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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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es sich anfühlt, wenn er mich damit an sich zieht, macht mich irgendwie geil. Und ich würd ihn grade echt gerne küssen…
    »Soso«, sage ich also, knie mich hinter ihn und lege meine Arme um seinen Hals. Über seine Schulter beobachte ich seine Finger, die immer noch mit der Erde beschäftigt sind. Sanft lege ich meine Lippen auf seinen Hals und sauge daran, während meine Hände in den Ausschnitt seines Shirts gleiten und dort seine Brust streicheln. Seine Haut ist warm, fühlt sich weich an und schmeckt salzig – beinahe nach Sommer.
    »Josh… lass mich das eben noch fertig machen, ja?«, bittet er mit einem Grinsen, weicht meinen Lippen aus und nimmt ein paar winzige Saatkörner aus der Tüte, die er in den Löchern der Erde verteilt. Kurz lasse ich von seinem Hals ab, aber dann kann ich doch nicht widerstehen und mache weiter.
    »Josh!« Wieder versucht er, sich mir zu entziehen, aber er klingt nicht sehr entschlossen und er hat sowieso keine Chance.
    »Kann der Farn nicht ein bisschen warten, Mr. Bremen?«, hauche ich verführerisch und lasse meine Finger über seinen Oberarm gleiten, während ich weiter die Kuhle seitlich seines Halses küsse.
    »Mr. Bremen?« Irritiert sieht er mich an.
    »Na ja, ich bin mir ziemlich sicher, sie haben da sowieso nichts Hübscheres als dich«, sage ich und suche seinen Mund. »Hab ich übrigens Mo erzählt, vorhin, nach dem Spiel.« Schnell presse ich meine Lippen auf seine, aber meine Absicht, ihn in einen echten Kuss zu verwickeln und ihn zu mir auf die Liege zu ziehen, misslingt.
    »Du hast ihm erzählt, dass ich Mr. Bremen bin?«, fragt er stattdessen und klingt einigermaßen entsetzt.
    »Nein«, sage ich und muss lachen, weil er so verwirrt schaut, dass es total süß und irgendwie gleichzeitig verdammt scharf ist. »Ich hab ihm nur gesagt, dass du aus Bremen kommst. Aber es war in Ordnung. Ich darf dich trotzdem mitbringen… zu Pauls Party.«
    »Party?«
    »Eigentlich ist es gar keine richtige Party. Wir treffen uns mit ein paar Freunden. Er hatte Geburtstag. Ist jetzt kein großes Ding oder so. Einfach nur ein paar Jungs.«
    »Oh…« Es klingt nicht grade begeistert.
    »Komm schon«, bitte ich ihn. »Das wird bestimmt nett. Lass mich ein bisschen mit dir angeben.«
    »Angeben?«
    »Na ja, du bist mein neuer Freund und ziemlich sexy…« Ich grinse vergnügt.
    »Sexy?«
    »Und charmant und lustig und intelligent und…«
    »Das hast du ihnen erzählt?« Er klingt immer noch eher entsetzt als begeistert.
    »Ja«, sage ich leichthin. »Stimmt doch.«
    »Wenn du das sagst…«
    »Ja, das tue ich… wieso?«
    »Nur so… ich meine… ich…« Er weicht meinem Blick aus.
    »Was?« Ich lasse ihn los.
    »Ich fürchte, ich eigne mich nicht… zum Angeben«, sagt er leise und sieht zu Boden.
    »Stimmt. Diese Sache mit Bremen rauszureißen, wird vermutlich schwierig.« Ich nicke und mache ein gespielt besorgtes Gesicht. »Aber weißt du was, ich nehme dich trotzdem mit. Sie sind nett und ich hab schon schlimmere Typen angeschleppt als dich. Ich hatte schon immer ein Herz für Minderheiten. Sie haben sich dran gewöhnt.«
    »Ich weiß nicht«, sagt er zögernd und presst seine Lippen zusammen. Seine schmutzige Hand krallt sich ins helle Polster der Liege, als wolle er sich daran festhalten. Aber es ist nur für einen kurzen Moment, bevor er wohl realisiert, dass ich es bemerke, die Hand schnell wieder zurückzieht und auf seinem Oberschenkel mit der anderen verschränkt. Er versucht, entspannt zu wirken. Aber seine Fingerknöchel treten weiß hervor und er wirkt angestrengt.
    »Was ist los?«, frage ich irritiert. »Hab ich was falsch gemacht?« Irgendwie kommt es mir grade so vor.
    »Nein, schon in Ordnung«, sagt er leise und weicht meinem Blick aus.
    »Sicher?«, hake ich nach und streiche ihm wieder diese Strähne aus der Stirn. Er legt den Kopf schief und kommt mir ein Stückchen entgegen.
    »Sicher«, sagt er tapfer, schluckt sichtbar und zwingt sich dann zu einem Lächeln. »Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass du mich ihnen schon… vorstellst.«
    »Möchtest du nicht?«, frage ich nach. »Wenn's dir zu schnell geht, dann…« Dass ich meiner Mutter schon angekündigt hab, dass wir übernächste Woche zum Essen vorbeikommen, behalte ich wohl besser noch ein Weilchen für mich.
    »Doch«, versichert er. Aber es ist wenig glaubhaft. Auch sein nachdrückliches Nicken ändert daran nichts.
    »Ben, wenn es dir zu schnell geht, dann…« Zögernd sehe ich ihn an und

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