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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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zwielichtige ( und gestörte, wie sie für sich selbst hinzufügte) Welt völlig befriedigt worden war. Gab es jedoch mehrere, konnte das noch immer in Ordnung sein - schließlich war er dabei, sie wegzuwerfen -, aber vielleicht sollte sie davon wissen.
    Vor allem … dieses Poltern. Es beschäftigte sie mehr als die Sache mit den Magazinen.
    Sie schnappte sich die Stablampe aus dem Besenschrank und machte sich wieder auf den Weg in die Garage. Diesmal hielt sie die Aufschläge ihres Hausmantels gleich zusammen und wünschte sich, sie hätte eine Jacke darübergezogen. Es begann wirklich kalt zu werden.

4
    Darcy kniete sich hin, schob den Karton mit Katalogen beiseite und leuchtete mit der Stablampe unter die Werkbank. Im ersten Augenblick begriff sie nicht, was sie sah: zwei dunkle Linien, die die glatte Fußleiste senkrecht durchschnitten, eine etwas breiter als die andere. Dann bildete sich in ihrer Körpermitte ein Strahl aus Unbehagen, der vom Brustbein bis in die Magengrube reichte. Dies war ein Versteck.
    Lass die Finger davon, Darcy. Das geht nur ihn etwas an, und um des eigenen Seelenfriedens willen solltest du es dabei belassen.
    Ein guter Rat, nur war sie schon zu sehr in diese Sache verwickelt, um ihn zu beherzigen. Sie kroch mit der Stablampe in der Hand unter die Werkbank und machte sich darauf gefasst, Spinnweben zu spüren, aber es gab keine. Wenn sie das originale »Aus den Augen, aus dem Sinn«-Mädchen war, war ihr kahl werdender, Münzen sammelnder, Pfadfinder spielender Ehemann der originale Mr. Saubermann.
    Außerdem ist er selbst hier druntergekrochen, so dass keine Spinnweben entstehen konnten.
    Stimmte das? Das wusste sie doch nicht wirklich, oder?
    Aber sie glaubte es zu wissen.
    Die Spalten befanden sich an beiden Enden eines zwanzig Zentimeter langen Abschnitts der Fußbodenleiste, durch den eine senkrechte Mittelachse zu führen schien, so dass er sich drehen ließ. Sie hatte ihn mit dem Karton hinreichend angestoßen, dass er etwas aufgesprungen war, aber damit war das Poltern noch nicht erklärt. Sie drückte gegen ein Ende des Abschnitts. Es schwang nach innen, und das andere Ende kam heraus, so dass ein Versteck sichtbar wurde, das zwanzig Zentimeter breit, dreißig hoch und ungefähr
einen halben Meter tief war. Sie hatte erwartet, weitere Magazine zu entdecken, vielleicht zusammengerollt, aber es gab keine Magazine. In dem Hohlraum stand eine kleine Holzkassette, die sie ziemlich sicher zu erkennen glaubte. Das Kästchen war offenbar die Ursache des Polterns gewesen. Es hatte hochkant gestanden, und die sich drehende Fußleiste hatte es umgestoßen.
    Sie griff hinein, bekam das Kästchen zu fassen - mit bösen Vorahnungen, die fast greifbar waren - und holte es heraus. Das Kästchen war die kleine Kassette aus Eichenholz, die sie ihm vor fünf oder vielleicht mehr Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte. Oder war es zu einem Geburtstag gewesen? Das wusste Darcy nicht mehr, nur dass sie ein guter Kauf im Kunstgewerbeladen in Castle Rock gewesen war. Ihr Deckel war mit einer handgeschnitzten Kette im Flachrelief geschmückt. Unter der Kette stand, ebenfalls in Flachrelief, der Verwendungszweck der Kassette: MANSCHETTENKNÖPFE . Bob hatte eine Menge Manschettenknöpfe, und obwohl er werktags lieber Hemden mit Knöpfmanschetten trug, waren manche davon recht hübsch. Sie erinnerte sich, dass sie gedacht hatte, diese Kassette würde ihm helfen, sie ordentlich aufzubewahren. Darcy wusste, dass das Kästchen noch eine Zeit lang auf der Kommode in seiner Hälfte des Schlafzimmers gestanden hatte, nachdem das Geschenk ausgepackt und gebührend bewundert worden war, aber sie konnte sich nicht erinnern, es in letzter Zeit gesehen zu haben. Natürlich hatte sie das nicht. Es war hier draußen, in diesem Versteck unter seiner Werkbank, und sie hätte Haus und Hof verwettet (wieder eine von Bobs Redensarten), dass sie keine Manschettenknöpfe finden würde, wenn sie den Deckel aufklappte.
    Dann sieh nicht hinein.
    Wieder ein guter Rat, aber sie war nun schon viel zu weit gegangen, um ihn zu beherzigen. Als sie das Holzkästchen
öffnete, fühlte sie sich wie eine Frau, die in ein Spielkasino geraten war und aus irgendeinem verrückten Grund die Ersparnisse ihres ganzen Lebens auf eine einzige Karte setzte.
    Lass sie leer sein. Bitte, Gott, wenn du mich liebst, lass sie leer sein.
    Aber das war sie nicht. Sie enthielt drei von einem Gummiband zusammengehaltene Plastikkarten. Darcy nahm den kleinen

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