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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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mehr, der sich mit ihr über die Dinge unterhielt, die sie las. Sie hatte in England niemanden getroffen, der an etwas anderem interessiert war als an der letzten Party.
    »Der Prince of Wales hat es mir erzählt«, sagte sie und lächelte, als sein Grinsen verschwand.
    »Der Prince of Wales hat Ihnen was erzählt?«
    »Haben Sie schon mal von dem Forscher Captain Frank Baker gehört?«
    Sie genoß mit einemmal seine volle Aufmerksamkeit. Er blieb stehen und starrte sie an. Es war schön, daß ihr endlich jemand so konzentriert und mit so großer Anteilnahme zuhörte. Das gab Claire das Gefühl, als ob sie mehr zu bieten habe als ihr Geld, ihr hübsches Gesicht und das, was sie auf einer Party anhatte.
    »Ich habe von ihm gehört«, sagte Trevelyan leise. »Aber was weiß so ein unschuldiges Ding wie Sie schon über einen Mann wie ihn?«
    »Wie können Sie sich anmaßen, ein solches Urteil über mich zu fällen?«, erwiderte sie in einem überraschend selbstgefälligen Ton. Es war ein herrliches Gefühl, daß es ihr gelungen war, ihm dieses überhebliche Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. »Zu Ihrer Information - ich habe jedes Wort gelesen, das Captain Baker über seine Reisen und seine Erlebnisse in fünf Kontinenten geschrieben hat.«
    Er starrte sie jetzt mit offenem Mund an. Er war ehrlich und gründlich schockiert über ihre Erklärung.
    »Alle seine Schriften?«
    »Alle«, erwiderte sie außerordentlich zufrieden.
    Als sie sich wieder in Bewegung setzten, blieb er eine Weile stumm. »Ausgenommen die in lateinischer Sprache verfaßten Kapitel«, sagte er schließlich. »Nicht die Kapitel über...«
    »... über die sexuellen Gewohnheiten der Leute in anderen Ländern? Ich habe selbstverständlich die auch gelesen. Als ich sechzehn war ...«
    »Vor verdammt langer Zeit«, bemerkte er sarkastisch.
    Sie fuhr fort, als hätte sie diese Bemerkung nicht gehört: »Ich sagte zu meiner Mutter, ich könne mich nicht als gebildet betrachten, solange ich keine gründliche Kenntnis der lateinischen Sprache besäße, und deshalb engagierte sie einen alten Mann als Tutor. Er war glücklicherweise der Meinung, daß Wissen in jedem Fall eine Bereicherung sei, und half mir, Captain Bakers lateinische Kapitel zu übersetzen. Es stehen ein paar sehr ungewöhnliche Wörter in diesen Kapiteln.«
    »Ungewöhnlich, ja«, meinte er gedankenverloren und gab sich dann einen Ruck. »Und was hat der Prince of Wales mit all dem zu tun?«
    »Der Prinz erzählte mir, daß Harrys Bruder - der Zweitälteste, der vor zwei Monaten ums Leben kam -, Captain Baker gewesen sein könne. Natürlich wüßte man das nicht so genau, weil Captain Baker große Anstrengungen unternommen habe, seine wahre Identität geheimzuhalten.«
    »Ich habe gehört, daß er das nur getan hat, weil man ihn wegen einiger Verbrechen belangen wollte, und daß man ihn aufhängen würde, wenn man wüßte, wer sich hinter diesem Namen versteckt.«
    »Das glaube ich nicht«, entgegnete sie heftig, drehte sich ihm zu und entzog sich ihm so rasch, daß er beinahe zu Boden gestürzt wäre. »Ich habe es nicht eine Sekunde lang geglaubt. Und Sie können unmöglich ein Wort seiner Schriften gelesen haben, wenn Sie so einem schrecklichen Gerücht Beachtung schenken! Es wurde von Männern in die Welt gesetzt, die ihm auch nicht annähernd das Wasser reichen können. Captain Baker war ein großer Mann.«
    Dieser Trevelyan ging ihr gründlich auf die Nerven. Vielleicht war ihre Wut unberechtigt, aber deswegen ärgerte sie sich trotzdem. Sie war so zornig, daß sie, wäre er in diesem Moment tot vor sie gesunken, ihren Fuß auf seine Brust gesetzt, den Kopf in den Nacken geworfen und triumphierend gelacht hätte.
    »War er das?« hörte sie ihn sagen.
    »Würden Sie bitte damit aufhören, sich über mich lustig zu machen?« fauchte sie ihn an. »Nur Ignoranten wie Sie bringen es fertig, über etwas Witze zu machen, von dem sie keine Ahnung haben. Captain Baker war. ..« Sie brach ab, denn ihr gefiel dieses überhebliche Lächeln nicht, mit dem er sie ansah - als ob er allwissend und sie ein dummes Gänschen sei. »Ach, kommen Sie«, sagte sie und gab sich keine Mühe mehr, ihren Ärger zu verbergen. »Ich bringe Sie jetzt in Ihre Wohnung.«
    Trevelyan legte seinen Arm wieder um ihre Schultern, und sie setzten sich erneut in Bewegung.
    »Was meinten Sie damit, daß Sie vorhätten, etwas in dieser Sache zu unternehmen?«
    »Wenn Harry und ich verheiratet sind, beabsichtige ich, Captain

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