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Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters

Titel: Zwischen der Sehnsucht des Sommers und der Kälte des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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könne. Sauer, mager, kahler Opa, diagnostizierte Bäckström, während er überlegte, ob er dem Arsch seinen Ausweis vor die Nase halten oder ihn gleich darum bitten sollte, sich zum Teufel zu scheren. Aber noch ehe er dazu kam, irgendeine Entscheidung zu treffen, hatte der alte Wichser gebrüllt, er solle verschwinden, sonst werde er die Polizei holen.
    Da er keine Lust hatte, sich hier im Treppenhaus mit diesen Nazis von der Bereitschaftspolizei auseinanderzusetzen, aus irgendeinem Grund war ihm dabei dieser Idiot Oredsson eingefallen, hatte Bäckström den geordneten Rückzug angetreten und sich in ein in der Nähe gelegenes Chinarestaurant verzogen, wo er sich in die Bar gestellt hatte, um besser nachdenken zu können. In die Bai, dachte Bäckström und grinste.
    »Ein gloßes Biel, ein gloßes stalkes«, befahl er dem Safranaffen, aber dieser humorlose Arsch hatte nicht mal den Mund verzogen.
    Nach zwei weiteren Pils war er gegangen und hatte ihr Haus in Augenschein genommen. Hinter keinem der Fenster brannte Licht.
    Bäckström hatte sich eine weitere Bar gesucht, noch zwei Bier getrunken und sie dann am Ende von dort aus angerufen. Keine Antwort, und nach kurzem Klingeln hatte sich der Anrufbeantworter eingeschaltet, und er hatte aufgelegt.
    Danach war alles sozusagen wie von selbst gegangen. Nächste Bar, noch zwei Bier, neuer Anrufversuch, und plötzlich hatte er vor der üblichen alten Tränke unten bei der Kungsgatan gestanden. Zuerst hatte er vorsichtig durchs Fenster gelinst. In der halb leeren Bar saß nur diese miese Nutte aus dem Sabbatsberger Krankenhaus, die, über die er im Sommer drübergestiegen war, und hielt Händchen mit einem verdammten Sicherheitsschwulen. Bäckström beschloss hineinzugehen.
    »Alles voll«, sagte der Halbaffe in der Tür und grinste.
    »Wieso voll?«, fragte Bäckström.
    »Hier ist es immer voll«, sagte der Halbaffe und grinste noch breiter. »Außerdem bist du ja wohl auch schon ein bisschen zu voll.«
    Du, dachte Bäckström. Sag verdammt noch mal nicht du zu mir, sonst bring ich dich um. Aber das sagte er nicht. Er ging einfach. Am Ende war er nach Hause getrottet, hatte den letzten Rest aus einer für sein letztes Geld gekauften Flasche gepresst und sie noch einmal angerufen. Keine Antwort, aber er hatte etwas auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen. Was zum Teufel hab ich denn bloß noch gesagt?, dachte er, als er das Zimmer des Abteilungsleiters betrat.
    Der Abteilungsleiter hieß Lindberg. Einige Jahre zuvor war er einer der Legenden der Stockholmer Polizei gefolgt. Da alle im Haus die Legenden herzlich satt gehabt hatten, hatten einige von den alten Kerls sich mit der Gewerkschaft verbrüdert, und Lindberg war Chef geworden, und der Vorteil an ihm war, dass er absolut zu gar nichts irgendeine Meinung hatte. Ein fetter, kleiner, unfähiger Arsch, dachte Bäckström, wenn man darauf achtete, als Letzter mit ihm zu reden, dann lebte man in der besten aller Welten.
    Das Problem war sein eigener Chef. Er hatte sich in Lindbergs Besuchersessel quetschen können und schien kurz vor einem Schlaganfall zu stehen. Er hieß Fylking, offiziell Kommissar Fylking, aber im Haus wurde er allgemein Vollsuff genannt, was einfacher war und was man sich auch leichter merken konnte. Vollsuff, dachte Bäckström und nickte ihm herzlich zu, während er sich auf einen freien Stuhl neben der Tür setzte, um im Brandfall den Fluchtweg zur Hand zu haben. Komisch, dass du dich noch nicht zu Tode gesoffen hast.
    »Der Chef wollte mit mir sprechen«, sagte Bäckström.
    »Ja ja«, sagte Lindberg abwehrend. »Es geht um diese Frau im Karlavägen, eine Frau Östergren, die von ihrem Mann misshandelt worden ist. Ihr Anwalt hat angerufen und …«
    »Bist du nicht mehr beim Mord?«, schaltete sein Chef sich ein.
    »Wie meinst du das?«, fragte Bäckström.
    »Jetzt rede schon«, sagte Vollsuff. »Du wolltest dir eine Nummer mit dieser Oberklassennutte aus dem Karlavägen sichern. Mit der, die versucht hat, ihren Kerl in den Knast zu bringen.«
    »Aber, aber«, sagte Lindberg begütigend. »Wir wollen uns doch nicht streiten, nur wegen … ja, wegen dieser Klägerin. Wir wissen doch alle, wie anstrengend solche Leute sein können. Ja, nicht zuletzt du weißt das, Fylking«, fügte er hinzu und schielte nervös zu dem im Sessel sitzenden Gast hinüber.
    Woher zum Teufel willst du das denn wissen?, dachte der Angesprochene sauer, du hast ja wohl noch nie in einem Verbrechen ermittelt, aber das

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