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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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als sich anmerken zu lassen, wie schwindlig ihm bei dieser raschen Bewegung geworden war. »Ich kann Ihnen versichern, Miss, daß ich durchaus in der Lage bin, mich auf meinen eigenen Füßen fortzubewegen. Ich brauche keine Tragbahre.« Doch zu Trevelyans Verdruß und trotz all seiner eisernen Selbstbeherrschung spürte er, wie er auf seinen Beinen hin- und herschwankte. Die junge Frau schob zu seinem Entzücken ihren rechten Arm um seine Taille und legte sich seinen Arm um die Schultern.
    »Wie ich sehe, brauchen Sie wirklich keine Hilfe«, höhnte sie. Sie fühlte sich viel besser, wenn sie ihm nicht ins Gesicht sehen mußte. Zumindest war es ihr gelungen, diesen selbstgefälligen Ausdruck aus seinem Gesicht zu wischen - diese anmaßende Miene, die anzudeuten schien, daß er jeden ihrer Gedanken kannte.
    Er lehnte sich gegen sie. Sie reichte ihm kaum bis zur Schulter, aber er fand, daß sie genau die richtige Größe hatte. »Vielleicht brauche ich doch ein bißchen Hilfe«, sagte er mit absichtlich schwacher Stimme und unterdrückte mühsam seine Belustigung.
    »Warten Sie - ich hole mein Pferd, damit Sie nach Hause reiten können.«
    »Und was machen Sie, wenn ich reite?«
    »Gehen«, erwiderte sie und fügte dann leise hinzu: »Vielleicht wird mir dann wärmer.«
    Trevelyan lächelte. »Ich habe Angst vor Pferden. Es wird mir schwindlig darauf, verstehen Sie? Vielleicht könnten Sie ein Stück mit mir gehen - nur so lange, bis ich mich ein bißchen kräftiger fühle.«
    Claire versuchte, keine Grimasse zu schneiden. Sie hatte keine Lust, für ihn die Krankenschwester zu spielen. Sie wußte, daß sie Mitgefühl für ihn empfinden sollte, denn er war offensichtlich krank und war vor ihren Augen in Ohnmacht gefallen. Aber sie empfand keine Sympathie für ihn. Er irritierte und ärgerte sie, obwohl sie nicht wußte, warum. Vielleicht war es gar nicht der Mann. Vielleicht plagten sie auch nur die Nässe, die Kälte und der Hunger. Inzwischen waren sicherlich schon alle Bediensteten im Haus auf den Beinen, und das Frühstück war längst vorbereitet. Heißer Kaffee, frische Brötchen und gebratener Speck. Und sie konnte ihre eigenen Kleider anziehen und ...
    Trevelyan sah, wie sie das Gesicht verzog. »Sie brauchen nicht mit mir zu gehen«, sagte er und schob sie von sich. Er bückte sich, um ihre feuchte Jacke aufzuheben. »Bitte, erlauben Sie mir, Sie zu Ihrem Pferd zu begleiten. Ich komme schon allein zurecht.«
    Sie sah zu ihm auf, aber nicht in seine Augen. Sie mied diese Augen und betrachtete statt dessen die Narben auf seinen Wangen und die Blässe seiner Haut. Sie wußte, daß sie ihm helfen mußte. Während sie die Arme in die feuchtklamme Jacke schob, war sie versucht, allein wegzugehen, aber ihr Gewissen erlaubte ihr nicht, einen Mann, der so krank war wie er, sich selbst zu überlassen. Wenn er noch einmal das Bewußtsein verlor, im Regen lag und sich eine Lungenentzündung holte, war das ihre Schuld.
    »Nein«, sagte sie mit einem Seufzer. »Ich werde Ihnen zu einer Unterkunft helfen.«
    Wieder legte sie den rechten Arm um seine Taille, und wieder lehnte er sich schwer gegen sie. Er hinkte, um sie von der Notwendigkeit ihrer Hilfe zu überzeugen. Sie gingen den Fahrweg hinunter, und das Pferd trottete friedlich hinter ihnen her.
    »Wer sind Sie?« fragte Trevelyan.
    »Claire Willoughby«, schnaubte sie und verfluchte sich für ihre lächerliche Reaktion, aber die Berührung dieses Mannes störte sie. Sie flößte ihr ein seltsames Gefühl ein - Ärger und eine Ruhelosigkeit, die ihr nicht behagte.
    »Und warum sind Sie, noch bevor es richtig hell war, in Kleidern, die Ihnen nicht passen, im halsbrecherischen Galopp durch die Gegend geritten, Claire Willoughby? Sind Sie vor Ihrer Gouvernante geflüchtet?«
    Claire war viel zu sehr durchnäßt, zu hungrig und fror zu sehr, als daß sie höflich sein konnte. Zudem wurde ihr die Begleitung dieses Mannes von Minute zu Minute unangenehmer. »Ich würde gern wissen, warum einem Mann Ihres Alters, der offensichtlich bei schlechter Gesundheit ist, gestattet wird, sich ohne Aufsicht in den Wäldern herumzutreiben. Sind Sie vor Ihrer Krankenschwester geflüchtet?«
    Trevelyan mußte bei ihren Worten ein paarmal schlucken. Er war daran gewöhnt, daß Frauen ihn anziehend fanden, und es gefiel ihm gar nicht, daß dieses hübsche kleine Ding in dieser Hinsicht eine Ausnahme bildete. Er beschloß, einen zweiten Versuch zu machen. »Ich vermute, daß Sie in Bramley

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