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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Prüfstand. Weil sie dann möglicherweise vor ihm wissen, dass ich nur eine kleine Episode bin, bis ihm der nächste Akademiker über den Weg läuft.
    »Erst einen, ehrlich gesagt«, gibt er ein wenig verlegen zu.
    »Einen?« Oh Fuck!
    »Zwei?«, fragt er, wohl um rauszufinden, ob mir diese Antwort besser passt. Und mir wäre es wohl lieber, da käme noch was. Also vielleicht ein -undzwanzig oder so. Wobei… der Gedanke, dass er mit so vielen Männern vor mir im Bett war, turnt mich jetzt auch nicht unbedingt an. Aber einer ist schon verdammt wenig.
    »Na ja, ich…« Er hält seine Hand zwischen uns und knickt den Zeigefinger nach hinten. Mit großen Augen sieht er mich an. Und ich muss lachen. Auch wenn mir eigentlich nicht wirklich danach zumute ist.

Mehr als nett
     
    Josh
     
     
    »Sie mögen dich«, stelle ich fest, als wir wieder auf dem Nachhauseweg sind.
    »Sie haben eine verdammt komische Art, das zu zeigen«, bemerkt er und sieht aus dem offenen Fenster. Er trägt seine Sonnenbrille und der Fahrtwind zerzaust sein blondes Haar. Ich sehe den Muskel, der leicht hervortritt, weil er den Kopf dreht. Erinnere mich an den Geschmack seiner Haut und stelle mir vor, wie er riecht, warm von der Sonne.
    Ein angenehmes Kribbeln zieht durch meinen Körper. Ich hab Lust auf Sex. Hatte ich eigentlich schon den ganzen Tag. Wird Zeit, dass wir nach Hause kommen… Und ich glaube, es ist besser, wir fahren erst mal zu ihm…
    »Er ist ziemlich zurückhaltend«, höre ich meine Mutter sagen, während ich die Tassen in die Spülmaschine stelle. »Aber sehr höflich und nett.«
    »Er ist ein bisschen mehr als nett «, hab ich sie in Kenntnis gesetzt. »Und natürlich ist er zurückhaltend, ihr seid meine Eltern. Außerdem mag ich genau das an ihm…«
    Das tue ich wirklich. Ich mag's, wie er ist, auch wenn ich manchmal nicht so recht schlau aus ihm werde. Aber selbst das mag ich. Ich mag diese stillen und ein bisschen verschlossenen Jungs. Mit starken Armen, rauen Fingerkuppen, einem Photoshop-Bauch, einem schiefen Lächeln, warmen Augen und blondem Haar… Das sind nur acht, aber für seinen Arsch bekommt er zwei und dafür, dass meine Eltern ihn mögen, ist er 'ne Zehn mit Stern. Mit der ich jetzt Sex haben will... geilen, hemmungslos versauten Sex...
    Es ist spät geworden. Später als eigentlich geplant. Von Abendessen ist nie die Rede gewesen. Aber meine Mutter hat gefragt, ob wir bleiben wollen. Da kann er sich echt was drauf einbilden.
    »Ach komm, meine Ma hattest du schon mit den Blumen und selbst mein Vater hat sich ziemlich gut benommen.«
    »Das heißt nicht, dass er mich mag«, widerspricht er, ohne den Kopf zu mir rüberzudrehen. Ich kann eher erahnen, was er sagt, als dass ich es verstehe.
    »Das muss er auch nicht. Weißt du, diese Sache mit den Jungs hätte er sich wohl anders gewünscht, also ist er ein bisschen schwierig und nicht unbedingt der ideale Schwiegervater. Waffenstillstand ist 'ne ziemlich gute Ausgangsposition.« Ich nehme die Hand vom Steuer und lege sie auf seinen Oberschenkel.
    »Na dann.«
    »Ach komm schon… Sie mögen dich. Sonst hätte mein Dad dich nicht zu seinem Geburtstag eingeladen. Das hat er noch nie bei einem von meinen Freunden getan.«
    »Deine Mutter hat mich eingeladen.« Er dreht den Kopf, legt ihn zurück auf die Kopfstütze und seine Hand auf meine. Ich kann ihm ansehen, dass er erleichtert ist, dass es vorbei ist. Und er hat sich wacker geschlagen.
    »Das ist eins. Sie sind zweiunddreißig Jahre verheiratet.«
    »Hast du 'ne große Familie?« fragt er.
    »Hm, es ist sein sechzigster… ein paar Leute kommen schon…«, gebe ich zu.
    »Na toll.« Er klingt nicht grade begeistert.
    »Du… kommst doch, oder?« Ein bisschen eignet er sich ja schon zum Angeben. Ich stell mir grad Natis Gesicht vor, wenn ich ihr lässig erkläre, dass ich Ben kennengelernt hab und deswegen leider nicht weiter mit Arno ausgehen konnte. Ich bin sicher, sie hat vollstes Verständnis... »Weiß nicht«, antwortet er ein wenig zögerlich.
    »Wenn du absagst, wäre es unhöflich. Und sie mögen dich wirklich.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragt er unsicher.
    »Hab meine Mutter gefragt«, gebe ich zu. Hörbar atmet er ein.
    »Außerdem haben sie wirklich noch nie einen meiner Freunde eingeladen.« Ich hoffe, dass er nicht nachhakt, wie er in den Genuss heute gekommen ist. Könnte peinlich werden…
    ***
     
    »Was machst du?«, fragt er ein wenig verwundert, als meine Hand sich an seiner Hose

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