Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
soll im Regen sitzen und zusehen, wie du Tiere abschlachtest? Du hast wohl den Verstand verloren.«
    »Aber mit Harry sitzt du im Regen und siehst dem Schlachten von Tieren zu.«
    »Könnten wir nicht das Thema wechseln? Wer war deiner Meinung nach im Dunklen unterwegs. Hast du den Schützen gesehen?«
    »Ich habe weder jemanden gesehen noch gehört.« Er fuhr mit seiner Mahlzeit fort.
    »Du scheinst nicht daran zu glauben, daß man dich wirklich umbringen wollte, nicht wahr?«
    Er brauchte so lange für eine Antwort, daß Claire wußte, daß er sie belog, als er erwiderte: »Ich bin sicher, es war ein Unfall.«
    Claire spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen; jetzt war sie überzeugt, daß jemand versucht hatte, Trevelyan umzubringen. »Jack Powell«, sagte sie leise.
    »Lächerlich. Jack hatte keinen Grund, mich zu hassen. Soweit ich weiß, hält er mich immer noch für tot.«
    »Brat erzählte mir, daß ein Artikel in der Zeitung stand über Powell. Er soll in Edinburgh sein und einen unwiderlegbaren Beweis dafür liefern, daß er - und nur er allein - Pesha besucht hat.«
    Diese Neuigkeit schien Trevelyan nicht wenig zu erschrecken. »Hat in der Zeitung auch gestanden, um was für einen Beweis es sich handelt?«
    »Nein«, sagte sie gedehnt. »Was hat er deiner Meinung nach für einen Beweis?«
    Trevelyan nahm sich Zeit und trank langsam seinen Whisky. »Etwas, von dem ich annahm, es sei verlorengegangen.«
    »Etwas, das du aus Pesha mitgebracht hast?«
    »Ja.«
    »Wir werden nach Edinburgh fahren und uns diesen Beweis besorgen. Wir werden ihn diesem Mann Powell stehlen. Was ist das überhaupt für eine Sache.«
    »Die Perle des Mondes.«
    Sie lehnte sich an den hinteren rechten Pfosten des Bettes - des Bettes von Bonnie Prinz Charlie - und seufzte. »Die Perle des Mondes. Das klingt exotisch und wertvoll. Morgen früh werden wir gleich . ..«
    »Wir werden nichts dergleichen tun. Du gehst jetzt in dein Zimmer, damit ich ein wenig ruhen kann. Und wenn du nicht schlafen kannst - warum schreibst du dann nicht einen langen Brief an den Mann, den du liebst, und bittest ihn um Verzeihung? Wie ich hörte, bestellt deine Mutter bereits Kleider im Namen der neuen Herzogin von MacArran. Du mußt deine Pflicht tun und einen Mann, der nicht viel anderes tut als Tiere umbringen, heiraten, damit du die Kleiderrechnungen deiner Mutter bezahlen kannst.«
    Claire setzte ihren Teller ab. »Ich hatte vergessen, wie grob du sein kannst.« Sie stand auf. »Ich denke, ich gehe jetzt besser und lasse dich schlafen. Wenn noch jemand auf dich schießt, solltest du einen Arzt rufen.«
    »Werde ich tun.«
    Claire blickte auf den seidenen Kaftan hinunter, den sie aus dem Schrank genommen und angezogen hatte. »Ich werde mich umziehen und ...«
    »Behalte ihn. Und geh. Ich hatte vergessen, was für ein humorloses kleines prüdes Ding du bist.«
    Claire verließ mit erhobenem Haupt das Zimmer. Aber als sie ins Schreibzimmer kam, sah sie Oman auf der Fensterbank sitzen. Sie legte den Finger an die Lippen, zum Zeichen, daß er still sein sollte, und gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, daß er ihr folgen sollte.
    Sie ging die Wendeltreppe hinunter und trat ins Mondlicht. Oman befand sich kurz darauf neben ihr. Sie blickte zu dem hochgewachsenen Mann auf. »War es ein Mordversuch? Oder ein Unfall?«
    »Es war ein Mordversuch.«
    Claire seufzte und staunte, wie groß ihre Angst war - und ihre Empörung. Wie konnte jemand auch nur daran denken, der Welt einen so großen Mann wie Captain Baker zu rauben? Er war so jung und hatte noch soviel zu tun.
    »Trevelyan sagte mir, daß Powell etwas aus Pesha besitzt, das Perle des Mondes genannt wird. Wissen Sie, was das ist?«
    Oman nickte.
    »Ich vermute, daß dieses Schmuckstück sehr wertvoll ist. Würde Trevelyan versuchen, es Powell wegzunehmen?«
    »Wenn Powell die Perle besitzt, wird der Captain sie ihm wegnehmen.«
    Claire holte tief Luft. Sie hatte das geahnt. Der Schock, den die Nachricht, daß Powell dieses Ding in seinem Besitz hatte, bei ihm ausgelöst hatte, war so groß gewesen, daß ihr sofort der Verdacht gekommen war, er würde versuchen sich diese Perle zurückzuholen. »Wann wird er nach Edinburgh aufbrechen?«
    »Jetzt«, erwiderte Oman, drehte sich um und ging zur Tür.
    Claire rührte sich ein paar Sekunden nicht vom Fleck und betrachtete die Sterne. Ihr Verstand sagte ihr, daß sie Trevelyan auf gar keinen Fall begleiten konnte. Sie war mit einem anderen

Weitere Kostenlose Bücher