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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Muskelkraft auf meiner Seite – einen Mann. »Nathan macht mit.«
    »Nathan?«
    Ich überzeuge sie, dass er der Einzige ist, der helfen kann. Außerdem geht unser Kuss zu fünfzig Prozent auf sein Konto.
    Am Abend rekrutiere ich Nathan und Miranda. Nathan ist skeptisch, aber Miranda ist Feuer und Flamme. Wir planen die Mission für Freitag nach der Schule.
    In zwei Tagen.

25
    Wie definiert Gott Familie?
    Ich habe versucht, meine eigene Definition aufzustellen, aber ich komme auf keine, die richtig komplett Sinn macht.
    Ich werde Oma. Echt jetzt. Mein Dad hat mit Mr Obermeyers Tierarzt telefoniert und der hat das Ergebnis bestätigt: Köter bekommt Nachwuchs.
    Weil ich kein böses Blut mit Köters Schwiegervater möchte, backe ich Hundekekse und klopfe an Mr Obermeyers Tür. Das Knarzen des Bodens verrät mir, dass er zu Hause ist, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er aufmacht, wenn er durch seinen Spion späht und mich sieht.
    Zum Glück (oder auch nicht) öffnet er die Tür. Er wirkt nicht sonderlich erfreut darüber, mich zu sehen. »Was willst du jetzt?«
    Ich halte ihm die Papiertüte mit den Keksen hin, um die ich ein rosa Band gewickelt habe. »Die sind für Princess.«
    Für einen Sekundenbruchteil entspannen sich seine aufeinandergepressten Lippen. Er zieht die Tür weiter auf, um mich hereinzulassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich zu Mr Obermeyer in die Wohnung möchte. Wahrscheinlich besteht er darauf, dass ich die Schuhe ausziehe, um seinen blitzeblanken Boden zu schützen, und hat Plastik-Abdeckhauben über den Möbeln, damit niemand sie dreckig macht.
    Ich trete ein. Im Hintergrund spielt leise Jazzmusik. »Mögen Sie Jazz?«, frage ich in dem Versuch, Konversation zu machen, während ich gleichzeitig überlege, wie ich einen geschmeidigen Abgang machen kann, ohne den alten Mann zu kränken. Das Letzte, was ich will, ist, dass Mr Obermeyer sich aufregt – seine Schlechte-Laune-Schwelle ist ja bekanntermaßen sehr schnell überschritten.
    Er greift in die Tüte, holt eins von den selbst gebackenen Leckerlis heraus und hält es Princess hin, die auf einem Hundekissen aus pinkfarbenem Plüsch ruht, auf dem ihr Name eingestickt ist. Direkt daneben steht ihr Wasserschälchen. Das verhätschelte Hündchen muss zum Trinken nicht mal aufstehen, sondern kann ihren Kopf über den Rand des Kissens hängen und ihre Erfrischung schlabbern.
    Was für ein Leben!
    »Dein Köter hat einen ganz schönen Mist angerichtet, was?«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Ich weiß, dass es mein Fehler war, Mr Obermeyer. Ich werde für die Tierarztrechnungen aufkommen. Und wenn Sie wollen, übernehme ich die Welpen und verkaufe sie, sobald sie entwöhnt sind, damit Sie sie nicht länger als nötig vor Augen haben müssen. Ich … ich würde es nur sehr schön finden, wenn Sie keinen Abbruch vornehmen lassen. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Das kotzt mich an. Ich bin zwar ein totaler Gefühlsdusel, aber das muss ja nicht gleich jeder mitkommen.
    »Warte eine Sekunde hier«, sagt Mr Obermeyer und lässt mich allein, während er mit langsamen Schritten den Gang entlangschlurft. Mit einem Foto, das eine alte Frau mit einem riesigen Silberpokal zeigt, kehrt er zurück. Neben ihr sitzt ein Pudel. Die Frau strahlt von einem Ohr zum anderen. Es ist ihr anzusehen, dass sie wahnsinnig stolz ist. Und der Hund auch.
    »Ist das Princess?«
    »Ja, mit meiner Frau. Esther ist letztes Jahr gestorben, kurz nach der Hundeschau.« Wehmütig betrachtet Mr Obermeyer das Bild. »Ich vermisse sie.«
    »Es tut mir leid, dass ich Ihren Hund befleckt habe«, nutze ich den sentimentalen Moment und bete, dass er mir vergibt.
    Der alte Mann schüttelt den Kopf. »Du hast sie nicht befleckt. Es ist nur … na ja, wenn es um Princess geht, schieße ich manchmal übers Ziel hinaus.«
    Sag bloß. »Was ist mit den Welpen?«
    »Meine Frau wollte Princess decken lassen und lauter reinrassige Champions züchten.«
    »Und was wollen Sie , Mr Obermeyer?«
    »Ich will nur meine Frau zurück.«
    Seine Liebe zu seiner Frau erinnert mich wieder an Avi. Und zum ersten Mal, seit ich bei meinem Dad eingezogen bin, habe ich das Gefühl, Mr Obermeyer und ich leben doch nicht auf verschiedenen Planeten. Er ist kein böser Mensch. Er ist eifersüchtig, weil ich meinen Dad und meine Freunde habe und er niemanden. Also bis auf einen hässlichen Hund.
    Die ganze Zeit habe ich gedacht, dass eine Familie unmöglich nur aus zwei Leuten bestehen kann, aber ich

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