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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Planlosigkeit manchmal auch ihr Gutes hat. Das ist eine ganz neue Erkenntnis.
    Gleich oberhalb des Strandes parke ich den Wagen auf dem dunklen Parkplatz, von wo aus man Blick auf den See hat. Weit und breit ist kein anderes Auto zu sehen. Wir sind die Einzigen hier, an diesem ruhigen, abgeschiedenen Ort. Fast, als wären wir auf einer einsamen Insel.
    »Nimmst du mir jetzt die Handschellen ab?«, fragt Avi.
    »Nö. Nicht, bis du dir angehört hast, was ich zu sagen habe.« Ich drehe mich in meinem Sitz zur Seite, damit ich ihn ansehen kann. Uns trennen nur die Mittelkonsole und die Getränkehalter. Und unsere Probleme, nüchtern betrachtet.
    Ich schnalle ihn ab. Mit einem Klicken löst sich der Gurt. Jetzt hat er es so gemütlich, wie es geht, wenn man die Hände hinter dem Rücken zusammengezurrt hat.
    Seine Augen glänzen im hellen Licht des Mondes. Ich spüre sie auf mir, als ob es seine Hände wären.
    »Sieh mich nicht an«, sage ich zu ihm.
    »Warum nicht?«
    »Es ist mir unangenehm. Was ich dir zu sagen habe, ist mir peinlich.«
    »Dann lass mich was sagen«, meint er mit seiner weichen, selbstbewussten Stimme. »Mir ist es nicht peinlich.«
    Ich lege den Kopf schief und ziehe die Augenbrauen hoch. »Dreh dich um.«
    Er schüttelt verwirrt den Kopf, wendet sich jedoch ab und starrt aus dem gegenüberliegenden Fenster.
    Ich hole tief Luft und lege los. »Der letzte Sommer war der beste meines Lebens. Jemanden wie dich kennenzulernen, mich richtig zu verlieben, das hat mich wie der Blitz getroffen.«
    »Geht mir genauso«, sagt er zum Fenster.
    »Ja, aber du hast mir gesagt, ich soll nicht auf dich warten. Du wolltest dich nicht richtig darauf einlassen, du wolltest keine Beziehung … sondern nur eine Urlaubsliebe.«
    »Es war wunderschön.«
    »Ja. Doch dann war es vorbei. Du bist in die Armee gegangen und ich bin nach Hause geflogen. Ich kann dich nicht anrufen, wenn ich mal Stress mit Jess habe. Wenn es mit Freunden in der Schule Probleme gibt oder mit meiner Familie, dann bist du nicht hier, um mich zu trösten, mir zu sagen, dass ich mich nicht aufregen soll, oder meine Hand zu halten und mir damit Geborgenheit zu geben.«
    Diesmal wendet er sich mit zusammengebissenen Zähnen zu mir um. »Also hast du mich durch Nathan ersetzt?«
    Ich drehe meinen Zeigefinger im Kreis, damit er sich wieder umdreht.
    Er sieht das Fenster an und wiederholt: »Also hast du dir Ersatz gesucht. Ich hab es schon verstanden, es liegt ja auf der Hand.«
    »Ich gebe es zu«, sage ich leise. »Ich habe Nathan geküsst. Zweimal. Und er hat gut geküsst. Na ja, beim ersten Mal nicht, aber beim zweiten Mal hat er sich deutlich gesteigert.«
    »Ich will das nicht hören«, sagt Avi, und seine Stimme verrät Anspannung.
    »Doch, das willst du. Ich will keine Geheimnisse vor dir haben, Avi. Und ich will nicht, dass du davonläufst, sobald es mal schwierig wird.«
    »Ich laufe nicht davon.«
    »Du warst so schnell weg, dass ich nicht mal die Chance hatte, die Dinge in meinem Kopf zu sortieren«, sage ich und lege meine Hand auf seinen Oberschenkel. Ich muss ihn berühren, damit er versteht, wie viel er mir bedeutet. Wird ihm meine Berührung klarmachen, wie sehr ich mich danach sehne, dass er zu mir zurückkommt? Dass in meinem Herzen eine Lücke klafft, die nur er ausfüllen kann?
    Er sieht hinab auf meine Hand. »Und, hast du deine Gedanken jetzt sortiert?«
    »Ich habe dich nicht einfach zum Spaß gekidnappt, weißt du. Bleib bei mir, Avi. Halte zu mir, trotz meiner Fehler und dem Mist, den ich ständig baue, und meiner Kratzbürstigkeit und meiner Zweifel, weil … oh Gott, ich liebe dich.«
    Ich warte darauf, dass er es auch zu mir sagt. Nicht, dass es etwas ändern würde, meine Liebe wird nichts ins Wanken bringen. Ich könnte einen oder hundert Gründe aufzählen, warum ich ihn liebe. Zwischen uns gibt es eine besondere Verbindung, wenn wir lachen, wenn wir streiten und wenn wir uns küssen … in mir brennt eine Rastlosigkeit und eine Sehnsucht, die nur er stillen kann. Wenn wir zusammen sind, bin ich ruhiger.
    Er ist beim israelischen Militär, ich weiß. Und wahrscheinlich werde ich ihn lange Zeit nicht zu Gesicht bekommen. Vielleicht bekommt er im Sommer frei, vielleicht auch nicht. Es macht mir nichts aus, wenn wir uns jetzt die Zeit nehmen, uns alles Wichtige zu sagen.
    »Komm her«, sagt er.
    Ich taxiere den wenigen Platz auf den Vordersitzen, die Becherhalter und die Mittelkonsole zwischen uns. »Ähm, wo soll ich denn

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