Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
uns dann führen, es ist doch viel zu gefährlich für euch?”, bedenkt Dago.
”Euer Auftrag ist wichtiger. Und ohne Ortskundigen geratet ihr den Kajiri garantiert in die Arme. Wegen mir durchsuchen sie die Scheilah schon. Wenn jemand entkommen sollte und den Städtern Bescheid sagen würde, dann wäre ihre Terrorherrschaft in Gefahr.”
”Ihr wärt eh in die falsche Richtung geritten. Die Candelerianer haben eine verheerende Schlacht hinter sich und von ihnen käme keine Hilfe.”
”Umso besser, dass ich euch über den Weg gelaufen bin. Dann lasst uns keine Zeit verschwenden und uns auf den Weg machen. Es dürfte sicherlich etliche Tage dauern, bis wir durch die Wüste hindurch sind.”
Alle schwingen sich auf ihre Reittiere.
”Haben eure Pferde je eine Wüste gesehen?"
"Leider nein.", antwortet Angar, dem dämmert, worauf Tugal hinaus will.
"Nicht gerade die beste Art zu reisen in der Wüste. Wir werden an ein oder zwei kleineren Oasen Halt machen müssen, damit die Tiere Kraft genug für den Ritt haben.”
”Liegen denn einige auf unserem Weg, direkt durch die Wüste?”
”Das wäre zu schön Angar, aber wir müssen geringe Umwege dafür in Kauf nehmen. Und vor allem vorsichtig sein. Die Kajiri werden die Oasen besonders beobachten. Denn selbst Nomaden, Kamele und wüstenerprobte Pferde müssen pausieren und etwas trinken.”
Es geht weiter in Richtung Wüste. Da die Pferde immer erschöpfter werden, die Hitze immer erbarmungsloser, geht es nur schleppend voran.
”Sagt mir Tugal, wie kommt es, das noch Manticore gibt?”, erkundigt sich Davinor. ”Wurden einige übersehen bei der Bekämpfung?”
”Ja, aber nicht genügend, um sich zu vermehren und wieder eine Gefahr zu werden. Rungal ließ die Letzten fangen, auch wenn es eher ein unglücklicher Zufall war, dass er sie entdeckte. Experimente wurden durchgeführt, er bekam raus, wie diese Bestien entstanden. Die alten, verbotenen Flüche wurden erneut gebraucht. Gerade genug, um einige Manticore zu erschaffen. Dumm ist Rungal nicht, er wollte keine Gefahr schaffen, sondern Beschützer, die Fremdlinge und herumstreunende Nomaden davon abhalten die Wahrheit herauszufinden oder Hilfe zu holen. Bisher ist ihm dies auch gelungen.” Angar reitet näher zu den Beiden heran.
”Ich verspreche euch, wenn seine Herrschaft die Wächter überleben sollte, werden wir den König bitten, euch zu befreien. Das ist das Wenigste, was wir tun können, um euch zu danken.”
”Ihr braucht mir nicht zu danken. Und den König werde ich schon selbst bitten.”
Mühsam reitet die kleine Gruppe immer näher an die Wüste heran. Namis zieht seine Jacke und den Lederpanzer aus.
”Die Hitze ist unerträglich, sogar hier.”
”Zieh trotzdem lieber deine Jacke wieder an. Einen Sonnenbrand kannst du noch weniger gebrauchen, als vom Schweiß durchnässte Kleidung.”
Tugal lässt sich etwas zurückfallen.
”Damit liegt der Junge richtig. So zermürbend es unter eurer Kleidung sein mag, die Sonne verbrennt die Haut, sofern sie ungeschützt und dieses Klima nicht gewohnt ist. Das kann sehr schmerzhaft werden. Schlimmer als die Erschöpfung. Zur Not nehmt mein Cape. Ich werde die Sonne schon eine Zeit lang ertragen.”
Dankend nimmt Namis an.
”Dir kann ich leider nicht aushelfen Junge.”
”Es geht schon. Noch halte ich es aus.”
”Gibt es in deiner Welt eigentlich auch Wüsten und Nomaden?”
”Die gibt es in der Tat. Viel kann ich dir darüber aber nicht erzählen, bisher war ich dort nie.”
”Mich würde nur interessieren, ob es dort ebensolche Auseinandersetzungen wie hier in der Scheilah gibt.”
”Das kann ich dir garantieren. Zu vielen der Menschen in meiner Welt giert es nach Macht, genau wie dem Kajiri-Führer. Wenige können sich an einem simpleren Leben erfreuen. Das Wichtigste sind doch die Gesundheit und Freiheit von einem selbst und derer, die man liebt und nicht die Kontrolle über die Freiheit anderer.”
”Man weiß das, was man schätzt, oft erst zu ehren, wenn man es verloren hat. Man lehnt sich zu Recht dagegen auf. Doch hat man Erfolg, dann will man den vorherigen Verlust kompensieren. Macht korrumpiert. Viele gute Menschen sind nicht stark genug, sich dagegen zur Wehr zu setzen.Die Angst vor einem erneuten Verlust ist zu groß. So kann es die Macht leicht schaffen, die einstigen Unterdrückten, die Opfer, in das zu verwandeln, was sie vorher bekämpft haben. Vor vielen Jahrzehnten waren die Kajiri noch ein gemäßigter Stamm,
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