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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Blumenladen arbeite? Wenn sie der Meinung sind, dass ich nicht gut genug für ihn bin? Selbst dann nicht, wenn sie denken, ich sei normal.
    »Weiß nicht.« Ich seufze und ringe mir ein Lächeln ab. Ich bin echt erledigt.
    »Wenn es dir zu schnell geht, solltest du mit ihm reden«, schlägt Daniel vor. »Und nicht nur darüber.«
    »Ja, ich weiß«, gebe ich zu und ich weiß wirklich, dass er recht hat. Ich muss mit Josh reden, muss es ihm sagen. Ansonsten werden immer wieder solche Dinge passieren wie am Montag mit Felix. Dinge, die ihn verletzen. Und die ihn hinterfragen lassen, ob er mir was bedeutet. Dabei kann ich's ihm ja genau deswegen nicht sagen. Weil er mir so verdammt viel bedeutet und ich nicht will, dass er es weiß.
    Außerdem habe ich keine Ahnung, wie ich's ihm sagen soll, weil der ideale Zeitpunkt, den es sowieso nicht gibt, längst überschritten ist. Auch wenn ich weiß, dass er ein Recht darauf hat, es zu wissen. Aber ich hab eine Scheiß-Angst… vor seiner Reaktion, seinem Blick, davor, dass er sich hintergangen fühlt, dass er entsetzt ist und dass er sich schämt vor seinen Freunden und vor seinen Eltern… Für mich und dafür, dass er sich in mich verliebt hat…
    Ich will nicht, dass er es weiß... Will nicht, dass er mich verlässt, weil er nicht klarkommt damit und ich ihm dann nichts mehr bedeute. Weil er für mich eine Menge bedeutet… und ich mir wünsche, dass das mit uns beiden funktioniert.
    »Wir holen das nach mit dem Essen«, sage ich im Gehen.
    »Okay«, sagt Daniel und wendet sich wieder den Zinkeimern zu.
     
    ***
     
    Die Tür zu meiner Wohnung ist nur angelehnt. Leise ziehe ich sie hinter mir zu und gehe ins Wohnzimmer. Ich weiß, ich gehöre unter die Dusche, aber erst will ich einen richtigen Kuss. Ich hatte vorhin nicht wirklich viel Zeit für eine Begrüßung. »Josh?«, rufe ich fragend, während ich durch den Flur in Richtung Wohnraum gehe.
    »Bin hier draußen«, kommt es vom Balkon. Er sitzt dort auf der Liege im Schneidersitz vor meinem Laptop. Panik beschleicht mich. Und mir wird heiß. Er war eine halbe Stunde alleine in meiner Wohnung und an meinem Laptop. Was, wenn er was bemerkt hat?
    »Da bist du ja endlich!«, sagt er erfreut und reckt sich mir, in Erwartung eines Kusses, entgegen.
    »Kannst du das lassen?«, fahre ich ihn an und klappe den Laptop zu. Im letzten Moment kann er seine Finger wegziehen.
    »Meine Güte, ich hab schon keine Pornos runtergeladen. Ich kenn sowieso alle, ich hab nur eben meinen Stick reingesteckt, einen Artikel überflogen und ein bisschen gesurft.« Er verdreht die Augen. Ich nehme den Laptop vom Polster und presse ihn mit verschränkten Armen vor meine Brust. Er greift nach seinem USB-Stick, der ein HSV-Logo hat, und zieht ihn aus dem Port.
    »Ich mag's trotzdem nicht, wenn du meinen Laptop benutzt.«
    »Wieso? Loggst du dich bei GayRomeo nicht aus, oder was?« Es klingt irgendwie abfällig. Mit einem Mal ist die Stimmung zwischen uns ziemlich gereizt. Und ich bereue, dass ich so panisch reagiert hab. Aber ich kann nicht zulassen, dass er mein Notebook benutzt. Dieses Scheiß-Ding kann mich verraten. Ich Idiot hätte es gestern nicht auf der Bar liegen lassen sollen.
    Ich weiß, wie man eine Internetchronik löscht. Daniel hat's mir irgendwann gezeigt, aber ich tue es nicht. Es ist einfacher für mich, wenn ich die Seiten, die ich nutze, nicht jedes Mal komplett eingeben muss. Wenn ich in der Leiste die Worte sehe, erkenne ich sie meist wieder.
    Ich nutze vor allem Google . Das Übersetzungsprogramm. Wenn ich Dinge mit der Steuerungstaste und dem C reinkopiere, liest es sie mir, bei einem Klick auf das Lautsprechersymbol, vor. Und gestern hab ich geübt und mir das, was ich selbst geschrieben hab, vorlesen lassen. Außerdem hatte ich das Teil Dienstag und Donnerstag im Kurs dabei. In der Außentasche der Hülle steckt ein Zettel mit Internetadressen, die unsere Kursleiterin allen Neuen gibt. Es sind Seiten mit Lernspielen und einem Portal, in dem man Aufgaben lösen muss. Und wenn Josh das durch Zufall entdeckt, dann…
    »Weil?« Fragend hebt er die Augenbrauen.
    »Weil das… Ich mag es eben nicht.« Ich lege den Laptop beiseite und setze mich neben ihn auf die Liege.
    »Verheimlichst du mir was?« Unsicher sieht er mich an.
    »Nein, wieso?«
    »Na ja, du bist komisch, seit wir deinen Ex getroffen haben.«
    »Da ist nichts«, versichere ich schnell und streichle mit der Hand seinen Oberschenkel.
    »Na dann.« Er schiebt meine

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