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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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mich noch ein bisschen pflegt. »Wo willst du denn hin?«
    »Ich bin verabredet. Gegen sieben... zum Sport.« Er wirkt verlegen.
    »Zum Sport?«, wiederhole ich.
    »Ja, heute ist doch Donnerstag.« Sein Tonfall ist so, als sei das dann grade mal mir entfallen. Als Ausgleich für die Kondome sozusagen.
    »Ich dachte, Fitnessstudio ist Dienstag?« Dass ich mir da, seit letzter Woche und seinem komischen Auftritt, nicht mehr so sicher bin und zudem sofort wieder dieses dämliche, ungute Gefühl in mir hochsteigt, behalte ich besser für mich. Auch wenn's davon natürlich nicht verschwindet.
    »Dienstag ist Fitness«, bestätigt er mit einem Nicken. »Donnerstags gehe ich Laufen.«
    »Aha«, sage ich einigermaßen verwundert. Diese Tatsache hat er mir dann wohl vorenthalten. Und ich kann mich durchaus an Donnerstage in der Vergangenheit erinnern, die wir zusammen verbracht haben.
    Allerdings ist das, zugegeben, ein paar Wochen her. Denn momentan verbringen wir nicht mehr ganz so viel Zeit miteinander wie in den Wochen, nachdem wir uns kennengelernt haben und zusammengekommen sind. Nichts, was nicht normal wäre, denn natürlich kann man nicht jede freie Minute zusammenkleben. Auch wenn ich's gern täte. Nur er anscheinend nicht. Und manchmal hab ich deswegen ein komisches Gefühl, denn in der letzten Zeit hat sich das irgendwie verändert.
    Und es allein darauf zu schieben, dass es in den Sommermonaten im Laden einfach mehr zu tun gibt, ist nichts, was mir als Begründung reicht. Er hat sich verändert. Klar, er muss arbeiten und er kann nicht ständig wegbleiben oder früher Schluss machen, nur weil er jetzt einen Freund hat. Das verlange ich auch gar nicht, schließlich hab ich selbst einen Job und dazu noch den Schichtplan in der Videothek, an den ich mich halten muss, aber irgendwas ist trotzdem anders.
    Vielleicht ist es Zufall, aber ich bilde mir ein, es hat angefangen, als wir im Einkaufszentrum seinen Ex getroffen haben. Und natürlich denk ich ein bisschen zu oft darüber nach, weil er ziemlich komisch reagiert hat und mich, nachdem er mich als einen Freund vorgestellt hat, gar nicht schnell genug aus der Schusslinie bringen konnte.
    Und obwohl es nach wie vor toll ist und ich vollkommen verrückt nach ihm bin, hab ich immer mehr das Gefühl, er verheimlicht mir da was… Felix' kryptische Andeutungen machen das nicht besser. Ich frag mich echt oft, was er mit seinem dämlichen dahinter gekommen eigentlich gemeint hat.
    Ich hab sogar darüber nachgedacht, ob das wörtlich zu nehmen ist, also im Bett jetzt, weil es zwischen uns bisher ja so läuft, dass ich eben passiv bin, oder ob es sonst irgendwas gibt, auf das er steht und von dem ich nichts weiß. Aber er hat nie was angedeutet und ehrlich gesagt sehe ich, was unseren Sex angeht, keine Veranlassung, irgendwas zu ändern. Also hab ich mir vorgenommen, nicht drüber nachzudenken. Aber meine Versuche, mir einzureden, dass es vermutlich völlig unbedeutend ist, sind eher mäßig erfolgreich. Vielleicht ist es albern, aber irgendwie schaff ich's nicht, mir keine Gedanken darüber zu machen… keine Ahnung wieso, es ist einfach ein Gefühl. Eins, das mir dummerweise grade sagt, dass er nicht immer beim Sport ist, wenn er vorgibt, es zu sein.
    »Sorry«, sagt er grade betreten. »Ich dachte nicht, dass dir, wenn du krank bist, nach Sex ist. Aber wenn du willst, geh ich ein bisschen früher und bring welche mit und...«
    »Nein, lass mal«, entgegne ich schnippisch. »Du hast ganz recht, mir ist sowieso nicht danach.«
    »Okay.« Anscheinend versteht er den Wink mit dem Zaunpfahl nicht. Oder er will ihn schlicht und ergreifend nicht verstehen. Zudem wirkt er irgendwie erleichtert, dass er heute Abend nach dem angeblichen Laufen keinen Sex mehr mit mir haben muss. Na toll...
    »Kann sowieso spät werden, bis ich zurück bin«, setzt er dem Ganzen grade überaus suboptimal die Krone auf. »Weiß nicht, ob ich dann noch mal vorbeischaue.«
    »Oh…«, ist alles, was mir dazu noch einfällt. Das war deutlich… und die Option, die grade durch mein Hirn spukt, ziehe ich besser nicht in Betracht…
    »Und mit wem bist du zum Laufen verabredet?« Okay, ich ziehe es doch in Betracht...
    »Mit einem Freund«, antwortet er vage. Und natürlich ist das keine Antwort, die in irgendeiner Weise zur Entspannung der Situation beiträgt.
    » Einem Freund ?«, wiederhole ich und betone es entsprechend. Eigentlich leg ich keinen gesteigerten Wert drauf, ihm, Mädchen hin oder her,

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