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Zwischen Pflicht und Sehnsucht

Zwischen Pflicht und Sehnsucht

Titel: Zwischen Pflicht und Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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Dayle und Miss Ashford, wenn Sie es unbedingt wissen müssen.“
    „Mateo, benimm dich“, tadelte Sophie.
    „Tut mir leid.“ Er wandte sich Mr. Huxley zu. „Bitte untertänigst um Vergebung für die Unterbrechung. Zur Entschädigung biete ich Ihnen einen guten Rat an. Wenn nichts offiziell ist, würde ich mich an Ihrer Stelle nicht so schnell von Lord Dayle ausstechen lassen. Miss Ashfords Mitgift ist, wie ich höre, ganz famos.“
    „Dann erstaunt es mich, dass Sie nicht selbst hinter der Dame her sind“, entgegnete Huxley steif.
    „Ich doch nicht! Diese englischen Mädchen sind nichts für mich.“ Mateo grinste Sophie an. „Ich ziehe Frauen mit Feuer im Blut vor.“
    „Aber Miss Ashford ist keine welke Blume“, protestierte Sophie. „Sie hat mir erzählt, sie ist sehr viel gereist. Soweit ich weiß, war sie in Bath und ist für einen Familienbesuch sogar bis nach Wales gefahren.“
    „Tatsächlich?“ Mr. Huxley wirkte aufrichtig beeindruckt. „Vielleicht sollte ich die Gelegenheit wahrnehmen, sie über den Zustand der walisischen Straßen zu befragen.“ Er verbeugte sich vor Sophie, warf Mateo einen angewiderten Blick zu und ging zu Miss Ashford.
    Sophie und Mateo grinsten sich an.
    „Du hältst ihm Miss Ashford unter die Nase wie einen Wurm am Angelhaken.“
    „Ja, aber du hast den Wurm dazu gebracht, sich so appetitlich zu winden.“
    Sie lachten. Dann nahm Mateo ihre Hand. Plötzlich sprach er so ernst, wie sie ihn noch nie erlebt hatte. „Sophie. Dein Lachen ist wie ein Segen. Du machst mir Hoffnung, wo ich zu fürchten begann, dass es keine gibt.“ Sehnsüchtig blickte er ihr in die Augen. „Vielleicht wirst du mich auch auf andere Weise segnen?“
    Sophie hatte wohl immer gewusst, dass dieser Moment kommen würde. Sanft entzog sie ihm ihre Hand. „Mateo. Es tut mir leid, aber ich kann nicht. Ich habe dich sehr gern, Cousin, und bin so froh, endlich wieder eine Familie zu haben. Können wir es dabei belassen?“
    Kurz bewölkte sich seine Stirn. Sophie stockte der Atem. Dann war er wieder der Alte und hob lässig die Schultern. „Na gut.“ Er nahm ihre Hand wieder und drückte einen leidenschaftlichen Kuss darauf. „Ich musste es versuchen, oder? Und ja, sei versichert, wir werden immer eine Familie bleiben.“ Er lächelte. „Jetzt, wo ich dich wiedergefunden habe, wird es dir schwerfallen, deinen Cousin loszuwerden.“

17. KAPITEL
        
    Zum Abendessen war Charles immer noch nicht zurück, und Sophies Nerven lagen blank. Schlimm genug, dass sie keine Ahnung hatte, was seine Abwesenheit für sie beide bedeutete. Noch dazu war sie katastrophal für den Plan, den sie und Lady Dayle schon in Gang gesetzt hatten.
    Sophies Herz klopfte erwartungsvoll, als sie im Salon zum Rest der Gesellschaft stieß, nur um festzustellen, dass sie nicht in alle Pläne Lady Dayles eingeweiht war. Voller Staunen ließen sich die Gäste von der Viscountess nicht in den Speisesalon, sondern nach draußen zu einem Picknick im zauberhaften Zwielicht führen.
    Der Abend war idyllisch, von weichem Licht erfüllt, und eine sanften Brise wehte vom See herüber. Am anderen Ufer glänzte das Dach des Pavillons in der späten Sonne mit dem Silber und Kristall auf den Tischen um die Wette. Eine Reihe von Dienern stand bereit, ein überreiches Festmahl aufzutragen. Ein Trio spielte leise Musik und verlieh der Szene so den letzten Schliff von Eleganz.
    Die Gäste waren bezaubert. In unbeschwerter Stimmung genossen sie die Unterhaltung und die guten Weine. Aber alle Gespräche verstummten, als die Dunkelheit hereinbrach. Jeder einzelne von ihnen sah gebannt zu, wie der volle Mond über dem See aufging. Nur Sophie verschloss die Augen vor diesem schönen Anblick. Es war zu schmerzlich, daran erinnert zu werden, was letzte Nacht bei Mondlicht geschehen war.
    Das Geräusch von Rädern auf der Auffahrt ließ sie aufhorchen. Sie sah Lady Dayle an. Die Viscountess hatte es auch gehört. Sie nickte Sophie zu und ging zum Haus. Sophie sah, wie sie einem Diener auf dem Weg etwas zuflüsterte, und einige Augenblicke später wurde die Aufmerksamkeit der Gäste abgelenkt. Allen stockte der Atem, als winzige Lichter in den Bäumen zu funkeln begannen. Der Effekt war zauberhaft, als wäre ein Teil des Sternenhimmels nur zu ihrem Vergnügen zur Erde hinabgesunken. Die letzte Laterne war gerade entzündet, als die dunkle Silhouette von Lady Dayle auftauchte, die am Arm eines Gentleman zurückkam.
    „Oh, gut“, sagte Lady

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