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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Blick auf meine Armbanduhr. Meine Arbeitszeit hat bereits vor fünf Minuten angefangen. Shit!
    »Steht die Sache mit meinen Eltern wenigstens noch?«, frage ich leise.
    »Na ja, es ist Muttertag. Wolltest du nicht zu deinem Buch noch ein paar Blumen?« Er grinst vielsagend. »Deine Mutter könnte die erste Frau in Deutschland sein, die einen Strauß mit Uluhe-Farnwedeln bekommt.«
    »Oh, da legt sie bestimmt Wert drauf.«
    »Samstag?«, fragt er noch mal und ignoriert meinen Tonfall.
    »Meinetwegen.« Ich klinge alles andere als begeistert. Und ich muss echt los.
    »Hey...« Er legt den Arm um meinen Hals und zieht mich noch einmal zu sich.
    »Ich muss los«, murmle ich und seufze.
    »Ich will, dass das mit uns funktioniert, Josh«, sagt er. »Und dass du weißt, dass es mit Felix vorbei ist.« Seine Stimme ist leise und für einen Moment weicht er meinem Blick aus, bevor er mich wieder ansieht. Und dann küsst er mich. Zärtlich... und all die Schmetterlinge sind sofort wieder da... Verdammte Scheiße. Man sollte sich nie mit einer Zehn einlassen...

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    »Gott, ich hasse Muttertag!« Erschöpft stütze ich die Hände am Kassentresen ab.
    »Solltest du noch mal drüber nachdenken, ist einer der umsatzstärksten Tage im Jahr.« Daniel dreht den Schlüssel im Schloss, um die Ladentür abzuschließen. Es ist fast sieben. Eigentlich wollten wir schon vor einer Stunde schließen. Holger und auch Silke sind längst weg. Und morgen geht das Chaos von vorne los.
    »Wahnsinn, all deine Sträuße sind weg.« Daniels Blick gleitet anerkennend über die leeren Zinkeimer. Ich hab gestern, ohne die Bestellungen, vierzig Sträuße für die Laufkundschaft gemacht. Kein einziger ist übrig.
    »Hm.« Ich nicke. Ich bin echt erledigt. Scheiß auf den Umsatz. Ich hasse Muttertag.
    »Hast du nicht was vor?« Daniel grinst. Josh sitzt seit dem offiziellen Ladenschluss oben in meiner Wohnung. Erst hat er Holger geholfen, Nachschub aus dem Lieferwagen in den Binderaum zu tragen, aber dann stand er nur im Weg rum. Also hab ich ihm kurzerhand den Schlüssel in die Hand gedrückt.
    »Kommst du alleine klar?«, frage ich Daniel der Höflichkeit halber.
    »Natürlich.« Er räumt ein paar der leeren Eimer zusammen und stapelt sie ineinander. »Gut, dann bin ich mal oben.« Mit der Hand wische ich mir über die Stirn. Ich schwitze. Und ich stinke vermutlich. Ich sollte wohl dringend duschen.
    »Viel Spaß. Aber seid nicht so laut, ich wollte einen Film sehen.« Daniel schmunzelt.
    Ich strecke ihm die Zunge raus und setze mich dann in Bewegung. Im Vorbeigehen streichle ich Marlene über den Kopf.
    »Bis morgen Früh«, murmle ich müde. »Ich komm dann runter heut Nacht.«
    »Du musst nicht mitkommen zum Großmarkt... Es reicht, wenn du gegen acht hier bist und das da noch mal machst.« Er hält mir die ineinander gestapelten Eimer entgegen.
    »Das liegt nicht an mir, das liegt am Muttertag«, behaupte ich.
    »Du weißt, dass das nicht stimmt, Ben«, widerspricht er und lächelt milde.
    »Käme auf einen Versuch an.«
    »Womöglich solltest du nicht nur Schreiben lernen, sondern auch, mit Lob umzugehen. Du bist gut, Ben.«
    »Danke«, brumme ich und wie immer, wenn er mich lobt, macht es mich verlegen. Denn auch wenn er mir oft sagt, dass ich ein Händchen für Arrangements hab und auch die Kunden das wohl so sehen, fühlt es sich immer ein wenig komisch an. Es ist seltsam für mich, dass ich in irgendetwas gut bin. Besser als andere... besser als er.
    »Wenn ihr wollt, könnt ihr morgen Abend zum Essen kommen. Ich könnte was kochen.«
    »Das ist nett, aber wir fahren morgen zu seinen Eltern«, erinnere ich ihn leise. Der Gedanke daran bereitet mir Unbehagen.
    »Verstehe.« Daniel grinst. »Deswegen hast du den Farn mit deinem Leben verteidigt.« Er meint die paar Uluhe-Wedel oben auf meinem Balkon, die mittlerweile so weit sind.
    »Ist nicht witzig«, entgegne ich schroff.
    »Ich hoffe, sie weiß es zu schätzen«, sagt Daniel. »Aber ich bin sicher, du zauberst ihr was.«
    »Mal sehen.« Vielleicht sollte ich Josh noch mal fragen, was sie gerne mag. Damit ich nicht der Idiot bin, der auch noch hässliche Blumen mitbringt.
    »Hey, das wird schon«, ermutigt mich Daniel, der mal wieder meine Gedanken lesen kann. Aber irgendwie hilft's nicht. Schließlich sind es Joshs Eltern. Sein Vater ist, soweit ich weiß, Arzt und seine Mutter hat sicherlich auch studiert. Was, wenn sie ein Problem damit haben, dass ich nur in einem

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