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Zwischen Pflicht und Sehnsucht

Zwischen Pflicht und Sehnsucht

Titel: Zwischen Pflicht und Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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Sophie keuchte auf, als er die Rundungen ihrer Brüste umfasste. Dann folgten seine kräftigen Hände der Linie ihrer Taille und den Konturen ihrer Hüften. Sie drängte sich an ihn, und er küsste sie noch fester, während sie seine Hitze, seine Kraft und seinen Geschmack auskostete. Sein Mund wanderte ihren Hals hinunter. Der grobe Stoff seiner Halbmaske strich über ihre weiche Haut und erregte sie fast so sehr wie seine brennenden Küsse.
    Seine Hände massierten ihre Brüste durch das enganliegende Mieder hindurch. Sie fühlte ihre Knospen hart werden, und ihr Körper erbebte unter seiner rauen Liebkosung. Ein Pochen durchlief sie von seiner besitzergreifenden Hand bis zu der pulsierenden Hitze in ihrem Leib.
    Mit einem Aufstöhnen schob Charles ein Bein zwischen ihre Schenkel. Ohne die üblichen Schichten von Röcken zwischen ihnen war der Kontakt direkt und machtvoll. Sie fühlte seine volle Erregung an ihrer intimsten Stelle und verstand plötzlich, warum eine Frau in Hosen etwas so Skandalöses war. Unfähig, sich ihm zu widersetzen, klammerte sie sich einfach an ihn und hielt sich fest, bereit, dem zerstörerischen Strudel ihrer Leidenschaft bis auf den Grund zu folgen. Charles besaß jedoch mehr Willenskraft. Schließlich riss er sich von ihr los und wich zurück.
    Sophie rang nach Luft. Sie fühlte sich beraubt, brauchte etwas, das den jähen Verlust ersetzen konnte. Auch Charles keuchte und starrte sie zornig an, als wäre sie es gewesen, die dem Geschehen Einhalt geboten hätte.
    „Siehst du?“, fragte er. „Wozu du mich treibst? Was jeder Mann hier sich ebenfalls von dir wünscht?“
    Sophie war schockiert. „Mach dich nicht lächerlich.“
    „Das ist keineswegs lächerlich, es ist die Wahrheit. Worum habe ich dich gebeten, als wir uns zuletzt gesehen haben? Bring dich einfach nicht in Schwierigkeiten. Aber du ergreifst die erste Gelegenheit, dich so aufzuputzen.“
    „Aufputzen? Was ist daran falsch? Das ist ein Maskenball.“
    „Keine der anderen Damen sieht so aus, als wäre sie einer Bordell-Aufführung von Tausendundeiner Nacht entsprungen! Du trägst Hosen! Sie werden die Hälfte der Wälder Englands abholzen müssen, um alles zu drucken, was morgen über dich in den Zeitungen gesagt werden wird.“
    „Du überreagierst. Und überhaupt, sollen sie doch“, entgegnete sie und warf ihr Haar zurück. „Ich habe es dir schon einmal gesagt – ich gebe nichts darauf, was die Leute über mich reden.“ Wenn es nicht so wäre, wäre sie längst daran zerbrochen.
    „Und ich habe dir damals gesagt, du solltest etwas darauf geben.“ Er nahm die Maske ab. „Wenn du nur die leiseste Hoffnung hegst, meine Braut zu werden – dann musst du das.“
    Sophie erstarrte. „Wie bitte?“
    „Du kennst meine Lage. Ich muss eine Braut von einwandfreiem Ruf und Charakter finden. Die Leute beobachten mich, beurteilen mich nach den Entscheidungen, die ich treffe. Ich muss mich von meiner Vergangenheit reinwaschen; ich muss gutes Urteilsvermögen und einen Blick für die Zukunft beweisen, wenn ich heirate.“
    Sophie versuchte, den Atem anzuhalten, aber jedes Wort nährte den Schmerz in ihrer Brust und zerstörte ihren Glauben an Charles. „Mich auszuwählen würde schlechtes Urteilsvermögen zeigen?“
    „Ich denke das nicht, aber die anderen werden es so sehen.“
    „Und das alles wegen eines Ballkostüms?“
    Er nahm ihre Hand, führte sie zu einem Stuhl und zog sich selbst einen heran. „Es ist nicht nur das Kostüm, Sophie. Es ist – es ist mehr. Ich weiß nicht. Es ist nicht immer das, was du tust, sondern wie du es tust.“ Er hielt ihre Hand in seinem warmen Griff. „Bitte, hör mir nur einen Moment zu. Wir können es schaffen. Ich bin sicher. Aber dazu musst du dich anstrengen, Sophie. Es wird nicht so schlimm, wie du denkst. Mutter wird uns helfen. Ich weiß, du hältst nichts von Miss Ashford, aber ihr Ruf ist untadelig. Wir können sie als eine Art Vorbild verwenden.“ Er lächelte. „Wenn ich mich von Englands schlimmstem Draufgänger in einen Politiker auf dem Weg ins Ministerium verwandeln kann, wird es dir doch wohl leichtfallen, der Schicklichkeit Genüge zu tun.“
    Die Luft in dem kleinen Raum war kalt, oder vielleicht lag es an ihrem zu Eis erstarrten Herzen? Sie schüttelte den Kopf. Er wusste nicht einmal, dass er sie verriet, dass er den einzigen Glauben, der ihr Hoffnung gegeben hatte, zerstörte. „Was du sagen willst …“, ihre Stimme klang gefährlich, „… ist, dass

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