Zwischen Leidenschaft und Liebe
bedeckte ihren Hals mit heißen Küssen, während er ihre Hüften mit beiden Händen festhielt und sie bei ihrem raschen, verstohlenen Liebesakt leitete.
Claires Leidenschaft wuchs ins Unermeßliche. Ihr Gewicht wurde von ihm getragen, und sie spürte seine Stöße, bis sie am liebsten vor Wonne aufgeschrien hätte. Doch seine Lippen auf ihrem Mund erstickten jeden Laut, bis sie schließlich gleichzeitig den Höhepunkt erreichten.
Sie klammerte sich erschöpft an ihn. »Trevelyan«, flüsterte sie an seinem Hals.
»Ja«, erwiderte er, »sag es mir.«
Claire schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht einen Ton sagen, aus Angst, ihm zuviel preiszugeben.
Er hielt sie fest, beide voll bekleidet, doch auf eine so intime Weise miteinander vereinigt. »Gönne mir die Tage mit dir«, sagte er. »Gib mir diese wenigen Tage - das ist alles, worum ich dich bitte. Keine Versprechungen. Kein Bedauern. Lebe für den Augenblick - nur für den Augenblick. Denk nicht an morgen oder an das, was sonst noch jemand von dir verlangt. Kannst du das?«
Sie nickte an seinem Hals. Was für eine ungewöhnliche Vorstellung, nur für den Augenblick zu leben - nur an sich selbst zu denken. Für eine unbekannte Zahl von Tagen konnte sie bei Trevelyan bleiben und brauchte nicht daran zu denken, was ihre Eltern von ihr verlangten und was sie in der Zukunft tun mußte. Sie konnte aufhören, sich Sorgen über die Zukunft ihrer Schwester zu machen. Sie brauchte nicht an Harrys schreckliche Mutter zu denken. Sie konnte lachen und mit jemandem über Dinge reden, die sie interessierten, statt so zu tun, als hätte sie Gefallen an Pferden und Hunden oder am Schießen.
»Du rührst Nyssa nicht an«, sagte sie. Als er nichts sagte, blickte sie ihm ins Gesicht.
»Nicht eine Berührung? Nicht einmal ein paar Küsse?«
Zum erstenmal erkannte sie, daß er sie neckte. »Es genügt, daß ich dir erlaube, sie anzuschauen. Und auch keine Bemerkung an meine Schwester, daß sie auf deinem Schoß sitzen dürfe.«
»Nur, wenn du schon auf meinem Schoß sitzt«, sagte er mit rauher Stimme.
»Ich denke, mir würde es sogar gefallen, auf deinem Schoß zu sitzen.« Sie küßte ihn, dann löste er sich von ihr und stellte sie vor sich hin. Sacht schob er ihr eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr.
»Vellie?« sagte sie. »Gibt es viele Arten, in denen man ... man das machen kann?«
Seine Augen schimmerten hell, als er sie ansah. »Viele.«
»Ich vermute, du hast sie alle ausprobiert«, sagte sie bitter.
»Ich habe nur geübt für den Ernstfall.«
Sie sah zu ihm auf und lächelte. »Ich werde dir deine Tage geben. Nein, ich werde mir selbst diese Tage schenken. In den Tagen, die uns vergönnt sind, werde ich nur an die Gegenwart denken, nicht an die Zukunft oder die Vergangenheit. Nicht an deine oder meine Vergangenheit.«
Er streichelte ihre Wange. »Meine Vergangenheit braucht dich nicht zu bekümmern.« Er nahm sie bei der Hand und führte sie zur Treppe.
»Es ist deine Zukunft, die mich jetzt bekümmert. Was hast du mit Nyssa vor?«
»Das einzige, was ich mir für die Zukunft vorgenommen habe, ist, dir jede Nuance der Liebe zu zeigen.«
Claire blinzelte ihm zu. »Ich bin schon immer gern in die Schule gegangen.«
Er lachte.
21. Kapitel
Sie hatten vier Tage für sich, bevor Harry zurückkam. Die vier himmlischsten Tage, die Claire bisher in ihrem Leben verbracht hatte. Mehr als das - es waren Tage, wie sie sie sich nicht einmal in ihren Träumen hatte vorstellen können.
Soweit sie es beurteilen konnte, schlief Trevelyan nie. Wenigstens nicht besonders lange. Vermutlich kam er mit drei, vier Stunden Schlaf pro Nacht aus. Er verbrachte viele Stunden im Bett mit ihr, liebte sie und hielt sein Versprechen, ihr alles zu vermitteln, was er selbst beherrschte.
Aber der Liebesakt selbst war nur der kleinste Teil ihres Liebesspiels. Die Dinge, die er tat, bevor er sich mit ihr vereinte, trieben sie fast zum Wahnsinn. Er verwendete Worte, um sie darauf vorzubereiten. Er erzählte ihr erotische Geschichten, die keineswegs vulgär waren - sie beinhalteten alle eine kleine lustige Lehre.
Einmal erzählte Trevelyan ihr eine dieser Geschichten, während sie in Bonnie Prinz Charlies Bett lag und zusah, wie er sich auszog. Er brauchte unendlich lange für jedes Kleidungsstück, während er ihr die Geschichte der Liebesaffäre zwischen einer schönen Prinzessin und dem Ratgeber des Königs, ihres Vaters, erzählte. Wären sie beide dabei erwischt worden, hätte der
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