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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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er lächelte.
    Claire blickte Nyssa an. »Übersetz mir das bitte!«
    Trevelyan tat das für sie, weil Nyssa das Gesicht abgewendet hatte und zum Fenster hinaussah.
    »Sie sagte, du sähest mit deinem Gestell am Hintern am seltsamsten von uns allen aus.«
    »Mit meiner Turnüre?« brauste Claire auf. »Ich möchte, daß du ihr erklärst, daß dies die geltende . . .« Sie hielt inne, weil alle lachten und Claire von ihrer Heiterkeit angesteckt wurde. Sie betrachtete Trevelyan lachend. »Wenigstens hast du dich heute nicht wie George Washington angezogen.«
    Trevelyan lächelte.
    Sie waren noch ungefähr eine Meile von MacTarvits Haus entfernt, als die Straße zu Ende war und sie zu Fuß weitergehen mußten. Angus erwartete sie bereits auf seinem Hügel, jedoch ohne sein Gewehr, und hinter ihm war ein gutes Dutzend seiner Dorfbewohner versammelt, als hätten sie die Kutsche schon von weitem gesehen und sich auf dem Hügel zu ihrer Begrüßung eingefunden. Aber es schien ihnen allen die Sprache zu verschlagen, als sie diese so prächtig ausstaffierte Gesellschaft den Hügel heraufklettern sahen.
    Angus der bisher noch nie um Worte verlegen gewesen war, blickte mit großen, staunenden Augen zwischen Brat und Nyssa hin und her, bis Trevelyan merkte, daß Claire sich bemühte, vor diesen Leuten kein gekränktes Gesicht zu machen, Angus beim Arm faßte und sagte: »Kommen Sie mit, alter Mann! Claire hat Ihnen etwas mitzuteilen.«
    Angus führte ihn und Claire in seine Hütte. Claire nahm auf dem einen Stuhl Platz, und sie und Trevelyan warteten geduldig, bis Angus ihnen ein Glas Whisky eingeschenkt hatte. Als jeder mit einem Glas versorgt war und Angus sich auf einen Schemel neben den Herd gesetzt hatte, sagte er: »Was bringt euch denn heute gleich in solchen Massen hierher?«
    »Das«, antwortete Claire und überreichte ihm den Brief des Prinzen von Wales.
    Angus nahm ihn in die Hand und betrachtete ihn, schien aber seinen Inhalt nicht zu verstehen. Plötzlich wurde Claire bewußt, daß Angus nicht lesen konnte, und sagte: »Der Prinz von Wales hat einen königlichen Schutzbrief für Ihren Whisky ausgestellt.«
    Angus sah Trevelyan an, als suchte er bei ihm eine Erklärung.
    »Wir sind vor kurzem in Edinburgh gewesen«, ergriff Trevelyan das Wort, »und der Prinz besuchte zu dieser Zeit gerade die Königin auf Schloß Balmoral. Claire schickte ihm eine Flasche von Ihrem Whisky, und er hat ihm geschmeckt.«
    Angus runzelte die Stirn und sah Claire an. Sie ahnte, daß er den Zusammenhang noch immer nicht begriffen hatte. »Sie werden jetzt von einem Prinzen beschützt - von einem Mann, der eines Tages der König Ihres Landes sein wird. Er hat Sie zu seinem Hoflieferanten bestellt. Das bedeutet, daß er nie zuläßt, daß Sie jemand daran hindert, Ihren Whisky zu brauen. Gegen diesen Schutzbrief ist selbst eine Herzogin machtlos. Das bedeutet auch, daß Leute in der ganzen Welt auf Ihren Whisky aufmerksam werden und ihn kaufen wollen -besonders die Amerikaner. Die Amerikaner lieben alles, was schottisch ist. Es werden reiche Amerikaner zu Ihnen kommen und mit Ihnen über den Preis Ihres Whiskys feilschen. Amerikaner zahlen gern überhöhte Preise, damit sie sich zu Hause vor ihren Freunden damit brüsten können, wieviel sie das, was sie von ihrer Reise mitgebracht haben, gekostet hat.«
    Angus wandte sich wieder an Trevelyan.
    »Leider ist alles wahr, was sie sagt.«
    Hätten sie an einem Tisch gesessen, hätte Claire ihm einen Tritt gegen das Schienbein gegeben.
    Sie merkte Angus an, daß ihn diese Neuigkeit aufregte. Er stand auf und drehte ihnen den Rücken zu. Dann sagte er mit einer Stimme, die merkwürdig zittrig wirkte: »Ich habe die alten Sitten und Bräuche geliebt. Meine Familie ist ihnen immer treu geblieben.«
    Claire holte tief Luft. »Sie brauchen die Bestallung zum Hoflieferanten ja nicht anzunehmen. Ich weiß nicht, ob bisher schon jemand so eine Ernennung zurückgewiesen hat, aber ich bin sicher, daß Sie es können. Sie müssen Ihren Whisky nicht verkaufen. Sie können auch so weiterleben wie bisher.«
    Angus drehte sich mit einem wütenden Gesicht zu ihr um. »Ablehnen? Sehe ich wirklich so dumm aus? Meinst du, ich möchte meine alten Tage damit verbringen, mir in dieser Hütte den Hintern abzufrieren? Meine Kinder sind ausgewandert, weil es hier keine Arbeit für sie gab. Ich habe versucht, meinen Whisky in Edinburgh zu verkaufen, aber die ...«, er deutete mit dem Kopf in die Richtung, wo Bramley lag,

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