Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
Vom Netzwerk:
verschiedener Olivenarten.« Er hörte auf zu reden, glotzte in die Ferne und wandte sich dann wieder dem Telefon zu. »Unreife Oliven sind immer grün, aber reife Oliven sind entweder grün oder schwarz.« Erneut sah er weg und lauschte. »Die meisten am Baum gereiften Oliven werden für Öl benutzt, der Rest wird in Lake oder Salz eingelegt und mit Olivenöl oder einer Salz- oder Essiglösung übergossen.« Er blickte in die Ferne und fragte: »Ivan, was ist Lake?« Einen Augenblick herrschte Stille, dann nickte er. »Ach so.«
    Elizabeth zog die Augenbrauen hoch und lachte nervös vor sich hin. Seit wann war Luke Experte für Oliven? Vermutlich hatte er in der Schule etwas über sie gelernt, und er hatte ein gutes Gedächtnis für solche Dinge. Luke lauschte wieder ins Telefon. »Ja, Ivan freut sich auch schon darauf, dich kennen zu lernen.«
    Elizabeth verdrehte die Augen und stürzte jetzt doch zu Luke, um ihm das Telefon zu entreißen, falls er noch mehr solches Zeug von sich gab. Ihr Vater war schon verwirrt genug, auch ohne dass man ihm die Existenz beziehungsweise Nicht-Existenz eines unsichtbaren Jungen erklären musste.
    »Hallo«, rief sie in den Hörer.
    »Elizabeth«, antwortete die strenge, förmliche Stimme mit dem singenden Kerry-Akzent. Luke schlurfte zurück in die Küche. Das Geräusch trieb Elizabeth schon wieder fast zur Weißglut. »Ich bin grade heimgekommen und habe deine Schwester auf dem Küchenfußboden vorgefunden«, fuhr ihr Vater fort. »Ich hab sie mit dem Stiefel angeschubst, aber ich kann nicht feststellen, ob sie lebt oder tot ist.«
    »Das ist nicht witzig«, seufzte Elizabeth. »Außerdem ist meine Schwester auch deine Tochter, erinnerst du dich?«
    »Ach, komm mir doch nicht damit«, wehrte er ab. »Ich will auch gar nicht wissen, was du in dieser Angelegenheit zu tun gedenkst. Hier kann sie jedenfalls nicht bleiben. Als sie das letzte Mal da war, hat sie die Hühner aus dem Hühnerstall gelassen, und ich hab den ganzen Tag gebraucht, um sie wieder einzufangen. Das geht einfach nicht mehr mit meinem Rücken und meiner Hüfte.«
    »Ich weiß, aber hier kann sie auch nicht bleiben. Sie bringt Luke total durcheinander.«
    »Der Junge weiß doch überhaupt nicht genug über sie, um durcheinander zu werden. Die halbe Zeit vergisst sie ja, dass sie ihn auf die Welt gebracht hat. Aber du kannst ihn nicht für dich allein beanspruchen, weißt du.«
    Vor Wut biss Elizabeth sich auf die Zunge.
Die halbe Zeit –
das war sehr großzügig ausgelegt. »Sie kann nicht hierher kommen«, entgegnete sie wesentlich ruhiger, als sie sich fühlte. »Sie hat schon wieder mein Auto genommen, Colm hat es erst vor ein paar Minuten zurückgebracht. Diesmal ist die Sache wirklich ernst.« Sie holte tief Luft. »Man hat sie verhaftet.«
    Eine Weile war ihr Vater ganz still, dann schnalzte er tadelnd mit der Zunge. »Garantiert zu Recht. Die Erfahrung wird ihr nur gut tun.« Rasch wechselte er das Thema. »Warum arbeitest du heute eigentlich nicht? Nur am Sonntag sollen wir ruhen, sagt unser Herr.«
    »Na, das ist doch genau der Punkt. Heute war für mich ein sehr wichtiger Tag bei der Ar…«
    »Tja, deine Schwester ist offensichtlich ins Land der Lebenden zurückgekehrt und versucht grade wieder mal, die Kühe auf der Weide umzuwerfen. Sag Luke, er soll am Montag mit seinem neuen Freund vorbeikommen. Dann zeigen wir ihm die Farm.«
    Ein Klicken, und die Leitung war tot. Verbindlichkeiten wie
Hallo
und
Auf Wiedersehen
gehörten nicht zu Brendans Repertoire, und er hielt Handys immer noch für eine futuristische Alien-Technologie, die nur erdacht worden war, um die menschliche Rasse zu verwirren.
    Resigniert legte Elizabeth auf und ging zurück in die Küche. Luke saß allein am Küchentisch, hielt sich den Bauch und lachte hysterisch. Sie setzte sich an ihren Platz und aß weiter ihren Salat. Sie gehörte nicht zu den Leuten, die sich wirklich fürs Essen interessieren; sie aß nur, weil es notwendig war. Lange Dinnerabende langweilten sie und sie hatte auch nie viel Appetit. Wie sollte sie auch stillsitzen und das Essen genießen, wenn sie vollauf damit beschäftigt war, sich Sorgen zu machen? Als sie jedoch einen Blick auf den Teller direkt vor ihr warf, war dieser zu ihrer Überraschung leer.
    »Luke?«
    Luke unterbrach sein Selbstgespräch und sah sie an. »Was’n?«
    »
Ja bitte
?«, korrigierte sie ihn. »Was ist mit dem zweiten Stück Pizza passiert, das auf dem anderen Teller lag?«
    Luke blickte

Weitere Kostenlose Bücher