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Zwischen Ehre und Verlangen

Zwischen Ehre und Verlangen

Titel: Zwischen Ehre und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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Grund geben.”
    “Vielleicht leiden Sie noch immer darunter, dass Sie die von Ihnen erwähnte blonde junge Dame verloren haben”, meinte Amanda.
    “Glauben Sie wirklich, ich hätte das jahrelang nicht verwunden?” fragte Jared und furchte die Stirn. “Ich wüsste gern, wie lange dieser Vorfall zurückliegt, denn ich stehe unter dem Eindruck, damals sehr hilflos gewesen zu sein. Das spricht dafür, dass ich noch sehr jung gewesen sein muss. Gleichviel, was meine Beziehung zu Ihnen angeht, so befürchte ich, dass ich, sei ich nun verheiratet und Vater von mehreren Kindern oder ledig und romantischen Abenteuern nicht abgeneigt, nicht der richtige Umgang für Sie bin. Erst recht nicht, wenn ich an die Umstände unserer Begegnung denke.”
    “Was wollen Sie damit sagen?” fragte Amanda betroffen.
    “Wir sollten uns nicht mehr sehen”, antwortete Jared ernst. “Natürlich stehe ich tief in Ihrer Schuld, weil Sie sich für mich verwendet haben, aber ich muss, obwohl ich Ihre Gesellschaft genieße, Rücksicht auf Ihr Ansehen nehmen.”
    Amanda war zutiefst enttäuscht und fühlte sich den Tränen nahe. Da er zugegeben hatte, sie zu schätzen, konnte sie nicht begreifen, warum er sich von ihr trennen wollte. Um Contenance bemüht, erwiderte sie so gelassen, wie es ihr möglich war: “Ich billige Ihre Entscheidung, Sir. Dennoch wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir bei Gelegenheit schreiben und mich wissen lassen würden, wie es Ihnen ergeht. Versprechen Sie mir das?”
    “Ja”, antwortete er, während er aufstand, und verneigte sich. “Leben Sie wohl, Mrs. Clare”, fügte er hinzu, ging zu ihr und hob ihre Hand zum Kuss an die Lippen. Dann wandte er sich rasch ab und begab sich zur Tür, die, ehe er sie erreicht hatte, plötzlich aufgestoßen wurde. Um nicht getroffen zu werden, wich er hastig zur Wand zurück.
    “Den Weg zum ‘Halbmond’ hätte ich mir ersparen können, Amanda”, sagte Jane beim Betreten des Raums. “Mr. Brownsmith war nicht da, und ich musste auf ihn warten. Er ist jedoch nicht, wie Mr. Bream mir versichert hat, gegen elf Uhr zurückgekommen. Vielleicht ist ihm eingefallen, wer er ist, und er hat sich entschlossen, den geheimnisvollen Zweck seiner Reise hierher zu verfolgen. Es tut mir leid, aber ich hege noch immer die größten Zweifel daran, dass er respektabel ist, ganz gleich, was du sagen magst.”
    Nach einem entsetzten Blick auf die Freundin richtete Amanda die Augen flüchtig auf den hinter Jane stehenden Mr. Brownsmith, der sichtlich Mühe hatte, die Fassung zu wahren, und musste sich zwingen, nicht in Gelächter auszubrechen. Sie schaute wieder ihre Gesellschafterin an und fragte leicht vorwurfsvoll: “Für dich ist und bleibt er ein Hallodri, nicht wahr?”
    “Du meine Güte, Amanda! Von wem hast du diesen Ausdruck gehört?” entrüstete sich Jane.
    “Von mir”, antwortete Jared laut und trat hinter der Tür hervor. “Ich bedauere, Miss Porter, dass ich Ihnen Ungelegenheiten bereitet habe.”
    Entgeistert starrte Jane ihn an und spürte das Blut aus den Wangen weichen. “Un…ge…legenheiten?” stammelte sie.
    Amanda erhob sich und sagte belustigt: “Darf ich vorstellen? Mr. Jay Brownsmith. Miss Porter, meine Gesellschafterin.”
    “Guten Tag, Sir”, äußerte Jane steif, während er sich leicht vor ihr verneigte. “Sie müssen sich nicht bei mir entschuldigen, denn schließlich konnten Sie nicht wissen, dass ich mit Ihnen sprechen wollte.”
    Unwillkürlich fühlte Amanda sich erröten.
    “Ich weiß jetzt, was Sie von mir halten, Miss Porter”, erwiderte er. “Zu Ihrer Beruhigung kann ich Ihnen mitteilen, dass Mrs. Clare und ich soeben über unsere Bekanntschaft gesprochen haben und zu dem Schluss gelangt sind, es sei besser, wenn ich auf den weiteren Umgang mit ihr verzichte.”
    “Oh!” Verdutzt schaute Jane Mr. Brownsmith an. “Sie haben sich mit ihr unterhalten, ohne dass zumindest ihre Zofe anwesend war?” fügte sie befremdet hinzu.
    “Da es sich um ein sehr persönliches Gespräch handelte …”, begann Jared.
    “Du möchtest sicher etwas trinken”, sagte Amanda gleichzeitig, ging zum Klingelzug und läutete. “Darf ich Sie einladen, uns Gesellschaft zu leisten, Sir?”
    Irritiert blickte er zwischen Mrs. Clare und Miss Porter hin und her und antwortete nach einem Moment: “Ja, gern.”
    “Bitte setzen Sie sich wieder, Sir”, forderte Amanda ihn auf.
    Er wartete, bis die Damen Platz genommen hatten, und ließ sich dann in einem Fauteuil

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