Zwischen den Zeilen
sich schließlich ganz aufrichtet und beginnt, sich zu bewegen. Eher langsam, schnell genug zwar, dass es gut, aber nicht so schnell, dass es zu bald zu Ende ist.
»Ich steh drauf, mit dir zu schlafen«, haucht er zahm und mit einem Lächeln, als er mit seiner Hand meinen Nippel findet und zwischen seinen Fingern reibt. Mit der anderen Hand hat er seinen Schwanz umschlossen und fährt in unserem Rhythmus daran auf und ab. Ich sehe ihn an, wie er mich reitet, seine schmale, fast knochige Statur, sein Becken, das sich über meinem hebt und senkt, seine Brust mit den kleinen, harten Brustwarzen und den Metallkugeln, seinen Hals. Sein Kinn, das er ein wenig nach oben reckt, seinen sinnlichen Mund, die Unterlippe, in die er seine Zähne gräbt, zwischen denen man diese niedliche kleine Lücke erkennen kann. Seine Nase, seine Augen, mit denen er mich unentwegt ansieht, die langen Wimpern, sein Haar. Er ist so schön. Ich kann ziemlich deutlich spüren, dass ich ihn wohl mehr liebe, als ich je einen Kerl geliebt hab. Und ich Arschloch hintergehe ihn so...
»Gut?«, will er wissen, während er das Tempo ein wenig erhöht.
»Mhm.« Mein Blick sucht nach seinem und einen kleinen Moment lang sehen wir uns an, während wir weitermachen, bevor er seine Augen schließt, den Kopf leicht zur Seite dreht und den Druck seiner Hand auf meiner Brust erhöht.
Seine Schenkel pressen sich an meinen Körper und er drückt sein Becken ein wenig nach hinten. Mir entfährt ein Ächzen, in diesem Winkel halte ich nicht mehr lange durch, aber das scheint er auch nicht zu erwarten, denn er nimmt seine Hand von mir, stützt sich hinter sich auf die Matratze und erhöht, begleitet von seinem Stöhnen, das Tempo weiter. Ich schließe die Augen und versuche, es noch ein bisschen aufzuhalten, winde mich unter ihm und mein Fuß krampft sich ins Laken. Aber das Gefühl in meinen Lenden wird übermächtig.
»Josh«, stöhne ich heiser, als ich komme und beinahe im selben Moment spüre ich, wie er sich um mich verengt. Mit einem Seufzen kommt auch er. Völlig entrückt, mit geschlossenen Augen und wunderschön.
»Wow!« Er braucht einen Moment, bis er wieder hier ist. Jedenfalls kommt's mir so vor. Aber das macht nichts. Es ist schön, ihn dabei anzusehen.
»Nicht«, bremse ich ihn, als er Anstalten macht, von mir zu klettern und ziehe ihn zu mir nach unten.
»Noch nicht genug?«
»Doch«, gestehe ich matt. »Will dich nur noch ein bisschen spüren.«
»Okay«, haucht er, vergräbt seinen Kopf an meinem Hals und legt sich so, dass ich noch ein bisschen in ihm sein kann.
Sanft streiche ich mit dem Finger über die warme, feuchte Haut seines Rückens, während meine Erregung langsam verebbt und diesem tiefen, zufriedenen Gefühl Platz macht. Es überrollt mich förmlich, breitet sich von meiner Brust ganz langsam in jeder einzelnen Zelle meines Körpers aus.
Ich liebe ihn. Er hat keine Vorstellung davon, wie sehr und vielleicht wäre das hier grade der richtige Moment. Nur er und ich, eingehüllt in Liebe und Hormone. Aber es ist nur ein kurzer Gedanke, den ich von mir schiebe, weil ich's nicht ertragen könnte, wie er mich ansehen würde, wenn er es wüsste. Ich würd gern, aber ich kann's einfach nicht.
Noch nicht...
Antrittsbesuch im Fettnäpfchen
Josh
»Ben?« Verschlafen drehe ich mich auf den Bauch und schlinge die Arme um mein Kopfkissen. Ich mag den Geruch von Waschmittel und den alten, leicht angerauten Stoff der Bettwäsche auf meiner Haut.
Seufzend vergrabe ich mein Gesicht in den Daunen und höre in mich hinein. Da sind, jedenfalls in Relation zu meinem Alkoholkonsum gestern, beinahe keine Kopfschmerzen und das Ziehen an meinem Hintern, wenn ich mich bewege, ist eigentlich eher schön als unangenehm. Offensichtlich hab ich gestern Nacht, als er mit zerknirschtem Gesichtsausdruck vor meiner Haustür stand, doch nicht halluziniert, sondern mit ihm geschlafen.
Ich weiß nicht mehr genau, wie spät es gewesen ist, als er geklingelt hat. Und für einen kurzen Moment war ich versucht, ihm diese Nummer, die er da vor meinen Freunden abgezogen hat, nicht so schnell für eine Drei-Wort-SMS und ein Foto mit Blumen in einem Eimer, für das er, wenn überhaupt, zwei Stockwerke tiefer gehen muss, zu verzeihen. Weil ich mir irgendwie ziemlich sicher bin, dass sich Daniels Hund bester Gesundheit erfreut. Auch wenn ich insgeheim hoffe, dass ich ihm damit unrecht tue. Denn neben dem unguten Gefühl, dass er mich vermutlich
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