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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
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Hastig drehe ich mich wieder zu ihr um. Ihr Wagen muss heute dort geparkt bleiben und darf sich keinen Zentimeter von der Stelle rühren.
    » Es ist doch Quatsch, mit zwei Autos zu fahren, Emma«, sage ich so lässig wie möglich. » Fahrt doch bei uns mit. Bennett ist ein sicherer Fahrer und sein Wagen ist schön geräumig.« Ich krümme mich innerlich, als ich mich selbst reden höre. Er ist ein sicherer Fahrer und sein Wagen ist schön geräumig – wer sagt denn so was? » Also abgemacht. Dann holen wir dich in anderthalb Stunden ab und fahren zum Coffeehouse!«, rufe ich und laufe zum Jeep, bevor sie noch irgendetwas darauf erwidern kann.
    Als ich mich strahlend vor Freude, dass mein Plan bisher so gut funktioniert hat, neben Bennett auf den Beifahrersitz setze, lächelt er, und ich habe fast das Gefühl, als wäre er ein bisschen stolz auf sich.
    ***
    Während Emma ins Coffeehouse läuft, um Justin zu holen, warten Bennett und ich draußen im Wagen. Als sie ein paar Minuten später auf die Straße treten und Emma auf den Jeep zeigt, winke ich aufgeregt.
    » Versuch so locker wie möglich zu bleiben«, mahnt Bennett. » Für die beiden ist heute ein ganz normaler Tag. Sie wissen nicht, dass du sie gerade vor einem schlimmen Unglück bewahrst.«
    Nachdem Emma und Justin hinten eingestiegen sind und sich angeschnallt haben, dreht er sich zu ihnen um. » Was hattet ihr denn heute so vor?«, fragt er. » Wir wollen auf keinen Fall eure Pläne durchkreuzen.«
    » Es gibt da einen Plattenladen in Chicago, den ich Emma zeigen wollte«, antwortet Justin, der zwar noch ein bisschen erstaunt über die plötzliche Planänderung wirkt, grundsätzlich aber nichts dagegen zu haben scheint, den Tag mit uns zu verbringen.
    » Und ich würde mir gern eine Fotoausstellung im Art Institute ansehen, die ganz toll sein soll«, sagt Emma.
    Bennett nickt und lässt den Motor an. » Klingt gut.«
    Als wir kurz darauf auf den Parkplatz der Chicago Elevated einbiegen– der Hochbahn, die Evanston mit dem Stadtzentrum verbindet–, beugt Emma sich überrascht zu uns vor. » Sag bloß, du willst mit der El fahren?«
    Bennett nickt. » Ja, das ist besser für die Umwelt.«
    » Schon, aber mit dem Auto ist es viel bequemer. Und ich kenne ein total zentral gelegenes Parkhaus, das nicht so teuer ist.«
    » Mit der Bahn macht es aber mehr Spaß.« Bennett greift nach seinem Rucksack, steigt aus und lässt Emma verdattert auf der Rückbank zurück. Ich unterdrücke ein Lachen, weil ich noch nie erlebt habe, dass jemand es geschafft hat, Emma sprachlos zu machen.
    In Chicago angekommen, gehen wir als Erstes in die Filiale des Indie-Plattenladens Reckless Records im Ukranian Village westlich von Downtown, die laut Justin die beste der ganzen Stadt ist, weil es hier die größte Auswahl an neuen und gebrauchten LP s und CD s gibt. Anfangs stöbern wir noch gemeinsam durch die Plattenregale, die tatsächlich so ziemlich alles beherbergen, was das Herz eines echten Musikfans höher schlagen lässt, aber irgendwann haben wir Justin verloren und Bennett und Emma bleiben in der Abteilung für Classic Rock hängen, wo sie sich angeregt über eine Band austauschen, die sie beide gut finden, während ich zu dem Fach mit den Ska-Platten weiterziehe und nach einem Album suche, das ich mir schon lange kaufen wollte.
    » Hey«, höre ich es plötzlich flüstern, und als ich aufschaue, steht Justin neben mir und versichert sich mit einem Blick über die Schulter, dass die anderen beiden uns nicht hören können. » Tut mir leid, dass ich dir nichts von Emma und mir erzählt habe. Ich wollte es dir eigentlich schon längst sagen, ich meine, du bist schließlich meine beste Freundin und wir hatten noch nie Geheimnisse voreinander, aber… na ja, bis jetzt hat sich einfach noch keine gute Gelegenheit ergeben.«
    Ich muss lächeln, weil er fast dieselben Worte benutzt wie in der Krankenhaus-Cafeteria.
    » Ist schon okay, Justin. Emma hat es mir erzählt und ich finde es gut. Ich freue mich für euch.«
    Er wirkt sehr erleichtert. » Gut, dass du nicht sauer bist. Sag mal, wie sehe ich aus? Ich habe mir für das Date heute extra einen neuen Kapuzenpulli gekauft. Wie findest du ihn?«
    Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und wuschle ihm durch die Haare. » Du siehst aus wie der Sänger einer extrem coolen Band, Justin.«
    Er lächelt und wird so rot, dass von seinen Sommersprossen nichts mehr zu sehen ist.
    Nach unserem Besuch im Plattenladen schlendern wir noch

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