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Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)

Titel: Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Fiss
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bleibt kaum eine andere Wahl. Das nächste Mal haben wir vielleicht nicht so ein Glück, dass wir erst kurz vor einer Oase am Ende unserer Kräfte sind. Und bis zur Javro-Oase, die wir danach ansteuern werden sind es von hier aus gut zwei, drei Wochen. Der Weg von der Varai dorthin wird schon schwer genug. Und ich gehe lieber ein kleineres Risiko ein, als ein allzu großes.”
    ”Werden wir denn Kajiri-Kriegern begegnen?”, erkundigt sich Angar.
    ”Die Suchtrupps sind zahlreich, es wird wahrscheinlich nicht ausbleiben. Jedoch sind diese Gruppen nur drei, vier Mann groß. Rungal rechnet mit mir, eventuell einigenanderen, einsam umherziehenden Nomaden. Die wenigen noch Freien organisieren sich nicht, sie verstecken sich lieber. Ein Mann ist schwerer aufzufinden als eine Horde oder kleine Armee. Das ist unser bisheriger Vorteil, der Grund, warum überhaupt noch freie Nomaden am Leben sind.”
    ”Woher stammen eure Narben?”
    ”Was meint ihr Namis?”
    ”Als ihr mir euren Mantel gabt, da sah ich einige Narben. Damals war ich zu erschöpft, um zu fragen. Jetzt haben wir allerdings die Zeit.”
    ”Habe ich nicht erwähnt, dass ich in Gefangenschaft war?”
    ”Nein, ihr sagtet nur, ihr seid auf der Flucht.”
    ”Dann tut es mir Leid. Diese Narben stammen aus der Arena. Ich wurde gefangen genommen, um an den widerlichen Spielen teilzunehmen.”
    ”Man hat dir sicherlich nicht die Freiheit geschenkt, also wie konntest du fliehen, Tugal?”, interessiert Cody.
    ”In der Arena schlug ich mich sehr gut. Zu gut. In normalen Kämpfen war ich kaum zu schlagen. Und da auf allzu unfaire Kämpfe niemand wettet, war dies keine Option für Rungal. Also ließ er mich auspeitschen, bis zum Tode. Darauf konnte man wetten und zwar, wie viele Hiebe es braucht. Erst kämpfte ich dagegen an, was natürlich sinnlos war. Dann beschloss ich mich tot zu stellen. Doch sie peitschten weiter. Und die Schmerzen hält keiner aus. Irgendwann wurde ich bewusstlos. Sie kippten mir Wasser ins Gesicht, ich kam zu mir. Wieder und wieder. Bis ich zu schwach wurde. Es machte keinen Sinn mehr, auch wenn sie wussten, dass ich nicht tot war. Hätten sie mich hingerichtet, dann hätte das manch einem nur Mut gegeben, wie viel ich ertragen hab. Ebenso wäre es gewesen, wenn sie mich am Leben gelassen hätten. Daher schaffte man mich nachts weg und sollte mich weit vor der Oase töten. Dass ich rechtzeitig zu mir komme, damit rechneten sie aber nicht. Die zweiKrieger konnte ich noch überwältigen, mir eines ihrer Kamele schnappen und fliehen. Darum suchen sie nach mir, selbst wenn es bedeutet, dass jeder Unterdrückte es mitbekommt und Mut schöpft. Seitdem sind nun einige Wochen vergangen. Anfangs kam ich nur langsam voran, begegnete einem Suchtrupp, daher meine Gewissheit. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich diese Begegnung überlebt habe. Wäre einer der Krieger nicht desertiert und hätte sein Leben für mich verloren, dann wäre ich nicht hier. Deshalb lasst uns hoffen, dass wir den Kajiri nicht in die Hände fallen. Solch Torturen werde ich kaum noch ein weiteres Mal ertragen.”
    ”Ebenso wenig würden wir das tun. Und selbst wenn wir Glück haben sollten, es wäre eine zu gewaltige Verzögerung, wenn wir uns Tag für Tag in der Arena durchschlagen müssten, bis wir eine Chance zur Flucht bekämen. Jetzt ist es allerdings an der Zeit schlafen zu gehen. Je schneller wir aus der Wüste kommen, umso besser. Und je schneller wir entkommen, desto geringer die Chance, dass Rungal die Suchtrupps verstärkt.”
    ”Sehr wohl, Davinor.”
    Alle legen sich rund um das Feuer zum schlafen. Auch wenn keiner wirklich an die Sicherheit glaubt, Ruck Zuck schläft jedermann fest. Der restliche Teil der Reise verläuft ohne weitere Vorfälle. Die Hitze bei den notwendigen Ritten am frühen und späten Tag setzt zwar vor allem den Pferden zu, aber alles läuft glatt. Innerhalb einer Woche erreicht die Gruppe die Varai-Oase. Gerade rechtzeitig, denn die Vorräte und das Wasser werden langsam wieder knapp.
    ”Lasst uns hier die Nacht verbringen, bis zur Javro ist es ein längerer und mühsamerer Weg als hierher. Wir müssen noch sparsamer sein.”
    Es besteht weniger Eile als beim letzten Mal. Diesmal gönnen sich alle außer Tugal ein kleines Bad. Die Varai-Oase ist noch um einiges grösser als die Pukin. MehrPalmen, mehr Wasserlöcher und wesentlich schöner. Nach einem guten Essen legen sich alle, bei einem Feuer, schlafen, eine Wache stellen sie nicht

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