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Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars

Titel: Zwischen Nacht und Dunkel - King, S: Zwischen Nacht und Dunkel - Full Dark, No Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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und Seide standen, und Bob war da keine Ausnahme -, aber nichts mehr im Genre von Bondage Bitches .
    Als sie den Titel erneut betrachtete, fiel ihr etwas Seltsames auf: Er trug keinen Preisaufdruck. Auch keinen Strichcode. Weil sie neugierig war, was solch ein Magazin kosten konnte, sah sie sich die Rückseite an und zuckte wegen des dortigen Bildes noch mal zusammen: eine nackte Blondine war auf etwas festgeschnallt, was ein stählerner Operationstisch zu sein schien. Ihr entsetzter Gesichtsausdruck wirkte jedoch ungefähr so echt wie ein Dreidollarschein, was irgendwie beruhigend war. Und der Dicke, der mit etwas, was wie ein Ginsu-Messer aussah, über ihr stand, sah mit den Armstulpen und dem Lederslip ebenso lächerlich aus - mehr wie ein Buchhalter als jemand, der gleich die Bondage Bitch du jour zerstückeln würde.
    Bob ist ein Buchhalter, warf ihr Verstand ein.
    Ein dummer Gedanke aus dem leider nur allzu großen Dummen Bereich ihres Gehirns. Sie schob ihn von sich weg, genau wie sie das bemerkenswert widerliche Magazin wieder unter die Kataloge schob, nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass auch hinten kein Preis aufgedruckt war. Und als sie den Karton unter die Werkbank zurückschob - sie wollte die Kataloge nun doch nicht ins Haus mitnehmen -, fiel ihr die Lösung des Kein-Preis/kein-Strichcode-Rätsels ein. Es handelte sich um eines der Magazine, die in einer festen Plastikhülle verkauft wurden, die
alle anstößigen Teile abdeckte. Preis und Strichcode waren auf der Hülle gewesen, so war es natürlich, wie hätte es sonst sein sollen? Er musste das verflixte Ding ja irgendwo gekauft haben, wenn er es nicht aus dem Müll geangelt hatte.
    Vielleicht hat er es übers Internet gekauft. Bestimmt gibt es Anbieter, die auf solchen Schund spezialisiert sind. Von jungen Frauen, die wie Zwölfjährige angezogen und zurechtgemacht sind, ganz zu schweigen.
    »Schon gut«, sagte sie und nickte einmal knapp. Damit wäre das erledigt, abgehakt, aus und vorbei. Würde sie ihren Fund am Telefon erwähnen, wenn er später anrief - oder nach seiner Rückkehr -, würde er beschämt und defensiv reagieren. Er würde sie wahrscheinlich sexuell naiv nennen, was sie vermutlich auch war, und ihr eine Überreaktion vorwerfen, die sie aber unbedingt vermeiden wollte. Was sie tun wollte, war: Roll widdit, Baby. Eine Ehe glich einem ständig im Bau befindlichen Haus, das jedes Jahr um neue Zimmer erweitert wurde. Eine Ehe im ersten Jahr war ein Cottage; nach siebenundzwanzig Jahren war sie eine riesige, weitläufige Villa. Darin musste es Winkel und Lagerräume geben, von denen manche ein paar unangenehme Relikte enthielten, die man lieber nicht gefunden hätte. Aber das war kein Drama. Man warf diese Relikte auf den Müll oder gab sie für karitative Zwecke im Goodwill Store ab.
    Dieser Gedanke (der ihr schlüssig erschien) gefiel ihr so gut, dass sie ihn laut aussprach: »Kein Drama.« Und um sich das zu beweisen, schob sie den Karton mit beiden Händen kräftig an, so dass er bis an die Wand rutschte.
    Wo ein Poltern zu hören war. Was war das?
    Ich will’s gar nicht wissen, sagte sie sich, und war sich ziemlich sicher, dass dieser Gedanke nicht aus dem Dummen, sondern aus dem Cleveren Bereich kam. Unter der
Werkbank war es düster, und es konnte dort Mäuse geben. Selbst in einer aufgeräumten Garage wie dieser konnte es Mäuse geben, vor allem mit Beginn der kalten Jahreszeit, und eine in die Enge getriebene Maus konnte beißen.
    Darcy stand auf, klopfte sich die Knie ab und verließ in ihrem Hausmantel die Garage. Auf halbem Weg ins Haus hörte sie das Telefon klingeln.

3
    Sie war schon in der Küche, bevor der Anrufbeantworter sich einschaltete, aber sie wartete. Wenn es Bob war, würde sie das Gerät antworten lassen. Sie wollte nicht gleich jetzt mit ihm reden. Sie befürchtete, er könnte etwas in ihrer Stimme hören. Er würde annehmen, sie sei zum Laden an der Ecke oder vielleicht zum Video Village gefahren, und in einer Stunde noch einmal anrufen. In einer Stunde, wenn ihre unangenehme Entdeckung Zeit gehabt hatte, sich etwas zu setzen, würde sie wieder weitgehend normal sein, so dass sie sich angenehm unterhalten konnten.
    Aber es war nicht Bob, es war Donnie. »Ach, Mist, eigentlich wollte ich mit euch reden.«
    Sie nahm den Hörer ab, lehnte sich an die Arbeitsplatte und sagte: »Dann red. Ich war nur in der Garage.«
    Donnie sprudelte geradezu über vor Neuigkeiten. Er lebte jetzt in Cleveland, Ohio, und

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