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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Schusslinie zu bringen.
    »Lesestoff.« Felix grinst süffisant.
    »Wir sollten jetzt gehen«, drängt Ben beinahe flehend. Aber mir ist nicht nach gehen. Mir ist eher danach, meinem Freund gepflegt in den Arsch zu treten.
    »War nett, dich zu treffen«, sage ich süßlich, während Ben mich schon mit sich zieht.
    »Na, dann wünsche ich viel Spaß. Beim Lesen und so«, feixt Felix.
    »Haben wir. Vor allem beim und so «, entgegne ich patzig, während Ben mich ohne jede weitere Verabschiedung hart in Richtung Rolltreppe bugsiert. Das Ja, das glaube ich, das Felix von sich gibt, höre ich schon beinahe nicht mehr.
     
    ***
     
    »Okay, willst du's mir vielleicht erklären?« Schweigend gehen wir Richtung Jungfernstieg. Schließlich wollte ich noch mal zurück zu Superdry . Außerdem hatte er es mit einem Mal ziemlich eilig, aus dieser beschissenen Passage zu kommen.
    »Was soll ich dir denn erklären?«, fragt er hinter seiner Sonnenbrille, die er sich, kaum, dass wir draußen waren, aufgesetzt hat, ohne es für nötig zu erachten, wenigstens mal seinen Kopf in meine Richtung zu drehen. Stur starrt er geradeaus, die Tüte mit meinem Sperma-Shirt immer noch in der Hand. Er hält sie ein bisschen fester umklammert als nötig. Seine Fingerknöchel treten hervor und er wirkt angestrengt.
    Irgendwie tut er mir leid. Und ich würd ihn gern in den Arm nehmen und ihm mal sagen, dass ich ihn liebe, aber das kann ich grad nicht. Ich hab ja selbst keine Ahnung, was da eben eigentlich passiert ist.
    »Was diese kryptischen Andeutungen deines Ex-Freundes sollten, vielleicht? Oder wieso du mich ihm als einen Freund vorstellst?« Ich muss mich echt beherrschen, ihn nicht auf offener Straße anzufauchen. Ich hätte Lust dazu. Denn natürlich bin ich wahnsinnig enttäuscht. Und ein bisschen ratlos, weil ich nicht weiß, wie ich das alles einordnen soll.
    Ich dachte echt, wir wären zusammen. Aber ganz offensichtlich sieht er das ein bisschen anders. Und das tut, neben meiner verletzten Eitelkeit, weil dieser Felix-Arsch echt hammergut aussieht, einfach verdammt weh.
    »Ach, Felix. Vergiss es«, sagt er. »Ich hatte einfach keine Lust, mich mit ihm zu unterhalten und mir blöde Sprüche anzuhören.«
    »Und wieso sagst du dann, ich bin nur ein Freund?«, hake ich nach. »Bin ich dir peinlich oder was?«
    »Was?« Jetzt dreht er doch den Kopf. Und sieht mich hinter der Sonnenbrille wohl ziemlich entgeistert an. »Nein, ich… Wie kommst du denn darauf?«
    »Na ja, er sieht ziemlich gut aus. Kann ja sein…«, schmolle ich.
    »So gut sieht er jetzt auch wieder nicht aus«, wiegelt Ben ab. »Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich an ihm gefunden hab. Wir waren ziemlich verschieden und er war schon immer ziemlich… arschig.«
    »Er sieht trotzdem gut aus.« Ich klinge ein bisschen eingeschnappt.
    »Na und, du siehst doch auch gut aus.« Einen Moment lang scheint er darüber nachzudenken, bis er's wohl kapiert, seine Arme um meinen Hals legt und mich an sich zieht. Erleichtert schmiege ich mich an ihn, vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter und halte mich an ihm fest.
    Er küsst mein Haar und streicht mir über den Rücken. »So lange waren wir auch gar nicht fest zusammen.«
    »Wie lange denn?«, will ich wissen. Auch wenn ich mir nicht so sicher bin, ob mir die Antwort gefällt. An einem Kerl, mit dem man jahrelang zusammen war, hängt man ja irgendwie. Stell ich mir jedenfalls so vor. Ich kann da nicht wirklich mit eigener Erfahrung aufwarten.
    »Ein bisschen länger als eineinhalb Jahre«, antwortet Ben. »Zwischendurch waren wir aber schon mal kurz getrennt.«
    »Hängst du noch an ihm?«, frage ich also vorsichtig.
    »Nein«, sagt Ben mit einem Kopfschütteln. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weiß nicht«, gebe ich zu. Denn nur so ein Gefühl ist vielleicht kein wirklich gutes Argument. »Weißt du, manchmal glaub ich einfach, dich überhaupt nicht zu kennen. Ich weiß so wenig von dir und…«
    »Du weißt eine Menge von mir«, widerspricht er. »Mehr als die meisten.«
    »Ist trotzdem nicht viel«, gebe ich zurück. »Ich hab keine Ahnung, was Felix grade gemeint hat. Ich meine, das war nur so ein blöder Spruch von wegen der Ex … und ich kam mir echt ziemlich bescheuert vor.«
    »Ich hab auch keine Ahnung, was er damit meinte, war vermutlich auch nur ein Spruch«, wiegelt er ab.
    »Klang aber nicht so.«
    »Vielleicht hat er's einfach gesagt, weil die Sache mit ihm und mir nicht gut gelaufen ist.«
    »Die

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