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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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prächtig amüsieren.
    Vor dem Haus stand Tante Kathleens Wagen, und ganz automatisch ging Elizabeth schneller. Die Haustür stand offen, und drinnen war ein kleiner Flur, aber die Tür mit den bunten Glasfenstern, die zum Pub führte, war geschlossen. Elizabeth blieb davor stehen, schüttelte die Regentropfen von ihrem Mantel und hängte ihn zu den Schirmen auf die Garderobe an der Wand. Ihre schwarzen Haare waren klatschnass, ihre Nase lief und war ganz rot, ihre Beine zitterten vor Kälte, und der Regen war in ihre Gummistiefel gedrungen, sodass ihre eiskalten Füße beim Gehen glucksende Geräusche machten.
    Plötzlich hörte das Klavier auf zu spielen, und laute Männerstimmen erhoben sich. Vor Schreck zuckte Elizabeth zusammen.
    »Komm schon, Gráinne, sing uns noch was«, rief ein Mann seltsam verschwommen, und alle jubelten.
    Elizabeths Herz machte einen Satz, als sie den Namen ihrer Mutter hörte. Sie war also tatsächlich dort drin! Gráinne war eine wundervolle Sängerin, die auch zu Hause ständig trällerte und Schlaflieder und Gedichte erfand. Morgens lag Elizabeth gern im Bett und lauschte dem Summen ihrer Mutter, die irgendwo im Haus beschäftigt war. Aber die Stimme, die Stimme, die jetzt in der Stille zu singen begann und sich mit den grobschlächtigen Zurufen der betrunkenen Männer mischte, war nicht die süße Stimme ihrer Mutter, die Elizabeth so gut kannte.
     
     
    In der Fuchsia Lane öffnete Elizabeth ruckartig die Augen und setzte sich im Bett auf. Draußen heulte der Wind wie ein verwundetes Tier. Das Herz hämmerte in ihrer Brust, ihr Mund war trocken, ihr Körper klamm. Sie warf die Decke von sich, packte ihre Autoschlüssel vom Nachttisch, rannte die Treppe hinunter, schlang ihren Regenmantel um die Schultern und floh aus dem Haus in ihren Wagen. Kalte Regentropfen prasselten auf sie herab, und jetzt wusste sie auch wieder, warum sie Regen im Gesicht hasste. Das Gefühl erinnerte sie an jene Nacht vor vielen Jahren. Gnadenlos peitschte der Wind ihr die Haare um den Kopf, sie fröstelte, und als sie endlich hinterm Lenkrad saß, war sie bereits durchnässt.
    Die Scheibenwischer peitschten über die Windschutzscheibe, während sie die dunklen Straßen zum Städtchen hinunterfuhr. Als sie die Brücke überquerte, lag vor ihr die Geisterstadt. Die Bewohner waren in die Wärme ihrer Häuser geflohen, die Touristen hatten sich in ihren Unterkünften versteckt. Außer beim Camel’s Hump und bei Flanagan’s gab es nirgends Leben. Elizabeth parkte, stieg aus und stand im kalten Regen, starrte zu dem Pub auf der anderen Straßenseite hinüber und erinnerte sich. Erinnerte sich an jene Nacht.
     
     
    Elizabeths Ohren schmerzten von den Worten, die die Frau sang, sie waren grob und ekelhaft, der Ton krass und derb. Jedes schmutzige Wort stieß bei dem Rudel betrunkener Tiere auf tosenden Applaus.
    Elizabeth stellte sich auf die Zehenspitzen, um die schreckliche Frau, die dieses grässliche Lied zum Besten gab, durch die roten Glasscheiben sehen zu können. Sie war absolut sicher, dass sie ihre Mutter irgendwo neben Kathleen entdecken würde, ebenso entsetzt und angeekelt wie sie.
    Doch dann sprang ihr das Herz in die Kehle, und einen Augenblick lang stockte ihr der Atem, denn auf dem Klavier saß unverkennbar ihre Mutter, und aus ihrem Mund kamen all die abstoßenden Worte. Ihr Rock, den Elizabeth noch nie an ihr gesehen hatte, war bis über die Schenkel hochgezogen, und um sie herum stand eine Gruppe von Männern, die sie mit anzüglichen Bemerkungen anfeuerten und vor Lachen grölten, während sie sich räkelte und verrenkte, wie Elizabeth das noch nie bei einer Frau gesehen hatte.
    »Hört mal, Jungs, beruhigt euch mal ein bisschen«, rief der junge Mr. Flanagan, der hinter der Bar stand.
    Aber die Männer ignorierten ihn und gafften weiter lüstern nach Elizabeths Mutter.
    »Mummy!«, wimmerte Elizabeth leise.
     
     
    Langsam überquerte sie die Straße zu Flanagan’s Pub, ging durch den Regen, und ihr Herz pochte wild, so lebendig war die Erinnerung in ihrem Kopf. Wie im Traum schob sie die Schwingtür zur Bar auf. Hinter der Theke stand Mr. Flanagan und lächelte ihr zu, als hätte er sie bereits erwartet.
     
     
    Mit zitternden Händen drückte die kleine Elizabeth die Tür zur Kneipe auf. Ihre Haare hingen ihr in nassen Strähnen ums Gesicht, ihre Unterlippe zitterte, und sie sah sich mit ihren großen braunen Augen panisch in dem Raum um, als sie sah, wie einer der Männer die Hand

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