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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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schneuzte sie sich in ein Stück von den Baumwollbandagen. Sie verließ das Schlafzimmer. Oman wartete schon mit einem großen Tablett, auf dem zwei bis zum Rand gefüllte Teller und zwei große Gläser Whisky standen. Claire wollte ihm das Tablett abnehmen, aber er winkte sie zur Seite und folgte ihr ins Schlafzimmer und stellte das Tablett am Fußende des Bettes ab. Dann zog er sich zurück.
    Claire langte nach einem Stück gebratenem Huhn, aber Trevelyans Stimme sorgte dafür, daß ihre Hand zurückzuckte: »Ich kann nichts essen, solange du das Zeug da anhast. Deine Kleider riechen schlimmer als eine Ziege. Öffne die Tür da drüben, hol dir einen Kaftan aus dem Schrank und zieh ihn dir an. Schau mich nicht so an! Ich möchte dich nicht belästigen! Ich möchte nur mein Dinner ohne diesen Gestank genießen.«
    Claire hatte nicht den Mut, ihm den Gehorsam zu verweigern. Sie öffnete die linke Tür seines Kleiderschranks und sah darin eine Vielzahl von Gewändern. Darunter war ein blauer Kaftan. Sie nahm ihn heraus. Trevelyan deutete auf einen Wandteppich. Sie ging dorthin und entdeckte dahinter eine Tür zu einem Raum, der offenbar ein Ankleidezimmer war mit einer Toilette mit einem Abfluß ins Freie.
    »Und zieh dieses Korsett aus«, kam Trevelyans dröhnende Stimme aus dem Schlafzimmer. »Ich kann es nicht ertragen, ständig hören zu müssen, wie du nach Luft ringst.«
    Claire dachte daran, zu protestieren, aber sie tat es nicht, und in der nächsten Sekunde riß sie an ihren Kleidern, um sich so rasch wie möglich von diesem verhaßten Jagdkostüm zu befreien. Sie legte auch ihr Korsett ab. Doch dann merkte sie, daß ihre Unterkleider ebenfalls feucht waren, und zog sich bis auf die Haut aus. Sie kam sich dekadent und geradezu sündig vor, als sie den weichen Seidenstoff über ihren bloßen Körper zog. Sie nahm die Nadeln aus ihrem Haar und versuchte es mit den Fingern zu kämmen.
    Sie strich mit den Händen über die seidene Robe, die mit kleinen grünen Schmetterlingen bestickt war, und hatte das Gefühl, daß sie zum erstenmal seit vielen Tagen wieder atmen konnte. Im Haus und bei Harry hatte sie sich benehmen müssen - aber bei Trevelyan war alles anders. Nichts, was sie tat oder sagte, schockierte ihn. Sie trat hinter dem Wandteppich hervor und hatte die Genugtuung, zu sehen, wie Trevelyans Hand, die einen Bissen zu seinem Mund führen wollte, mitten in der Luft hängen blieb. Seine Augen weiteten sich, als sein Blick von ihrem Gesicht zu ihren bloßen Füßen wanderte.
    Claire spürte, wie sie errötete, und sie sah auf ihre Hände.
    »Komm her und nimm an meiner Seite Platz«, sagte Trevelyan mit der süßesten Stimme, die man sich vorstellen konnte. »Setz dich auf meinen Schoß, wenn du möchtest.«
    Claire lachte, und die Peinlichkeit, die sie noch eben empfunden hatte, war verschwunden. Sie setzte sich an das Ende seines Bettes, nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Whisky und aß. Das Gericht, das Oman gekocht hatte, war so anders als alles, was sie in den letzten beiden Wochen >genossen< hatte. Auf ihrem Teller lag etwas Scharfes, etwas Mildes, etwas Kaltes und etwas Knuspriges.
    »Erzähl mir, woran du gerade schreibst«, bat sie mit vollem Mund. »Jedes Wort. Erzähl mir alles, was du inzwischen gedacht und getan hast. Und ich möchte wissen, wer auf dich geschossen hat. Oman sagte, jemand hätte versucht, dich umzubringen.«
    »Er übertreibt. Ich bin sicher, es ist so, wie du vorhin gesagt hast - ein Jäger, der zu diesen miserablen Schützen gehört.«
    Sie aß ein Stück Huhn mit Mandeln. »Aber ich dachte, du verläßt nur am frühen Morgen und nach Einbruch der Dunkelheit das Haus.«
    »Stimmt.«
    Es dauerte einen Moment, bis Claire begriff. »Willst du damit sagen, daß jemand nach Einbruch der Dunkelheit auf dich geschossen hat?«
    »Ich mag Hühnerfleisch, das so zubereitet ist - du nicht?«
    »Trevelyan, ich verlange eine Antwort!«'
    »Wie kommt es, daß du bei Harry so friedfertig bist und bei mir so aggressiv? Man sollte doch denken, daß du mit mir -einem Mann mit frischer Schußwunde - sanfter umgehen würdest.«
    Sie lachte. »Ich liebe dich nicht. Ich muß mich bei dir nicht verstellen.« Ihre Augen weiteten sich, sobald diese Worte ihr über die Lippen gekommen waren. »Ich meinte es nicht so, wie es sich anhörte.«
    Trevelyan nahm einen Schluck von seinem Whisky und sah sie an. »Was würdest du zu mir sagen, wenn ich dich bäte, mit mir auf die Jagd zu gehen?«
    »Ich

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