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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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an. »Ivan, ich bin gekommen, um Ihnen die Meinung zu sagen. Ich habe heute mit Benjamin gesprochen, nachdem Sie gegangen sind, und er hat mir erzählt, dass Sie Teilhaber in der Firma sind. Er wollte mir auch noch was anderes unterjubeln, aber das möchte ich hier lieber nicht erwähnen«, meinte sie ziemlich schnippisch.
    »Sie sind gekommen, um mir Ihre Meinung zu sagen«, wiederholte ich und sah sie an. »Das ist schön. Eine Meinung ist etwas ganz Persönliches, die sagt man nicht jedem frei und offen. Wenn Sie mir Ihre Meinung sagen wollen, fühle ich mich geehrt … danke, Elizabeth. Seltsam, dass viele Leute so scharf darauf sind, ihre Meinung Leuten zu sagen, die sie nicht leiden können, wo sie sich das doch eher für diejenigen aufheben sollten, die sie mögen. Auch so eine komische Gewohnheit. Ich finde, eine Meinung ist so ähnlich wie ein Geschenk.« Ich fädelte das letzte Gänseblümchen ein, sodass ich jetzt eine Kette hatte. »Ich schenke Ihnen zum Dank einen Gänseblümchenkranz.« Vorsichtig schlang ich die Blumen um ihren Arm.
    Regungslos und stumm saß sie im Gras und betrachtete die Gänseblümchen. Dann lächelte sie, und als sie wieder sprach, klang ihre Stimme viel sanfter. »War jemals jemand länger als fünf Minuten böse auf Sie?«
    Ich schaute auf meine Armbanduhr. »Ja. Sie, von zehn Uhr heute früh bis jetzt.«
    Sie lachte. »Warum haben sie mir nichts davon gesagt, dass Sie mit Vincent Taylor zusammenarbeiten?«
    »Weil es nicht stimmt.«
    »Aber Benjamin hat es gesagt«, entgegnete sie stirnrunzelnd.
    »Wer ist Benjamin?«
    »Der Projektmanager. Er hat gesagt, Sie wären ein stiller Teilhaber.«
    Ich musste lächeln. »Vermutlich bin ich einer. Aber er hat das nur ironisch gemeint, Elizabeth. Ich habe mit der Firma nichts zu tun. Ich bin so still, dass ich überhaupt nichts sage.«
    »Tja, diese Seite hab ich an Ihnen noch gar nicht kennen gelernt«, lächelte auch sie. »Sie sind also nicht aktiv an diesem Projekt beteiligt?«
    »Ich arbeite mit Menschen, nicht mit Gebäuden, Elizabeth.«
    »Aber was hat Benjamin dann bloß gemeint?«, wunderte sie sich. Dann seufzte sie tief. »Er ist ein komischer Typ, dieser Benjamin West. Über welche Geschäfte haben Sie sich denn mit Vincent unterhalten? Was haben Kinder mit dem Hotel zu tun?«
    »Sie sind ganz schön naseweis«, lachte ich. »Vincent Taylor und ich haben uns nicht über Geschäfte unterhalten.« Ich lächelte. »Ist aber trotzdem eine gute Frage. Was glauben Sie, was
sollten
Kinder mit dem Hotel zu tun haben?«
    »Überhaupt nichts«, lachte Elizabeth, aber dann verstummte sie abrupt, wahrscheinlich aus Angst, mich beleidigt zu haben. »Sie finden sicher, dass das Hotel kinderfreundlich sein sollte.«
    »Finden Sie nicht, dass man überhaupt freundlich zu Kindern sein sollte?«
    »Mir fallen da schon ein paar Ausnahmen ein«, erwiderte Elizabeth schlagfertig und sah zu Luke hinüber.
    Natürlich wusste ich, dass sie an Saoirse und an ihren Vater und möglicherweise auch an sich selbst dachte.
    »Ich werde mit Vincent über ein Spielzimmer oder einen Spielbereich sprechen …« Nachdenklich hielt sie inne. »Aber ich hab noch nie was für Kinder entworfen. Was wollen Kinder denn überhaupt?«
    »Da wird Ihnen garantiert was einfallen, Elizabeth, Sie waren doch auch mal ein Kind. Was haben Sie sich damals gewünscht?«
    Ihre braunen Augen wurden dunkel, und sie sah weg. »Heute ist das anders. Kinder wollen nicht mehr das, was ich damals wollte. Die Zeiten haben sich geändert.«
    »Aber nicht sehr, ganz sicher nicht. Kinder wollen immer dasselbe, weil sie alle dieselben grundlegenden Dinge brauchen.«
    »Was denn beispielsweise?«
    »Na ja, warum erzählen Sie mir nicht einfach, was Sie sich gewünscht haben, und dann sag ich Ihnen, ob das heute anders ist?«
    Elizabeth lachte leise. »Spielen Sie eigentlich immer solche Spielchen, Ivan?«
    »Ja, immer«, grinste ich. »Erzählen Sie es mir.«
    Sie blickte in meine Augen, und einen Moment kämpfte sie mit sich, ob sie darüber sprechen sollte oder nicht. Schließlich holte sie tief Luft und begann: »Als ich ein Kind war, haben sich meine Mutter und ich jeden Samstagabend mit unseren Buntstiften und unserem feinen Malpapier an den Küchentisch gesetzt und einen Plan gemacht, was wir am nächsten Tag tun wollten.« Ihre Augen leuchteten. »Jeden Samstagabend war ich total aufgeregt, weil ich mich so auf den Sonntag freute. Ich hab den Plan an die Wand in meinem Zimmer

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