Zwischen uns (German Edition)
zu deiner Sammlung?“
„Ich versuche es zumindest“, sagte Meredith und schenkte mir eines dieser Lächeln, die mich vollkommen durcheinanderbrachten. Sie neigte den Kopf zur Seite zurück. „Ich bin keine Fremde, oder?“
Ich war mir nicht ganz sicher, was sie war, aber das nicht. „Nein.“
Sie sah sich in der Kneipe um, die sich im Laufe des Abends zunehmend gefüllt hatte, aber uns immer noch genügend Privatsphäre bot. „Und du bist nicht auf der Arbeit.“
„Gott sei Dank.“
Diesmal beugte sich Meredith zu mir vor. „Also, Tesla. Dann erzähl mir was.“
„Was möchtest du wissen?“
Sie tat so übertrieben, als würde sie nachdenken, dass ich mir sicher war, sie wusste schon, bevor sie gefragt hatte, was sie hören wollte. „Was war der beste Sex, den du je gehabt hast?“
„Erst du.“ Ich machte ihr dasselbe Angebot wie beim letzten Mal, doch wieder wimmelte sie mich ab.
„Der beste Sex, den ich je gehabt habe, ist immer der letzte Sex, den ich hatte“, sagte sie. „Was wäre sonst der Sinn des Ganzen?“
„Du Glückliche“, murmelte ich.
Sie lehnte sich noch weiter vor. Der Tisch war gerade groß genug für zwei Teller und die Gläser, und da ich selbst mich schon vorgelehnt hatte, kam sie mir ziemlich nah. Ihre Pupillen hatten sich in dem schummerigen Licht geweitet und verliehen ihr einen Ausdruck kompletter Unschuld, der im Widerspruch zu ihren vollen, verführerischen Lippen stand.
„Also. Erzähl“, sagte sie.
Und wieder tat ich es.
9. KAPITEL
Ihr Name war Melissa. Sie war zwei Jahre älter als ich, und anders als andere Partner, die ich hatte, machte sie den Anfang. Wir waren Campen. Als gäbe es nichts Besseres im Spätherbst zu tun! Aber die Blätter verfärbten sich bunt, die Preise auf den Campingplätzen waren in den Keller gefallen, und ich war mit ein paar Leuten befreundet, die gerne in den Wald gingen, um sich dort zu betrinken und die Sau rauszulassen.
Sie hatte dunkles, sehr dunkles Haar, das ihr in langen, glatten Strähnen bis zum Hintern ging. Ihr Haar war schwer. Noch heute erinnere ich mich an sein Gewicht auf mir, wie ihr Haar, wenn sie neben mir schlief, mich zudeckte, warm wie eine Decke. Sie hatte auch dunkle, ein wenig mandelförmige Augen und sie benutzte Eyeliner, um diesen Effekt noch zu unterstreichen.
Wir besaßen gemeinsame Freunde und hatten uns schon ein paarmal getroffen, aber wir selbst waren nicht miteinander befreundet. Als wir zu den Hütten kamen, die wir für das Wochenende gemietet hatten, begannen die meisten, sich in Zweiergrüppchen zusammenzufinden - manche waren Paare, manche Freunde, die bereits beschlossen hatten, dass sie zusammen übernachten wollten. Ich hatte an sich kein Problem damit, mir ein Zimmer mit einem Typen zu teilen, allerdings sollte es nicht unbedingt Shawn sein, dessen Hygiene zu wünschen ließ. Und Kent hatte so ein nervöses Lachen und schlimme Akne, was an sich kein Thema gewesen wäre, nur dass das Gerücht kursierte, er wäre scharf auf mich - und ich hatte keine Lust, ständig seine Avancen abwehren zu müssen und damit mir und allen anderen das Wochenende zu verderben. Die anderen Mädchen, Cindy, Dee und Tina, kannte ich noch nicht. Als mich Melissa also beiläufig fragte, ob ich mir ein Zimmer mit ihr teilen würde, erwiderte ich, klar, warum nicht.
„Wir haben das Zimmer mit nur einem Bett“, sagte sie, als wäre sie überrascht, und ich bilde mir gern ein, dass sie es wirklich war. „Ich hoffe, du hast kein Problem damit, es zu teilen.“
Mir war das egal. Wir stellten unsere Sachen ab und gingen zum Lagerfeuer, wo es Massen an Bier und Marshmallows gab. Ich wunderte mich nicht, dass Melissa auf dem Baumstamm, der als Bank diente, etwas dichter neben mir saß als normal … es waren eben viele Leute da und es gab nur wenige Sitzplätze.
Mir war nicht bewusst, dass Melissa etwas für mich empfand - bis zu dem Moment, als wir irgendwelche Pfade durch den Wald nahmen zu diesem angeblich „verdammt geilen Wasserfall“, wie Scott es ausdrückte, einer der Typen, die den Trip organisiert hatten. Als sie meine Hand nahm und ihre Finger mit meinen verhakte, muss ich ganz schön verdutzt aus der Wäsche geguckt haben.
„Ist das okay?“ Ihre Handfläche lag warm auf meiner, ihre Finger waren stark.
„Na klar.“ Und das war es tatsächlich. Vor diesem Augenblick hätte ich dir nicht sagen können, dass ich, abgesehen von meiner Schwärmerei für Marilyn Monroe, auf Mädchen stand. Nicht
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