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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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keine Blumen schmückten die Straße. Baile na gCroíthe war eine Geisterstadt. Trotzdem war Elizabeth froh, dass sie zurückgekommen war. Zwar kümmerte es ihre Familie herzlich wenig, ob sie da war oder nicht, aber Elizabeth wusste jetzt ganz genau, dass sie ihr Leben nicht damit zubringen konnte, sich um sie zu sorgen.
    Langsam, aber sicher rückten Mark und Elizabeth in der Schlange weiter. Schließlich stand nur noch eine Person zwischen ihnen und der Freiheit. Der Freiheit, das Flugzeug nach Dublin zu besteigen und von dort nach New York zurückzukehren.
    In diesem Moment klingelte Elizabeths Handy, und ihr Magen krampfte sich instinktiv zusammen.
    Mark wirbelte herum. »Geh nicht dran.«
    Elizabeth holte das Handy aus der Tasche und betrachtete die Nummer.
    »Geh nicht dran, Elizabeth«, wiederholte er, und seine Stimme war fest und fast ein wenig streng.
    »Es ist eine irische Nummer.« Elizabeth biss sich auf die Unterlippe.
    »Nicht«, sagte er sanft.
    »Aber wenn etwas Schlim…« Das Klingeln hörte auf.
    Mark lächelte sie an und sah erleichtert aus. »Gut gemacht.«
    Elizabeth lächelte schwach, und Mark drehte sich wieder zum Check-in-Tresen um. Gerade als er einen Schritt nach vorn machte, fing das Telefon schon wieder an zu klingeln.
    Die gleiche Nummer.
    Mark redete mit der Frau am Schalter, lachte und war charmant wie immer. Elizabeth umklammerte das Handy und starrte die Nummer auf dem Display an, bis sie endlich verschwand und das Klingeln aufhörte.
    Dann piepte das Handy, um eine Nachricht anzuzeigen.
    »Elizabeth, dein Pass«, mahnte Mark, drehte sich zu ihr um, und sein Gesicht wurde lang.
    »Ich checke nur schnell meine SMS «, erklärte sie hastig und begann in ihrer Tasche nach dem Ausweis zu kramen, das Handy ans Ohr gedrückt.
    »Hallo Elizabeth, hier ist Mary Flaherty von der Entbindungsstation im Killarney Hospital. Ihre Schwester Saoirse ist gerade mit Geburtswehen eingeliefert worden. Es ist noch einen Monat zu früh, wie Sie sicher wissen, deshalb wollte Saoirse, dass wir Sie anrufen und Ihnen Bescheid sagen, falls Sie bei ihr sein möchten …« Den Rest hörte Elizabeth nicht mehr. Sie stand da, zur Salzsäule erstarrt. Geburtswehen? Saoirse? Sie war doch nicht mal schwanger! Elizabeth spielte die Nachricht noch einmal ab. Vielleicht hatte die Klinik eine falsche Nummer erwischt. Marks Bitten, ihren Ausweis abzugeben, überhörte sie.
    »Elizabeth«, sagte Mark so laut, dass er sie schließlich doch in die Realität zurückholte. »Dein Ausweis! Du hältst die ganze Schlange auf.«
    Erschrocken drehte sie sich um und blickte in eine ganze Reihe verärgerter Gesichter.
    »Entschuldigung«, flüsterte sie, am ganzen Körper zitternd, wie betäubt.
    »Was ist denn los?«, fragte Mark. Allmählich verschwand der Ärger aus seinem Gesicht und machte der Besorgnis Platz.
    »Entschuldigen Sie, möchten Sie noch mit in die Maschine?«, fragte die Frau am Check-in so höflich sie konnte.
    »Hmmm.« Elizabeth rieb sich verwirrt die Augen, blickte von Marks bereits ausgestelltem Ticket in sein Gesicht und wieder zurück. »Nein, nein, ich kann nicht«, sagte sie schließlich und trat rückwärts aus der Schlange. »Tut mir Leid«, wandte sie sich auch an die wartenden Fluggäste, die sie jetzt schon etwas wohlwollender betrachteten. »Es tut mir wirklich schrecklich Leid.« Sie sah Mark an, der in der Schlange stand und so … so enttäuscht wirkte. Nicht enttäuscht, weil sie nicht mitkam, sondern enttäuscht von ihr persönlich.
    »Bitte schön«, sagte die Frau am Schalter und gab ihm sein Ticket.
    Geistesabwesend nahm er es entgegen und entfernte sich langsam aus der Schlange. »Was ist denn passiert?«
    »Es ist wegen Saoirse«, erklärte Elizabeth schwach, mit einem Kloß im Hals. »Sie ist im Krankenhaus.«
    »Hat sie mal wieder zu viel getrunken?«, fragte Mark, und jetzt war jede Besorgnis aus seiner Stimme verschwunden.
    Elizabeth dachte lange und intensiv über diese Reaktion nach. Aber plötzlich gewannen die Scham und Verlegenheit, dass sie nichts von Saoirses Schwangerschaft gewusst hatte, die Oberhand und zwangen sie zu lügen. »Ja, ich glaube. Aber ich bin nicht sicher«, fügte sie lahm hinzu und schüttelte den Kopf. Als wollte sie ihre Gedanken abschütteln.
    Marks Schultern entspannten sich. »Hör mal, wahrscheinlich kriegt sie nur mal wieder den Magen ausgepumpt. Das ist nichts Neues, Elizabeth. Komm, wir checken dich ein, dann können wir im Café darüber

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