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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Sportschuhe oder Trainingsklamotten und schon gar nicht für beides zusammen ist. Von einem Handtuch will ich gar nicht erst anfangen. Wenn er also nicht barfuß und in einem winzigen Hauch von Tanga trainiert, war er definitiv nicht beim Sport.
    »Wie war es im Studio?«, frage ich trotzdem und könnte mich selbst dafür ohrfeigen. Denn vermutlich sollte ich ihn einfach direkt fragen, wo er stattdessen gewesen ist. Möglicherweise gibt es eine simple Erklärung und ihm ist was dazwischen gekommen. Kann ja mal passieren. Aber das schale Gefühl, das in mir aufsteigt, ist eigentlich schon da, bevor er mich mit seinem Ganz okay anlügt. Er war nicht im Sport... Er lügt... Und ich hasse es, dass ich es weiß...
    »Ich dachte, ihr fahrt immer zusammen«, stelle ich mich dumm.
    »Nicht immer, ich war länger im Laden«, kommt es knapp, während er den Wohnungsschlüssel, den er in der Hand gehalten hat, ins Schloss steckt und die Tür öffnet.
    Ich folge ihm in die Küche und stelle das Essen auf der Bar ab, während er seine Tasche auf einen der Hocker legt, zu mir kommt, seine Arme von hinten um mich schlingt und verspielt meinen Hals küsst. Ein Schauer breitet sich von der Stelle, an der seine Lippen mich sanft berühren, aus und zieht über meine Haut.
    In meinem Bauch macht sich, obwohl ich es eigentlich nicht will, das Schmetterlingsgefühl breit, als er mich beinahe stürmisch in seinen Armen zu sich dreht und in einen Kuss verwickelt. Fordernd öffnet seine Zunge meine Lippen und drängt sich in meinen Mund, während seine Hände mein Haar zerwühlen. Ich gebe nach und erwidere es schließlich… weil er zu gut küsst und dieses Gefühl all die anderen in mir zurückdrängt… weil ich will, dass er seine Tasche einfach im Auto vergessen hat… und vielleicht, weil ich ein bisschen Angst davor hab, wo er in Wahrheit gewesen ist...
    Eine Zehn hat man nie für sich alleine, auch wenn ich es mir wünsche. Darüber sollte ich mir, spätestens nach der Begegnung mit seinem ekelerregend hübschen Arschloch-Ex, wohl keine allzu großen Illusionen machen...
    ***
     
    »Hunger?« Ich hab Teller hingestellt und die Aluminiumschalen geöffnet. Er war währenddessen kurz noch mal unten und im Bad. Einen Moment lang hatte ich die alberne Hoffnung, dass er vielleicht seine Sporttasche aus dem Wagen holt, aber das hat er nicht. Vermutlich sollte ich also froh sein, dass er wenigstens nicht geduscht hat. Wenn er bei einem anderen gewesen wäre, hätte er das wohl getan.
    Trotzdem fällt es mir schwer, die Gedanken, die in meinem Kopf ihre Kreise ziehen, zurückzudrängen und die Bilder, die ich nicht sehen will, zu ignorieren.
    Ich liebe ihn. Und er liebt mich. Er redet nicht wirklich darüber, aber es gibt viele Momente, in denen ich mir einbilde, dass ich es spüren kann. Die so innig sind, dass ich einfach weiß, dass es nicht gespielt ist... Wenn ich in seinen Armen einschlafe und er mit dem Daumen über meine Lippen zum Kinn streicht, wenn er mit seiner Nase gegen meine Wange stupst. Wenn er mich in seine Arme zieht und so durchdringend ansieht, dass mir die Knie weich werden und ich weiß, dass nichts passieren kann, weil er mich festhält... und er eben nicht so fremd und verschlossen wirkt wie jetzt...
    »Wo ist meine Tasche?« Seine Augen werden schmal und suchend sieht er sich um.
    »Eine Sporttasche hattest du nicht«, kann ich mir nicht verkneifen. »Falls du deine Umhängetasche meinst, die hab ich an die Garderobe gehängt. War im Weg.« Kurz war ich versucht hineinzusehen. Aber dann hab ich's gelassen. Weil ich ihm vertrauen will… und Angst davor hab, dass ich's, wenn ich sie öffne, nicht mehr kann. Es geht mich nichts an, was er mit sich herumträgt, und ich würde auch nicht wollen, dass er in meinen Sachen wühlt.
    Auch wenn ich kein Problem damit hätte. Weil es da nichts gibt, was ich ihm verheimliche. Und ich mir wünschen würde, das es bei ihm da auch nichts gibt…
     
    ***
     
    »Mochtest du's?«, frage ich, nachdem wir zu Ende gegessen haben. Wir haben kaum geredet, aber zum Glück ist die Stimmung trotzdem nicht mehr so angespannt. Er hat eine Flasche Wein aufgemacht, ein Teelicht zwischen uns auf den Tisch gestellt und zwei Rosenköpfe, die er unten aus dem Laden geholt hat, danebengelegt. Da konnte ich ihm einfach nicht mehr böse sein. Wollte ich auch nicht. Ich bin froh, dass er hier ist und dass ich heute Nacht bei ihm bin.
    »War lecker.« Er nickt. Ich nehme die größere der beiden

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