Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)
hin, Avi? Hier drin ist es echt eng.«
»Du bist klug. Lass dir was einfallen.«
Fragt mich nicht, wie es kommt, dass mein Gefangener auf einmal mir die Befehle gibt, aber das ist voll und ganz okay für mich. Ich zwänge mich über den Höcker der Mittelkonsole, schlängle mich hinüber auf die Beifahrerseite und finde schließlich einen bequemen Platz rittlings auf seinen Beinen.
»Ich bin egoistisch«, sagt Avi, und seine dunklen Schokoladenaugen tauchen tief in meine ein. »Weil ich dich nicht teilen will.« Er beugt den Kopf, murmelt etwas auf Hebräisch vor sich hin, das wie ein Fluch klingt, und sagt: »Es war ein harter Schlag für mich, als ich erfahren habe, dass du Nathan geküsst hast. Ich habe dich verlassen, weil mein verdammter Stolz verletzt war.«
Ich senke den Kopf, damit er mein Gesicht sehen kann. »Wenn du mir vergeben kannst, dann kann ich dir auch vergeben … und deinem Stolz«, flüstere ich. »Alles, was ich will, ist, jede Sekunde mit dir zu verbringen, ehe du wieder nach Israel zurückfliegst.«
»Und dann – was wird dann aus uns? Vor mir liegen drei Jahre in der Armee. Wer weiß, was passiert?«
»Ich will nicht Schluss machen, Avi.«
»Ich auch nicht. Wie wäre es mit einer Frag-nichts-sag-nichts-Beziehung, bis ich mit dem Militärdienst fertig bin?«
Nichts fragen, nichts erzählen? Das klingt fair. » Sababa. Bedeutet das, dass ich dich als meinen Freund bezeichnen kann statt als meinen Nicht -Freund?«
Seine Mundwinkel zucken leicht nach oben. »Definitiv.«
»Sollen wir eine Vereinbarung schließen? Sollen wir darauf einschlagen?«
»Wie wär’s, wenn wir unseren Deal mit einem Kuss besiegeln? Diesmal ohne Ablenkung.«
Wir beugen uns beide vor und treffen uns in der Mitte. Als unsere Lippen kurz davor sind, sich zu berühren, klingelt mein Handy.
»Willst du nicht rangehen? Es könnte dein Dad sein.«
Ich neige den Kopf zur Seite und streiche mit meinen Lippen über seine. »Keine Ablenkungen, schon vergessen?«
Wir ignorieren das hartnäckige Klingeln und beginnen, uns ganz sanft zu küssen – so wie er mich beim allerersten Mal geküsst hat. Süß und langsam, obwohl im Hintergrund Leidenschaft und Hunger lauern, als würden sie ungeduldig darauf warten, von der Leine gelassen zu werden. Mund an Mund streichle ich sein Gesicht, bevor ich meine Hände zu der harten Ebene seiner Brust hinabgleiten lasse und alles erkunde, während er noch immer gefesselt ist und wir uns küssen.
»Eines Tages machen wir das woanders als im Auto«, sagt er, und seine Stimme und sein Atem klingen gepresster als zuvor. Durch sein Shirt kann ich auch spüren, wie sein Herz rast. Ich lächle, weil ich weiß, dass ich all diese Empfindungen in ihm auslösen kann; dass er mich genauso sehr will wie ich ihn.
Während ich mich enger an ihn schmiege und den Sitz nach hinten in Liegeposition stelle, wird mir bewusst, dass es ein Spiel mit dem Feuer ist, aber es fühlt sich zu gut an, um aufzuhören. Stöhnlaute erfüllen das Auto. Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie von mir oder von ihm stammen. Avi fährt mit den Lippen über meinen Hals, er leckt und küsst sich einen Weg hinunter zum V-Ausschnitt meines Shirts, während meine Finger über seinen Körper wandern und ihn streicheln.
Avi verlagert rasch sein Gewicht und plötzlich sind seine Hände auf meiner Taille, fahren meinen Rücken hinauf und umfangen zärtlich meinen Kopf. Sein Atem geht schwer und unregelmäßig, und sein Blick ist so unglaublich intensiv, als er mir in die Augen sieht, dass es mir den Atem raubt.
»Du hast dich von den Handschellen befreit?«, flüstere ich und fühle mich schwach von seinen Küssen und Liebkosungen und Händen und Worten.
Zwischen zwei Küssen sagt er: »Ja, sie hatten einen Entriegelungsknopf.«
Ich lehne mich zurück und löse unsere Lippen und Körper für eine Sekunde voneinander. »Wann hast du das entdeckt?«
»Ungefähr zehn Sekunden, nachdem du sie mir angelegt hast.« Seine Finger streichen mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. »Das Komische ist, du brauchst keine Handschellen, um mich an dich zu fesseln. Ich gehöre dir so oder so.«
Ich ziehe seinen Kopf zu mir, und wir küssen uns wieder und gehen weiter auf Entdeckungsreise, während wir uns im Rhythmus zusammen bewegen.
»Am liebsten würde ich vergessen, wie unerfahren du bist«, stöhnt er mir ins Ohr.
»Dann tu doch was dagegen«, sage ich. Ich beiße mir auf die Unterlippe, als ich mich aufsetze und zwei
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