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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Vater sie beide umgebracht. Aber der Ratgeber war gerissen und brachte es fertig, daß der König ihm erlaubte, die Prinzessin zu heiraten.
    Trevelyan erzählte die Geschichte so bedächtig, beschrieb in allen Einzelheiten, was die Prinzessin und ihr Liebhaber im Bett miteinander machten. Als Trevelyan so weit ausgezogen war, daß er zu Claire ins Bett kommen konnte, öffnete Claire bereitwillig die Arme. Aber er blieb neben dem Bett stehen und gähnte.
    »Ich denke, ich werde ein wenig schreiben«, sagte er, hob seinen Seidenkaftan auf, schlüpfte hinein und verließ das Schlafzimmer.
    Claire war erstaunt. Wie konnte er ihr so eine Geschichte erzählen und sie dann allein lassen? Sie hatte sich vorgenommen, seine Gefühlsroheit zu tadeln, als sie wütend aus dem Bett stieg, sich eines seiner Gewänder überwarf und in sein Schreibzimmer stürmte. Er schrieb in aller Ruhe an einem Tisch, offenbar vollkommen unberührt von der Leidenschaft, die Claire in diesem Moment empfand.
    Sie öffnete den Mund, um ihm zu sagen, was sie von ihm hielt, aber dann sah sie, wie seine Hand, die den Federhalter hielt, zitterte. Sie wußte, daß er genauso aufgewühlt war wie sie.
    Sie ging ganz dicht an ihn heran und flüsterte: »Zeig mir, wie ich auf deinem Schoß sitzen soll.« Er ließ den Federhalter sofort fallen, griff mit seinen starken Händen nach ihr und zog sie zu sich. Er hielt sie, liebkoste sie, trug ihr Gewicht, während sie sich liebten.
    Ihre Nächte waren mit Liebeswonnen und ihre Tage mit vielen anderen Freuden ausgefüllt. Trevelyan hatte so viel in seinem Leben gesehen und war nicht nur bereit, davon zu sprechen, sondern auch darzustellen, was er gesehen hatte. Er zeigte ihr Tänze aus Afrika und Spiele aus Indien. Er versuchte ihr Volkslieder aus einigen Ländern vorzutragen, aber er konnte keine reine Melodie singen. Claire gelang es, aus den Bruchstücken von Texten und Melodien, einige dieser Lieder zu rekonstruieren.
    Sie wanderten zusammen, redeten und lachten. Er zog sie in die Büsche und küßte sie. Er hatte eine Art, ihren Nacken zu küssen, daß sie vor Verlangen bebte.
    Er erlaubte ihr, zu lesen, was er gerade schrieb. Einmal, als Claire eine kleine Kritik äußerte, kam es zu einem Streit zwischen ihnen. Oder zumindest wurde es zu einem Streit, als Claire Trevelyan dazu zwang, wieder mit ihr zu reden. Nach ihrer Bemerkung war er einfach ohne ein Wort fortgegangen. Er sagte nichts, als sie ihn etwas fragte und als sie ihn küßte. Er sagte noch immer nichts, als sie ihm eine Einladung ins Ohr flüsterte.
    Sie warf ihm daraufhin vor, daß er kindisch sei, und er drehte sich ihr mit einem so wütenden Blick zu, daß sie unwillkürlich einen Schritt zurückwich. Er gab ihr nun zur Antwort, daß sie die Kindische wäre. Daraufhin wollte sie weglaufen und sich irgendwo verstecken; aber sie zwang sich dazu, sich gegen ihn zu verteidigen. Sie sagte ihm, daß sein >Alter< einer seiner gewichtigsten Fehler sei, daß er einer altmodischen Generation angehöre und keine modernen Ideen habe. Sie machte auch Captain Baker den Vorwurf, ein rückständiger Schotte zu sein.
    Er erklärte ihr schroff, was er von Amerika hielt, und sie konterte damit, was sie von eigensinnigen Männern dachte, die keinen vernünftigen Rat annehmen wollten.
    Nyssa und Brat gelang es schließlich, den Streit zu beenden. Claire und Trevelyan hatten sich so laut angeschrien, daß man es draußen hören konnte. Nyssa und Brat liefen die Wendeltreppe herauf, stellten sich an die Wand und hörten den beiden eine Weile zu, bis Nyssa in die Hände klatschte. Sie forderte Brat auf, die Treffer zu zählen, damit sie den Sieger dieses Streits ermitteln konnten. Wer von den beiden die bissigste Bemerkung machte, sollte gewinnen. Sie und Brat schrieben Trevelyan vier Punkte gut, als er eine abfällige Bemerkung über Claires Eltern machte. Claire konterte mit der Behauptung, daß Trevelyan gar keine Eltern habe; daß seine Eltern ihn vermutlich gar nicht haben wollten. Nyssa erklärte diese Spitze zum Siegtreffer, als Trevelyan wortlos aus dem Raum stampfte.
    Claire setzte sich auf das Sofa, noch ganz benommen von dieser Auseinandersetzung, die sie soeben mit Trevelyan gehabt hatte. Es war doch gar nicht ihre Absicht gewesen, ihm Vorwürfe zu machen. Wie konnte sie nur so häßliche Dinge zu ihm sagen? Und das alles nur wegen seiner Bücher? Sie hatte kein Recht dazu, seine Berichte zu kritisieren. Sie hatte nur ihre Meinung kundgetan. War es nicht

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