug, warum sollten sie das tun? Öffnet die Tore, schickt Soldaten raus, sie sollen das klären.”
Belengar ist bei Leibe kein großer Stratege. Aber seinem Befehl wird Folge geleistet. Die notdürftig ausgerüsteten Soldaten begeben sich vor die Stadttore. Dort wartet eine Armee von Gestaltwandlern. Es hat den Anschein, dass sich in diesem haarigen Meer von blutgeilen Bestien alle Gestaltwandler des Teran- und des Waldes bei Venderia zusammengerauft haben.
”Belengar, das ist Selbstmord! Ruft eure Soldaten zurück und wartet auf Verstärkung des Ostteils der Stadt!”
”Angar, ihr seid ja immer noch hier! Ich habe euch befohlen, die Stadt schleunigst zu verlassen.”
”Ihr werdet ihm noch dankbar sein, dass er und seine Begleiter nicht auf euch gehört haben, wie diese armen Toren da draußen.”
”Wer seid ihr, dass ihr euch so einen Ton erlaubt? Wisst ihr wen ihr vor euch habt?”
”Ja, einen beispiellosen Dummkopf.”
”Jetzt reicht es, aber! Wachen! Schmeißt diesen respektlosen Greis in den Kerker!”
Davinor hält Belengar seinen Stab unter die Nase.
”Überlegt es euch gut! Wir sind vielleicht die Einzigen, die eure Stadt noch retten können.”
Belengar zögert, ruft dann aber, ” Wachen, schließt die Tore! Wir warten auf Verstärkung!”
”Nein!”, schreit Dago.
Davinor stößt Belengar bei Seite, die Drei rennen schnellstmöglich zum Tor. Zu spät, es ist geschlossen. Sie erklimmen die Balustrade. Ein blutiges Gemetzel tut sich vor ihren Augen auf. Ein paar der Soldaten hämmern an das Stadttor, verzweifelt, von der Furcht gepeinigt. Andere stellen sich den Biestern. Doch jegliche Gegenwehr ist zwecklos. Einer nach dem anderen fällt den fletschenden Zähnen und den messerscharfen Pranken zum Opfer. Ihre Todesschreie erfüllen die Luft. Nur wenige Gestaltwandler gehen unter schmerzerfülltem Gejaule zu Boden. Hier beendet ein Pfeil eines ihrer Leben, dort durchbohrt sie einSchwert eines sterbenden, bis zur letzten Sekunde loyalen Soldaten, aber ihrem Ansturm ist nichts gewachsen. Cody und Namis kommen oben an.
”Das ist ja fürchterlich. Wie kann dieser Belengar seine Leute da draußen so krepieren lassen?”
”Er ist ein dummer Mensch, Namis. Nur mein Drohen hat ihn überhaupt dazu gebracht, die Tore zu schließen.”
Davinor ist sichtlich bedrückt.
”Aber ihr seid ein Magier, warum helft ihr den Soldaten nicht, Davinor?”
”Meine Magie würde sie auch nur in den Tod stürzen Cody. Es wäre momentan sinnlos.”
Das grausame Treiben nähert sich dem Ende, die Gestaltwandler machen sich am Tor zu schaffen. Inzwischen sind auch die anderen Soldaten eingetroffen, bis an die Zähne bewaffnet. Sie karren eine gewaltige Gerätschaft an.
”Was ist das Angar?”
”Eine Kanone. Man schiebt eine riesige Stahlkugel hinein, bringt dahinter einen Stoff zum Explodieren und das Geschoss pflügt alles ihm im Weg stehende um. Belengar wird das Tor öffnen lassen, schießen und dann seine Armee hinaus schicken. Du bleibst hier oben bei Namis und den anderen Bogenschützen, hier bist du am sichersten.”
”Aber Angar.”
”Nichts Angar, du bleibst hier, du hast keine Erfahrung mit dem Schwert.”
”Hör auf ihn, Cody.”, sagt Dago noch im Hinuntergehen.
”Ruhe!”, schreit Belengar unten. ”Auf meinen Befehl öffnet ihr das Tor. Dann werden diese Monster Bekanntschaft mit unserer Kanone machen.”
Alles ist still. Die Spannung kann man regelrecht schneiden, so dicht ist sie. Die Nerven liegen blank. Belengar zieht sich mit drei Wachen zurück ins Rathaus. ”So ein elender Feigling!”, denkt Cody. Da öffnet sich
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