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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Löwenmutter auf ihr kostbares Junges, das zum ersten Mal auf der Jagd war.
    Dad hat einen unsere Stühle vom Esstisch direkt vor der Tür platziert, sodass das Erste, was wir beim Betreten der Wohnung sehen, sein Gesicht ist. Seine Haare stehen wirr ab – das kommt zweifellos daher, dass er sie sich eine Million Mal gerauft hat.
    »Hey, Aba «, sage ich und drücke ihm in dem Versuch, gute Laune zu verbreiten, ein Küsschen auf die Wange. Köter springt begeistert auf mich zu und wedelt wie wild mit dem Schwanz. Ich streichle ihn und sehe dann wieder meinen stoischen Dad an.
    Mit zusammengekniffenen Augen mustert er Avi, der mit seinem Seesack in der Tür steht.
    Zeit für den Showdown.
    Ich lege meine Handtasche auf den Tisch und frage mich, wie lange die zwei es wohl aushalten, sich stumm anzustarren. »Avi, komm doch rein, während ich dein Bettzeug hole.«
    Avi sieht meinen Vater an, als warte er auf ein Zeichen der Zustimmung. Oh nein. Langsam kriege ich es mit der Angst zu tun, dass er Avi gleich rausschmeißen wird.
    Sagt vielleicht noch jemand was? Oder glotzen sich die beiden Kerle an, bis der Erste nachgibt und wegsieht? Sie sind wie Hunde.
    »Wenn du meine Tochter lieben würdest, würdest du darauf achten, sie zu einer anständigen Uhrzeit nach Hause zu bringen.«
    Avi öffnet den Mund, als wolle er etwas erwidern, aber dann klappt er ihn wieder zu. Mein Dad scheint zufrieden mit Avis Schweigen, als hätte er auch gar keine Antwort erwartet. Ich gehe zum Schrank im Flur, um die Bettlaken zu holen, damit ich nicht Zeuge sein muss, wie mein Dad meinen Freund runterputzt. Das ist mir total unangenehm – vor allem weil ich weiß, dass ich nichts dagegen tun kann.
    Als ich zurückkomme, hat sich die Szenerie geändert. Avi sitzt auf dem Sofa, und mein Dad ist mit seinem Esstischstuhl ins Wohnzimmer umgezogen, wo er Avi auf dem Stuhl gegenüberhockt und ihn taxiert.
    Während Avi und ich das Sofa und die Bettdecke überziehen, ist die Miene meines Vaters die ganze Zeit über wie versteinert – er blinzelt nicht mal. Als ich Avi ein Kissen reiche, berühren sich unsere Hände kurz, was mir eine Art elektrischen Schlag versetzt. Ich frage mich, ob mein Dad spüren kann, wie es zwischen uns knistert.
    Sobald die Couch zum Bett umfunktioniert ist, blafft mein Vater uns an: »Schlafenszeit.«
    In meinem Zimmer ziehe ich meinen Pyjama an und treffe Avi auf dem Flur, als ich ins Bad gehe, um mir die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen. Als ich mich im Spiegel betrachte, sehe ich ein glückliches Mädchen, das mit seinem Leben zufrieden ist. Es ist nicht perfekt, so viel ist sicher. Aber es wird.
    Beim Verlassen des Badezimmers stelle ich fest, dass Dad den Stuhl nun in den Flur verlegt hat, direkt zwischen mein Zimmer und das Wohnzimmer, wo Avi schläft.
    » Aba , wie lange willst du da ausharren?«, frage ich ihn.
    »Die ganze Nacht.«
    Ich kann es ihm nicht mal verdenken. Er macht sich einfach Sorgen um mich und ist unsicher in seiner Vaterrolle. Schließlich wohne ich erst seit ein paar Monaten bei ihm, und er muss sich noch daran gewöhnen, eine fast erwachsene Tochter um sich zu haben. Wahrscheinlich macht er sich einen Kopf darüber, was er meiner Mom erzählen soll, wenn sie ihn löchert. Wenn man bedenkt, dass ich vor einem Jahr noch nicht mal mit ihm reden wollte, kann man nachvollziehen, warum er jetzt mitten im Flur auf einem Stuhl sitzt und sich da auch nicht so bald wegbewegen wird.
    Ich gehe an ihm vorbei zum Wohnzimmer. »Ich will Avi nur Gute Nacht sagen. Mit deiner Erlaubnis natürlich.« Ich sehe ihn fragend an.
    »Das kommt ganz darauf an, wie lange das Gutenachtsagen dauert«, meint er, gibt seinen Posten auf und folgt mir.
    Okay, drei sind hier definitiv einer zu viel. Es ist nicht leicht, dem Jungen seiner Träume Gute Nacht zu sagen, wenn Daddy einem dabei über die Schulter späht.
    »Tja dann, schlaf gut, Avi«, murmle ich verlegen, als ich das Wohnzimmer betrete. Ich wünschte, wir wären noch am Strand … ohne überambitionierten Anstandswauwau.
    Avi sitzt auf dem Sofa. Er trägt weite Shorts und …na ja, das war’s schon. Sosehr ich es hasse, wenn mir jemand auf die Brust starrt, so schwer fällt es mir jetzt, es nicht umgekehrt genauso zu machen. Ich glaube, er sitzt so halb-nackt herum, um mich zu provozieren.
    Aber das kann ich auch.
    Jetzt gerade vielleicht nicht, aber morgen werde ich es ihm heimzahlen und mich in ein superenges Oberteil mit extratiefem Ausschnitt

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