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Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Titel: Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fiss
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weit unter seinem Potential liegt? Eines erkennt er nun: Es kann so nicht weitergehen. Gegen seine Befürchtungen kann er aktiv angehen. Erreicht er etwas, was ihm keine innere Befriedigung verschafft, strebt er weiter. Fällt er hin beim Erreichen eines Zieles, so steht er wieder auf und versucht es erneut. Der größte Fehler, den er begehen kann istaufzuhören, sich zufrieden zu geben. Er darf nicht satt werden, das würde bedeuten, dass er nie sein Potential erreicht. So langsam versteht er das Prinzip hinter dem Kodex der Krieger. Niemand kann ihn in vollster Vollendung ausleben. Der Weg ist das Ziel. Und dieser Weg sorgt dafür, dass er jedem, der ihn kreuzt, einen Teil davon mitgibt, ihn nicht behindert, sondern ihm aufzeigt, wie es besser geht. Wie ein Lauffeuer verbreite es sich bei jedem, der es versteht. Es ist ein Wertesystem, ähnlich einer Religion, bloß mit einem abstrakten Ausrichtungspunkt, einem hier und jetzt real existierendem, unerreichbar, aber dennoch motivierend, aus sich selbst heraus, so seltsam es klingen mag. Für den Verstand fassbarer als eine Gottheit, sicherer vor Missverständnissen und Missbrauch. Cody hat eine Orientierung gefunden, einen Weg, der es ihm ermöglicht jeden Weg, den er beschreiten will, zu beschreiten. Begierig wartet er nun auf jede weitere Lektion von Dago und Angar. Allein dadurch, dass sie diesem Ideal hinterherjagen, sind sie Lehrmeister, trotz fehlender Allwissenheit und ihrer Mängel weiser als jede andere Person, der Cody bisher begegnet ist. Ihre Weisheit liegt in ihrer Fehlbarkeit. Lehrer und Lernende in einem, lebensnah, ihm gleichgestellt. Dago und Angar bemerken, dass Cody es begriffen hat.
    Doch so interessant dieses Gespräch auch ist, die Zeit drängt und die Reise geht weiter. Cody sitzt auf Jul, aber anstatt sich über Kommendes Gedanken zu machen, erinnert er sich an das Feuer vor einigen Tagen. Es war erloschen, genauso wie sein Wille danach, ohne dass er sich dessen auch nur im Geringsten bewusst war. Das vorangegangene Gespräch, seine Erleuchtung, waren wie Benzin, ergossen über seine innere Flamme. Innerlich rasten ist der Tod für versteckte Kräfte, es vernichtet jegliches Potential. Das Lagerfeuer ist vergangen, aber Cody wird alles daran setzen, dass es ihm, seinem Geist, seinen Kräftennicht ähnlich ergeht. Ein lautes Keifen setzt dem Nachdenken ein Ende. Die Pferde, selbst Furor, scheuen. Cody fällt vom Pferd, ebenso Davinor.
    ”Was ist los?”, fragt Cody, total überrumpelt.
    ”Manticore!”
    Davinors Stimme ist vor Schreck fast verstummt. Die anderen springen von ihren Pferden ab, greifen blitzschnell zu ihren Waffen. Abwarten, was geschieht. Auch Cody und Davinor bereiten sich auf das Schlimmste vor. Hoch am Himmel kreisen fünf Manticore, kaum sichtbar, so sehr blendet die grelle Mittagssonne. Schlagartig setzt einer zum Sturzflug an, eisern auf die Gruppe zu. Namis spannt seinen Bogen.
    ”Ziel auf den Kopf.”, flüstert Angar.
    Noch einen Augenblick hält Namis inne, dann ist der Pfeil unterwegs. Unbeirrt rast der Manticor weiter abwärts. Den Pfeil wehrt er mit seinem Schnabel ab. Von weitem nähert sich ein Schatten. Nur Cody sieht ihn, die anderen bereiten sich auf den Angriff vor. Immer näher kommt er. Erst schemenhaft, dann deutlicher, erkennt Cody einen vermummten Mann, auf einem Kamel reitend. Er greift zu etwas, soweit man sehen kann ein Speer oder ähnliches. Jetzt bemerkt auch der Rest den Fremden. Er setzt zum Wurf an. Namis zückt einen Pfeil, doch Angar hält ihn zurück.
    ”Ein Nomade, alleine. Er wird es nicht auf uns abgesehen haben.” Damit liegt Angar richtig. ”Alle beiseite!”, brüllt er. Jeder zieht sein Pferd mit weg. Der Nomade wirft, trifft den Manticor mitten in der Brust. Dieser stürzt. Er zuckt und windet sich noch kurz, bleibt dann aber regungslos liegen. Ein wahres Biest. Gut drei Meter lang, rasiermesserscharfe Zähne im Schnabel. An den Pfoten blitzen furchterregende Kallen. Auch seine Stoßhörner sind spitz wie ein Dolch.
    ”Greift nie den Kopf eines Manticores an, dort trefft ihr nichts. Immer auf den Körper. Deshalb greifen sie im Sturzflug, starr auf ihr Ziel gerichtet, an. Unmöglich sie so zu verwunden.”
    ”Vielen Dank. Wie heißt ihr Nomade?”
    ”Begrüßen können wir uns später, da kommen die restlichen Biester.”
    Die Manticore gehen in Formation in den Sturzflug.
    ”Irgendwelche Ideen Nomade?”, fragt Namis hektisch.
    ”Wir müssen uns kurz bevor sie uns erreichen

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