Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Möglichkeit gibt, dem hier aus dem Weg zu gehen, dann lass es uns tun.”
”Und einen wirkungslosen Märtyrertod sterben? Nein Tugal. Wenn die Rebellen angreifen brauchen wir hier jeden Mann um gegen Rungals Diktatur anzukämpfen. Keiner könnte mit deinen Freunden gehen.”
”Aber wenn ich dich töte, dann werden die Rebellen nichts unternehmen.”
”Oh doch, das werden sie.”
”Aber wenn ich so eine Leitfigur für sie bin, wie können sie mir noch folgen, wenn ich gegen meine eigenen Prinzipien verstoße?”
”Manchmal kann man seine Prinzipien und das, was getan werden muss unmöglich verbinden. Sonst wäre das Leben viel zu einfach. Du kannst immer wieder Schläge einstecken, weil du Gewalt ablehnst. Aber irgendwann musst du unter Umständen zurückschlagen. Wer sollte sonst deine Prinzipien weiter vertreten?”
”Aber ich kann es nicht tun.”
”Du hast es schon und du musst es weiter tun, bis das hier durchgestanden ist! Wenn nicht, dann sterben wir beide hier in der Arena.”
”Aber wenn du glaubst, dass Rungal uns am Leben lässt, egal wer siegt, dann kannst du dich nur irren.”
”Dann lass uns lieber die Chance ergreifen, dass wenigstens du überlebst. Ich opfere mein Leben für die Chance, dass wir überleben und dann frei sein können.” Tränen schießen in Tugals Augen.
”Los jetzt Tugal! Sonst fällt es auf!”
Tugal und Anbul gehen auf einander zu. Beide zögern noch kurz, dann schlägt Anbul los. Volltreffer. Tugal geht zu Boden.
”Komm! Tugal, wehre dich!”
Tugal beißt die Zähne zusammen und springt auf. Der Kampf beginnt jetzt wirklich. Beide versuchen sich mit gezielten Schlägen und Tritten in den Vorteil zu bringen.Jeder Treffer schmerzt den Schlagenden härter, als den Getroffenen. Es wird immer verbitterter. Anbul hält sich möglichst zurück, um Tugal nicht zu sehr zuzusetzen. So langsam versehen Prellungen und Platzwunden die Körper beider Kämpfer. Da erwischt Tugal Anbul mit einem Kniestoß mitten im Magen. Anbul geht keuchend zu Boden.
”Ich kann das nicht mehr Anbul.”
”Beende es jetzt mein Freund. Ich verzeihe dir.”
Tugal kniet sich neben Anbul, hält ihn mit einer Hand im Arm, die Augen vollkommen verweint und wund.
”Es tut mir leid.”
Er holt zum finalen Stoß aus.
”Für die Freiheit!”, schreit Anbul, kurz bevor ihn der Schlag trifft und er leblos zu Boden sackt.
Plötzlich fliegen Pfeile wild durch die Gegend. Während des Kampfes haben sich die Rebellen an die Wachen angeschlichen, nur auf diese Worte gewartet. Das ganze Stadion wird von allen Seiten überlaufen. Zwischen den normalen Zuschauern springen aus heiterem Himmel Männer, Frauen und sogar Kinder auf, Waffen zückend.
”Wachen!”, brüllt Rungal komplett überrumpelt. Auch er war zu sehr auf sein sadistisches Spiel konzentriert, um den nahenden Aufstand zu riechen. Das war Anbuls Plan. Es sollte die Kajiri unerwartet treffen, in dem Moment, in dem sie ihren Sieg zum Greifen nah empfinden.
”Jetzt geht es los!”, erfreut sich Angar. ”Bald sind wir frei und können weiter!”
Da öffnet Ubar auch schon den Käfig. ”Folgt mir, ich führe euch zu euren Waffen.”
”Aber was ist mit Tugal?”, fragt Cody um ihn bangend.
”Keine Sorge, die Rebellen passen auf, dass ihm nichts passiert und dass er aus der Arena kommt. Wir treffen ihn bei der Kammer, in der euer Zeug aufbewahrt wird.”
”Und unsere Pferde?”, will Davinor wissen.
”Die sind in den Ställen. Tugal wird euch dorthin bringen. Ich muss den Rebellen helfen. Also beeilt euch.”
Der Kampf ist inzwischen entbrannt. Überall in der Stadt wird gekämpft. Bürger, die sich raushalten wollen, aus nackter Angst um ihr Leben, flüchten in ihre Häuser, teilweise auch in die Wüste hinaus. Doch jeder, dem nicht Bange ist, ergreift Partei. Meistens für die Rebellen, die wohl vorbereitet in den Häuserschluchten, hinter allen Ecken, lauern. Lauern darauf, dass sich Kajiri in ihre Nähe begeben, nur um dann mit einem überraschenden Schlag niedergestreckt zu werden. Wer keinen Speer, keinen Bogen oder kein Schwert hat, der bedient sich anderer Mittel. Und inmitten dieses blutigen Chaos bahnen sich Cody und seine Gefährten ihren Weg zur Waffenkammer. Ubar führt sie sicher an allen Konfliktpunkten vorbei.
”Bald sind wir da, keine Sorge.”
”Ubar, wie lange plant ihr das hier schon?”, interessiert Angar.
”Schon seit Tugal geflohen ist und ihm der Großteil der Truppen hinterhergeschickt wurde.
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