Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
zarte, aber bestimmte Stimme diese Zweifel äußert. Frau... es ist eher noch ein Mädchen. Aber... sein Atem bleibt stehen. Er traut seinen Augen nicht. Die Kleidung ist zwar anders, rechtnaturbelassen und simpel, wie bei allen Bielir, die er nebenbei wahrgenommen hat. ”Das kann nicht sein!”, sagt er sich. Diese Jilia sieht Jennifer zum verwechseln ähnlich. Wie ein eineiiger Zwilling, ein Spiegelbild. Er hat nicht die geringste Ahnung, was er sagen soll.
”Glaub mir Jilia, sie sind in Ordnung. Wir trafen sie am Fuß des Berges und sind seitdem mit ihnen unterwegs. Kein Anlass besorgt oder so rüde zu sein.”
”Ich traue Städtern halt nicht über den Weg.” Sie bekommt mit, dass Cody sie ganz verdutzt anstarrt. ”Und vor allem mag ich es nicht, wenn sie mich so mustern. Also hör auf so dumm zu glotzen. Hey, Junge! Hörst du mir überhaupt zu?”
Cody schüttelt sich kurz.
”Hmm, wohl noch nie eine Frau gesehen.”
”Jilia, lass den Jungen in Ruhe, für ihn ist das alles sehr ungewöhnlich hier. Komm zu der Versammlung, dann erfährst du weshalb.”
”Welche Versammlung denn?”
”Die, die Gorden einberufen wird, wenn er die Neuigkeiten gehört hat. Also, bis dann.”
”Da bin ich ja mal gespannt Malesch. Aber gut, bis dann.”
Als sie weggeht, starrt Cody ihr noch hinterher.
”Cody. Cody!”
”Äh, ja, was ist Dago?”
”Warum warst du so gebannt von dem Anblick dieser Jilia?”
”Sie... sie erinnert mich an Jennifer, das Mädchen, in das ich verliebt bin in meiner Welt. Ehrlich gesagt ist sie ihr wie aus dem Gesicht geschnitten.”
”Ich hoffe, dass deine Jennifer etwas andere Manieren hat.”
”Ja, ganz andere.”
”Ihr müsst ihr verzeihen. Ihre Eltern sind bei einem der Angriffe der Underianer ums Leben gekommen. Deswegen misstraut sie euch so sehr.”, unterbricht Malesch.
”Es gab Tote bei diesen Angriffen?”, wundert sich Davinor.
”Ja, aber um die Konflikte nicht zu verschärfen, haben wir nur unsere Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Kampf oder gar ein Krieg wären nicht sehr wünschenswert.”
”Gut, das kann ich in eurer Situation verstehen. Es hätte wahrscheinlich weitreichende Konsequenzen.”
Weiter geht es zu Gordens Hütte. Sie liegt an einem unglaublich dicht bewachsenen, breiten Baum, der sich über etliche Meter über den Boden erstreckt. Es ist die einzige Hütte, über der keine weiteren Hütten in den Bäumen hängen.
”Angar, Cody, ihr kommt am besten mit hinein. Ihr anderen wartet mit Adon und Mujin draußen.”
Malesch geht voran, Cody und Angar folgen ihm still. Im Inneren sitzt Gorden, ein relativ kleiner und schmächtiger Mann, dessen weißes Haar und von Falten, die unter einer Art Gesichtsbemalung hervorstechen, durchzogenes Gesicht auf ein beträchtliches Alter hindeuten, auf dem Boden.
”Seid gegrüßt. Ich habe euch schon erwartet.”
”Wie?”
”Er hat seherische Fähigkeiten und kann Gedanken lesen Cody.”
”Zumindest hier im Wald, in Fengeria. Wo anders nur eingeschränkt. Die Schwingungen im Wald und der Natur im Allgemeinen tragen mir des Öfteren einiges zu, gerade wenn die Bielier irgendetwas aus der Fassung bringt. Und nun setzt euch und erzählt mir, weshalb ihr so weit gereist seid... durch die Wüste.”
Cody und Angar sind etwas sprachlos.
”Ja, ich spüre die Anwesenheit eines Nomaden, demnach seid ihr durch die Wüste gezogen. Einen Avatar habt ihr auch dabei. Demnach muss es sich um etwas Ernstes handeln. Vor allem wenn Malesch euch so direkt hier her geführt hat.”
”Nunja...”, beginnt Angar ”unser Auftrag ist sehr dringend.”
”Das muss er, wenn ein Junge aus der anderen Welt hier ist.”
Erneut verschlägt es Angar und Cody die Sprache.
”Ich wollte nur sicher gehen, dass es stimmt, was ich vermutet, gespürt hab. Ich bin nicht mehr der Jüngste, wie ihr unschwer erkennen könnt, deshalb sind meine Fähigkeiten teilweise auch schon etwas geschwächt. Malesch, ruf die Leute schon mal zusammen und unterrichte sie, was uns bevorsteht.”
”Sehr wohl.”, sagt Malesch und verlässt geschwind das Haus.
”Ich gehe demnach auch richtig in der Annahme, dass die Wächter unterwegs sind?”
”Genau.”, bestätigt Angar kurz.
”Und nun zieht ihr im Norden lang gen Sameria, um allen Völkern hier Bescheid zu geben, sich auf den Weg zu machen, damit wir gegen sie gemeinsam kämpfen können?”
”Das ist aber noch nicht alles.”, will Cody den Rest erzählen.
”Berichte gleich vor den
Weitere Kostenlose Bücher