Zwischen uns (German Edition)
eindeutig zumindest.
Die Murphy-Brüder waren Vergangenheit, Vic sogar noch mehr als das. Ich hatte ab und zu einen Freund, aber nichts Ernstes. Niemand, bei dem mich so ein Kribbeln durchlief, wie in dem Moment, als Melissa meine Hand nahm.
Wir schliefen das gesamte Wochenende gemeinsam in dem Bett, und obwohl ich wach lag und ihrem Atem zuhörte, während sie einschlief, und darauf wartete, dass sie mich berührte, tat sie es nie. So schnell war sie nicht, sagte sie an unserem letzten Morgen ernst zu mir, nachdem wir uns beide im Bett umgedreht hatten, um uns in die Augen zu sehen.
„Ich hab keine Lust auf Spielchen“, sagte sie. „Ich möchte, dass du dir sicher bist, dass du es willst.“
Zu diesem Zeitpunkt wollte ich es. Ich wollte sie. Die anfängliche Neugierde hatte sich in Begierde verwandelt, die heiß und pochend durch meine Adern floss. Ich wusste nicht, wie ich bei einem Mädchen den ersten Schritt machen sollte. Ich hatte zwar keine Angst, dass sie mir einen Korb geben könnte, aber ich fühlte mich plötzlich wieder wie eine totale Jungfrau. Ich wusste nicht, wo ich meine Hände hinlegen sollte, wie ich meinen Kopf beugen sollte für einen Kuss.
Wir sahen einander noch zwei weitere Wochen nur an, bevor sie mich endlich küsste. Es kam mir länger vor als die Ewigkeit. Und als sie es tat, war ihr Mund so weich, so anders als der von Jungs, dass ich einfach nur dasitzen konnte, mit geschlossenen Augen, und sie machen ließ.
„Du darfst mich zurückküssen.“ Sie wirkte amüsiert.
Also tat ich es.
Ich schloss wieder die Augen und öffnete den Mund, und ich küsste Melissa mit allem, was ich hatte. Ich verlor mich in ihrem Geschmack. Erdbeer-Lipgloss. In dem Duft ihres Shampoos und dem Gewicht ihres Haars gegen meine Hände, als ich sie darin verbarg. Und, mehr als alles andere, in ihrer Weichheit.
Ihr Bauch, glatt und rund, fest, aber nicht muskulös. Ihre Arme, die Haut wie Satin. Die Mulde in ihrer Kehle, ohne einen Adamsapfel, der mich ablenkte. Ihre glatten Wangen, keine Bartstoppeln. Alles an ihr war glatt und weich und süß, und ich sog es tief in mich ein. Wir knutschten stundenlang. Sie nahm sich ihre Zeit mit mir, und ich wusste nicht genau, wie ich damit umgehen sollte.
„Entspann dich“, flüsterte Melissa in meinen Mund. „Wir haben die ganze Nacht.“
Und die nutzten wir. Ich hatte in der Vergangenheit von den Typen, mit denen ich schlief, gerne multiple Orgasmen eingefordert, aber da sie selbst immer nur einen einzigen Höhepunkt hatten, war, wenn sie gekommen waren, auch das Vögeln vorbei. Nicht so mit Melissa. Sie erregte mich mit dem Mund und mit den Händen, immer schneller, immer wilder, bis ich kurz davor war, zu kommen … und dann wurde sie wieder langsamer, ließ sich Zeit mich zu verwöhnen.
Melissa war der erste Mensch, der mich mit der Zunge zum Orgasmus gebracht hat. Ich flog immer höher, höher, bis ich ganz abhob. Und dann nochmal, nochmal, bis ich nicht mehr konnte. Ich weinte normalerweise nicht beim Sex, aber dabei kamen mir die Tränen, so gut fühlte es sich an.
Das amüsierte sie erneut. Ebenso wie mein unbeholfener Versuch, sie zu lecken. Es mangelte mir nicht an Engagement, und ich hatte eine ganz gute Vorstellung, was bei Frauen funktionieren könnte, da ich mir vorstellen konnte, was bei mir funktionieren würde. Aber ich war zu hart, zu schnell.
„Du bist zu zielorientiert“, erklärte sie mir, während ich zwischen ihren Beinen aufsah und sie mein Gesicht streichelte. „Denk an Schmetterlinge, nicht an Bienen.“
Irgendwann fand ich heraus, wie ich ihre Klit unter meiner Zunge pulsieren lassen konnte, wie ich meine Finger in sie hineinstoßen musste. Ich lernte, sie zum Höhepunkt zu bringen, und dann gleich nochmal, so heftig, dass das Bett wackelte und sie aufschrie.
„Und das“, sagte ich zu Meredith, „war der beste Sex, den ich je hatte.“
10. KAPITEL
Ich hatte die Geschichte etwas ausgeschmückt - nicht gelogen, aber doch Details hinzugefügt, die ich normalerweise außen vor gelassen hätte. Denn ich wollte sehen, wie sie reagierte. Ich fühlte mich von Merediths Hunger nach Geschichten etwas unter Druck gesetzt. Und ich war ein bisschen verschnupft, dass sie damit angab, eine Frau geküsst zu haben.
Vor allem aber wollte ich sie wissen lassen, dass ich eine Frau war, die eine andere Frau zum Höhepunkt bringen konnte. Dass es bei mir das volle Programm gab.
„Was ist passiert?“, fragte sie.
Ich lachte spöttisch.
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