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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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war ein wenig enttäuscht und ging zu Nyssa zurück. »Was hat er gesagt?« flüsterte sie.
    »Er sagte, daß du bereits vollkommen wärest und ich vielleicht eine Aufbesserung nötig hätte - du aber nicht.«
    »Das hat er gesagt?« Claire lächelte entzückte, lief zu Trevelyan zurück und küßte ihn heftig auf den Mund. Trevelyan war ein wenig verwundert darüber, denn was er tatsächlich zu Nyssa gesagt hatte, war keine Lobeshymne auf Claires Schönheit gewesen, sondern eine Kritik an Claires Make-up, das Nyssa zu dick aufgetragen habe.
    Nachdem Nyssa Claire dazu überredet hatte, eines von Trevelyans Gewändern anzuziehen, fragte sie Claire, ob sie ihre amerikanischen Kleider einmal anprobieren dürfe. Nyssas kleine Brüste füllten natürlich bei weitem nicht Claires Oberteil aus, und deshalb nahm Claire ein paar Socken von Trevelyan zu Hilfe.
    Vergnügt stolzierte Nyssa anschließend vor Trevelyan und Oman auf und ab, die sie beide über Gebühr bewunderten.
    Während dieser Modenschau kam Brat ins Zimmer. Sie sah Nyssa zum erstenmal bei Tageslicht und aus nächster Nähe. Und von diesem Augenblick an war die Luft elektrisch geladen.
    Eben noch hatte Nyssa mit einem strahlenden Lächeln ihr seltsames Gewand und ihren falschen Busen bewundert, doch jetzt starrte sie Brat mit leicht geöffnetem Mund an. Claire wußte sofort, daß Nyssa bisher noch nie einem weiblichen Wesen begegnet war, das es, was die Schönheit betraf, mit ihr hatte aufnehmen können. Aber Brat stand ihr in nichts nach. Die beiden jungen Schönheiten, die eine dunkel, mit schwarzem Haar und schwarzen Augen, die andere mit hellbraunem Haar, blauen Augen, rosa Lippen und einer Haut wie Elfenbein, starrten sich lange an.
    Claire warf Trevelyan einen Blick zu und sah, daß er sich in seinem Stuhl zurückgelehnt hatte und die beiden jungen Frauen gespannt beobachtete.
    Brat war die erste, die sich bewegte. Sie ging zu Nyssa, blickte ihr in die Augen, ballte die Rechte zur Faust und schlug sie Nyssa ins Gesicht, worauf diese zu Boden stürzte.
    »Brat!« schrie Claire ihre Schwester an, die Nyssa betrachtete, als wäre sie ihr schlimmster Feind. Claire eilte zu Nyssa, um ihr vom Boden aufzuhelfen, und sah dabei zu Trevelyan, damit er sie dabei unterstützen sollte. Doch Trevelyan lächelte nur und rührte sich nicht.
    »Das tut mir ja so leid«, beteuerte Claire, während sie Nyssa vom Boden aufhalf. Und dann zu ihrer Schwester: »Sarah Ann, ich verlange, daß du dich sofort bei ihr entschuldigst!«
    Doch Brat dachte gar nicht daran, sich zu entschuldigen. Sie betrachtete Nyssa mit harten Augen, als hätte sie einen unverzeihlichen Fehler begangen.
    Claire trat vor ihre Schwester und sagte: »Entweder entschuldigst du dich jetzt bei ihr, oder du bekommst es mit mir zu tun!«
    Plötzlich lachte Nyssa und Claire drehte sich verwirrt um.
    »Deine Schwester war noch nie mit einer Frau zusammen in einem Zimmer, die hübscher ist als sie«, erklärte Nyssa.
    Brat sagte nichts dazu und funkelte Nyssa böse an.
    Trevelyan zuckte mit den Achseln und sah Claire an. »Du bist mit Reichtum gesegnet, deine Schwester mit Schönheit. Bist du schon mal einer jungen Frau begegnet, die mehr Geld besitzt als du?«
    Claire sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Was hat das alles mit meinem Geld zu tun? Meine Schwester hat gerade jemanden geschlagen, der ihr nichts getan hat, und .. .«
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende, weil Nyssa an ihr vorbeiging und Brat die rechte Hand hinstreckte. »Ich werde dich schminken wie deine Schwester. Und ich habe ein blaues Seidengewand, das wunderbar zu deinen Augen paßt. Und ein Paar seidene Pantoffeln mit aufgenähten kleinen Spiegeln.«
    Brat verharrte noch ein paar Sekunden an ihrem Platz, ehe sie Nyssa ins Schlafzimmer folgte.
    Von diesem Moment an waren Nyssa und Brat unzertrennlich. Nicht weil die beiden sich mochten oder jemals ein freundliches Wort füreinander hatten, sondern weil sie offenbar glaubten, daß eine die andere nicht aus den Augen lassen durfte. Claire hatte den Eindruck, daß Nyssa sich über dieses Spiel, das die beiden miteinander trieben, amüsierte, während Brat es ziemlich ernst nahm.
    Zunächst war Claire über die Feindseligkeit, die Brat Nyssa entgegenbrachte, zutiefst besorgt, aber Trevelyan nahm die Sache nicht ernst. »Solange Nyssa ihren Spaß daran hat, ist es in Ordnung.« Sie verstand seine Antwort genausowenig wie das, was sich zwischen Nyssa und ihrer Schwester abspielte. Nyssa,

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