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Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Titel: Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fiss
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nie friedfertig, aber auch keine Tyrannen. Aber je mehr sie sich wehrten, je öfter sie der drohenden Ausrottung und der Unterdrückung ins Auge blickten, desto stärker veränderte die Angst sie. Immer stärker wurde ihr Wunsch nach der Einhaltung der Traditionen, nach friedfertigem miteinander Lebens. Einheit zwischen den Nomadenstämmen war anfangs ihr Ziel. Einige schlossen sich bereitwillig an, andere wollten ihre Identität bewahren und trotzdem in Frieden leben. Die eigene Identität kann einem nicht genommen werden. Und manchen Stämmen waren ihre Wurzeln zu wertvoll. Was anfangs gut ging, wurde den Kajiri schon bald ein Dorn im Auge. Immer mehr Stämme wollten sich nicht anschließen, einige friedlich, andere widersetzten sich mit Gewalt. Die Kajiri sahen ihren Frieden bedroht, Kriegslust und das Verlangen nach Kontrolle schlichen sich in ihre Absichten ein. Ihre Methoden wurden aggressiver. Man misstraute den anderen Stämmen, glaubte, dass sie sich nur nicht anschließen wollten, da sie selbst die Kontrolle über die Einheit der Nomadenstämme wollten. Dabei taten sie genau dies selber. Leider festigte sich ihre Macht. Sie ließen sich in der Purah-Oase nieder, dem fruchtbarsten und größten Fleck grüner Erde in der Wüste. Sie hetzen die Manticore los. Manch ein Nomade floh in ihre Arme, ergab sich widerwillig. Andere wollten den Kampf nicht aufgeben. Doch Kriege und die leidenden anderen Oasen erschwerten dies. Irgendwann wurden auch sich ergebende Stämme und Personen nicht mehr aufgenommen, zumindest nicht zum friedfertigen Leben. Die Macht konnte den Kajiri nicht mehr genommen werden, so sahen sie sich nach neuen Zielen um. Reichtum fanden sie. Reichtum verdarb sie weiter. Rungal ist das dritte Stammesoberhaupt seinesGeschlechts. Auch er strebt immer nach, seiner Ansicht nach, höheren Zielen.”
    ”Aber das ist doch an sich nichts schlimmes.”
    ”Nur, wenn man es aus den richtigen Motiven tut. Wenn du nach höherem strebst, dann tue dies, weil du dich selbst und die Welt wirklich verbessern willst. Startest du von einem Nullpunkt, dann ist das ein guter Start. Aber wenn du auf einem reichen Fundament beginnst, dann besteht eine große Gefahr, dass kaum eine gewonnene Erfahrung wirklich geschätzt wird, kein gestecktes Ziel geht über dich selbst hinaus. Deswegen denkst du nur, du strebst nach höherem. In Wahrheit willst du nur deinen Ausgangspunkt ausbauen. Man wird rückwärtsorientiert. Rungal will Frieden, selbst wenn Kriegslust und grausames Treiben ein wichtiger Teil seines Lebens sind. Doch statt auf einen Frieden mit allem hinaus zuarbeiten, will er alles zerstören, was nicht seinen Frieden teilt. Er schaut nicht nach vorne, er scheut sich einen steinigen Weg zu gehen. Er sieht zurück, klammert sich an das, was er hat, und verteidigt es aus Angst es zu verlieren.”
    ”Aber warum hasst er denn gerade deinen Stamm so sehr, wenn ihm so viele als Hindernis erscheinen?”
    ”Wir Hawari waren der erste Stamm, der sich ihnen nicht anschließen wollte und sind der einzige, von dem bisher keiner aufgegeben hat. Wir wollen den Frieden, aber er versteht es nicht, da wir nicht nach seiner Art Frieden verlangen.”
    ”Aber wäre es nicht falsch, dann mit den Truppen der anderen Menschen dieser Welt anzurücken?”
    ”Wir sind zu schwach, um uns wirklich zu widersetzen und er zu stur, auf uns einzugehen.”
    ”Trotzdem würdet ihr euren Prinzipien nicht treu bleiben.”
    ”Damit müssen wir leben. Würde er uns zustimmen, wäre es für ihn eine Niederlage, der Verlust dessen, was er versucht zu verteidigen. Und wir würden verlieren, würdenwir ihm zustimmen. Doch bleiben kann es so nicht und ein Kompromiss wäre eine Niederlage für uns alle.”
    ”Oder wenigstens ein Teilsieg.”
    ”Wer würde gewinnen? Wir müssten uns mit ihm arrangieren, er sich mit uns. In diesem Falle, würden wir ewig etwas tun, was wir hassen, er ebenso. Und früher oder später wäre das für keinen mehr akzeptabel. Letzten Endes würde es zu einem wohl noch viel größeren Knall kommen. Da ist es besser einmal sich selbst zu verraten, als es dauerhaft zu tun.”
    ”Aber ihr wäret somit nicht besser als er, denn er glaubt sich genauso im Recht.”
    ”Ich weiß.”
    ”Ist es nicht vielleicht besser, sich gar nicht selbst zu verraten, sondern die Krise zu überstehen?”
    ”Das grenzte an ein Wunder, geschähe dies.”
    ”Wenn er den Angriff der Wächter überleben sollte, wäre er dann vielleicht

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