Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
verteilen, dann ist es zu spät für sie, um abzubremsen oder eine andere Richtung einzuschlagen. Einmal am Boden sind sie nur noch halb so gefährlich.”
Gesagt, getan. Geduldig warten alle, um in letzter Sekunde wegzuspringen. Die zwei Manticore, die die Formation anführen, knallen in den Boden, die anderen beiden landen nur etwas unsanft. Einer bleibt liegen, die anderen stürmen los. Einer geht auf Namis. Der spannt seinen Bogen und schießt dem Vieh ins weitaufgerissene Maul. Wild schlägt der Manticore um sich, bis Angars Schwert sich in seine Seite bohrt. Währenddessen greift der Nomade einen mit seinem Säbel an. Verzweifelt wehrt die Kreatur jeden Schlag mit dem Schnabel ab. Es setzt zum Stoß mit seinen Hörnern an, was Dago die Gelegenheit zum Schlag gibt. Den letzten erledigt Davinor. Mit seinen Kräften hebt er den Leichnam des abgestürzten Manticore hoch und wirft ihn dem anderen entgegen, die Hörner voran. Keiner rührt sich mehr.
”Das war knapp.”
”Da habt ihr Recht, Magier.”, sagt der Nomade. ”Mein Name ist übrigens Tugal. Und nun zu euch. Was verschlägt euch hierher, an den Rand der Wüste?”
”Das ist eine lange Geschichte. Viel wichtiger ist, ob ihr uns durch die Wüste führen könnt. Wir erzählen euch dann, weshalb wir unbedingt durch sie hindurch reisen müssen.”
”Hehe, Krieger, wenn ihr meine Hilfe wollt, dann will ich schon wissen wobei. Erklärt es doch einfach in einer Kurzform. Details kann ich immer noch erfragen.”
”Gut. Dann erst mal zu uns. Mein Name ist Angar, das hier ist Dago, der Avatar heißt Davinor, der Späher undSchütze Namis. Und der Junge Cody. Er ist auch einer der Gründe für unsere Reise.”
”Was hat er denn verbrochen?”, scherzt Tugal.
Cody mustert ihn genau. Er hat recht dunkle, braune Haut und ist recht groß gewachsen, wie so ziemlich alle Nomaden komplett in weiß gekleidet, unter ein Cape gehüllt, dass über seine weiten, hellen Hosen herrüberhängt. Dies scheint ihn relativ gut vor Hitze zu schützen. Hier ist es schon wesentlich wärmer als noch in Venderia oder Candeleria.
”Verbrochen hat er gar nichts. Aber aufgrund eines Verbrechens ist er hier.”
”Ihr sprecht in Rätseln Angar.”
”Er stammt, so verrückt es klingen mag, aus der anderen Welt.”
Damit hat Tugal nicht gerechnet. Entsetzt blickt er zu Cody rüber.
”Wie ist das möglich?”, fragt er zögernd.
”Einer von Talons Dämonen hat seinen Wächter getötet. Was dies bedeutet müsste euch klar sein.”
”Die Wächter werden hierher kommen, um das vergossene Blut zu rächen.”
Angar nickt zustimmend.
”Ihr habt demnach wohl vor die anderen Menschen zu warnen und sie auf den Krieg vorzubereiten. In dem Falle führe ich euch selbstredend durch die Wüste.”
Das erleichtert alle. Nun haben sie einen Führer gefunden, der sie durch die sengende Hitze der Scheilah-Wüste geleitet.
”Ihr habt Glück, dass ich zufällig die Manticore von weitem gesehen hab. Erst wollte ich umkehren, aber als einer zum Sturzflug ansetzte, wusste ich, dass jemand in Schwierigkeiten steckt.”
”Was treibt ein Nomade eigentlich alleine hier am äußeren Rand?”
”Nun, ähh..., Dago, stimmt’s? Gut. Eigentlich war ich auf meinem Weg aus der Scheilah heraus. Es hat sich hier vielesgeändert in letzter Zeit. Die kriegerischen und feindseligen Stämme haben sich alle dem größten ihrer Art, den Kajiri, angeschlossen. Die friedlebenden Stämme wurden nach und nach von ihnen attackiert, geradezu überrannt. Sie haben die größte noch existierende Oase, Purah, in Beschlag genommen und zu einem befestigten Städtchen ausgebaut. Jeder der ihren Zorn überlebte, befindet sich nun in Sklaverei oder Gefangenschaft. Nur ganz wenige streifen noch frei herum. Grausame Spiele zur Belustigung der Kajiri finden wöchentlich statt. Viele Wetten werden abgeschlossen. Die Kajiri kämpfen im Namen der alten Lebensart der Nomaden, vergessen jedoch alle deren Grundsätze. Geld, Wohlstand, um nichts Weiteres sind sie besorgt. Wenn sie Menschen aus einem anderen Volk, wie ihr es seid, gefangen nehmen, dann wäre das deren Tod. Egal, ob die Wächter im Anmarsch sind oder nicht. Ich konnte ihnen glücklicherweise entkommen. Gegen meinen Stamm, den Hawari, hegen sie besondere Hassgefühle. Wir sind ihr bevorzugtes Opfer in der Arena. Rungal, das Oberhaupt der Kajiri, ist besonders grausam. Fließendes Blut und Kessel voller Gold sind seine größte Freude.”
”Aber wieso wollt ihr
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