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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Hand weg und klingt nicht sonderlich überzeugt.
    »Ich geh duschen«, seufze ich, küsse ihn kurz auf die Wange, stehe dann wieder auf und mache mich auf den Weg ins Bad.
    »Mach das«, entgegnet er schnippisch. »Und vergiss bloß deinen Laptop nicht.«
     
    ***
     
    »Und? Hast du dich abgeregt?«, erkundigt er sich, als ich zurück aus der Dusche bin. Er lümmelt auf meinem Sofa, legt demonstrativ die Hochzeitszeitschrift weg, in der er geblättert hat, und schenkt mir einen vernichtenden Blick. Der Laptop liegt immer noch draußen auf der Liege.
    Ich will nicht mit ihm streiten. Ich liebe ihn und ich wünsche mir, dass er mir vertraut. Aber ich belüge ihn. Vermutlich hab ich also kein Recht zu erwarten, dass er mir glaubt.
    »Hör mal. Ich… Es tut mir leid…«, sage ich leise und fahre mir verlegen durchs feuchte Haar. »Ich hatte einen harten Tag und…«
    »Schon in Ordnung.« Er steht auf, kommt zu mir und legt seine Arme um meinen Hals. »Vergessen wir das da grade eben.«
    Entschlossen sieht er mich an. Für eine Sekunde weiche ich seinem Blick aus. Hilfe suchend nesteln meine Finger an der Schulter seines Shirts.
    »Krieg ich jetzt vielleicht mal einen richtigen Kuss?«, fragt er leise, schmiegt sich an mich und nimmt ihn sich einfach.
    Forsch streicht seine Zunge über meine Lippen und teilt sie dann. Ich öffne sie und lasse ihn in meinen Mund. Weiche zurück und lasse mich küssen. Und mein Herz ist schwer dabei. Shit…Ich liebe ihn so und ich weiß nicht, was ich tun soll. Weil ich ihn nicht belügen will… Aber ich tu's, weil ich niemals ertragen könnte, dass er mich verlässt.
     
    ***
     
    »Meine Güte, bist du verspannt«, stellt er wenig später halb belustigt fest. Ich liege, nur in Pants, bäuchlings auf meinem Bett. Josh sitzt auf meinen Oberschenkeln und massiert mit sanften Bewegungen meine Schultern. Er hat Massageöl auf meinem Rücken verteilt, seine Daumen ziehen Kreise und bohren sich dabei in meine Haut.
    »Ich bin nicht verspannt. Das sind Muskeln. Das fühlt sich immer so hart an«, murmle ich ins Kissen und drehe den Kopf auf die andere Seite.
    »Ich weiß, wie Muskeln sich anfühlen. Du bist verspannt«, behauptet er besserwisserisch und greift ein bisschen beherzter zu.
    Ich ächze, weil es für einen Moment wehtut, bevor er zum Glück zahmer wird und seine Bewegungen wieder gleichförmig und angenehm sind. Schläfrig liege ich unter ihm, genieße es und bemühe mich, nicht wegzudriften.
    »Gott«, kommt es ungläubig von oben, während seine Hände mit leichtem Druck über meinen Rücken fahren und versuchen, meine Muskeln zu lockern. Ich seufze. Vielleicht bin ich ja doch ein bisschen verspannt.
    »Gut so?«
    »Mmh.« Ich deute ein Nicken an, während er kurz mit den Handkanten meine Schulterpartie bearbeitet.
    »Wie war's eigentlich in Dortmund?«, frage ich träge. Ich weiß, dass Hamburg verloren hat. Hab ich im Radio gehört. Aber mittlerweile bin ich so weit, dass ich es ihm auch aus der Zeitung vorlesen könnte. Richtig dieses Mal. Jedenfalls aus der Bild am Sonntag.
    I ch hab mir gestern im Internet noch mal alle Vereinsembleme angesehen und sie auswendig gelernt. Bei einer Tabelle und Ergebnissen mit Symbolen sollte es also kein Problem sein. Und auch wenn es nur gedruckt ist, müsste es mit ein wenig Konzentration zu schaffen sein. Ich wusste gar nicht, dass Nürnberg in der Ersten Liga spielt.
    »Oh, frag lieber nicht«, antwortet er prompt. »Und versuch bloß nicht, mich zu trösten.« Klingt, als würde er es immerhin noch mit Humor nehmen. Aber vermutlich will er sich nur nichts anmerken lassen. Denn falls Hamburg von den drei verbleibenden Spielen jetzt nicht alle gewinnt, spielen sie schneller als ihnen lieb sein dürfte mit Hoffenheim und Augsburg um den Abstieg. Wenn sie eines der Spiele verlieren, sind sie sogar beinahe sicher mindestens in der Relegation. Aber ich schätze, das weiß er vermutlich besser als ich.
    »Wie war's Donnerstag?«, fragt er, vermutlich um das Thema zu wechseln.
    Ich spüre, dass er noch ein wenig Öl zwischen meinen Schulterblättern verteilt, bevor er auf meinen Oberschenkeln weiter nach unten rutscht und sich meinem Lendenbereich widmet. Immer wieder streichen seine Hände an meinem Rücken nach oben, um dann mit Druck über mein Rückgrat zurück zu meinem Po zu gleiten. Ab und an umkreisen seine Daumen mit leichtem Druck diese Stelle kurz oberhalb meines Hinterns. Ein wohliges Gefühl zieht sich durch meinen Körper.

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