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Zwischen Pflicht und Sehnsucht

Zwischen Pflicht und Sehnsucht

Titel: Zwischen Pflicht und Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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keinen Penny darum geben zurückzukehren. Aber sie hatte ihre Kunst, Mr. Darvey und ihre Handwerker in Blackford Chase. Sie konnte ihre Fähigkeiten nutzen und gleichzeitig Gutes tun. Und damit würde sie zufrieden sein.
    Nicht lange nach diesem Entschluss stand Sophie im Salon und betrachtete ihr Werk. Sie war mehr als zufrieden. Hier hatte ihr leidenschaftlicher Tapezierer seinen Willen bekommen: An den Wänden prangte eine rote Seidentapete, die einen schönen Kontrast zu den weißen Flächen darstellte. Dieser Salon konnte einen Staatsmann stolz machen. Passend, um Mitglieder des Königshauses, ausländische Würdenträger oder einfach nur enge Freunde zu empfangen. Er war großartig, beeindruckend und strahlte doch die Wärme eines Heims aus.
    Ein Heim . Sie konnte sogar ohne Bedauern daran denken. Fast.
    Glücklicherweise unterbrach sie Lärm im vorderen Teil des Hauses in ihren Gedanken. Gerade wandte sie sich zur Tür, als diese sich auch schon öffnete.
    „Jetzt, wo ich sehe, was dich so weit weg von London beschäftigt, muss ich sagen, es war die Reise wert.“
    „Mateo!“
    „Ja, ich bin es. Du bist aus der Stadt geflohen, und ich habe dich aufgespürt, genau wie in unseren Kindertagen.“ Er lächelte und trat in den Raum, um ihre Hand zu nehmen. „Dein Anblick allein war die Suche wert. Das hier …“, er deutete auf das Zimmer, „… ist – wie sagen die Engländer? – phänomenal.“
    Sie lachte. „Wie hast du mich gefunden?“
    „Ich habe die gute Viscountess Tag und Nacht gepiesackt, bis sie nachgegeben und mir erlaubt hat, mit ihr hierherzureisen. Sie wird gleich hier sein; die Haushälterin hat sie aufgehalten, und ich war so frech, direkt hereinzukommen.“
    „Ich bin froh, dass du da bist.“ Zu ihrer eigenen Überraschung meinte sie es ehrlich.
    „Ich auch.“ Er ließ ihre Hand los und ging im Raum umher. „Reizend. Ganz vorzüglich. Wenn das typisch für deine Arbeit ist, dann verstehe ich gut, warum der Prinzregent dich verehrt.“
    Sophie verzog das Gesicht. „Du übertreibst.“
    „Oho! Dann hast du wohl hier draußen keine Zeitungen gelesen?“
    „Nein.“ Sie konnte sich eine gewisse Härte in ihrem Ton nicht verkneifen. „Wenn du sie gelesen hast, weißt du, warum.“
    Mateo schüttelte den Kopf, sodass seine schimmernden dunklen Locken flogen, und lachte herzhaft. Sophie starrte ihn an und prägte sich das Bild ein, um es später zu zeichnen. Jung, gut aussehend, selbstbewusst, sorglos – das Abbild des blühenden Lebens.
    „Typisch Sophie“, rief er. „Stellt ganz London auf den Kopf und merkt es nicht mal.“
    „Er hat recht, meine Liebe.“ Lady Dayle trat ein. Sophie fiel ihr in die Arme und hielt sie etwas länger fest als beabsichtigt. Als die Viscountess sie schließlich losließ, setzte sie an: „Es tut mir so leid, Mylady …“
    „Nein“, unterbrach Mateo sie. „Nicht entschuldigen. Diese Engländer! So ein Wirbel um so etwas Unwichtiges. Sie wissen nicht, wie man das Leben genießt, Sophie. Du willst gar nicht wie sie sein.“
    Gegen ihren Willen lächelte sie. „Trotzdem tut es mir leid, falls ich Ihnen Unannehmlichkeiten bereitet habe, Lady Dayle.“
    „Nicht im Mindesten, Liebes. Sie müssen auf Ihren Cousin hören. Die Umstände haben sich geändert, seit Sie London verlassen haben.“ Voller Freude besah sie sich den Raum. „Wie reizend das geworden ist, Sophie. Setzen wir uns doch.“
    Sie nahmen Platz, aber Sophie konnte nicht mehr abwarten. „Die Umstände haben sich geändert?“
    „Ja, sie haben erkannt, dass sie einen Sturm im Wasserfass entfacht haben“, sagte Mateo.
    „Sturm im Wasserglas, Mr. Cardea. Jedenfalls ist es vorbei, Liebes.“ Die Viscountess ergriff ihre Hände und lächelte.
    „Vorbei?“ Sophie war verblüfft.
    „Nachdem Sie abgereist sind, beruhigte sich die Stimmung etwas. Nur um fast jeden Tag wieder durch neue Veröffentlichungen aufgerührt zu werden. Die Leute bemerkten bald, dass viele der Artikel über diesen Abend und Ihr angeblich schockierendes Benehmen sehr ähnlich formuliert waren. Als ob eine einzige Person hinter all diesen Geschichten steckte, die die Gerüchteküche anheizen wollte.“
    „Aber du hattest Heerscharen von Verteidigern!“, sagte ihr Cousin. „Die Viscountess ist deine treueste Befürworterin gewesen und Mrs. Lowder und noch viele andere.“
    Sophie konnte die Tränen nicht zurückhalten. Niemand hatte sie je zuvor verteidigt. Außer Charles. Schmerz durchfuhr sie, aber sie musste

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