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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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„Ach. Ja. Vier Monate später ließ sie mich sitzen.“
    „Wegen einer anderen Frau?“
    „Ja, natürlich. Melissa würde nie was mit Jungs anfangen. Nie im Leben.“
    Meredith sah mich mitfühlend an. „Warum hat sie dich bloß sitzen gelassen? Was für ein Biest.“
    So was Ähnliches hatte ich damals auch gedacht.
    „Melissa war damals absolut ehrlich zu mir, das muss ich ihr lassen. Sie hatte zu mir gesagt: ‚Mal im Ernst, Tesla, glaubst du, du kannst dir vorstellen, den Rest deines Lebens mit mir zu verbringen? Gemeinsam Kinder zu haben und all das? Denn wenn ich mich erst mal drauf einlasse, dann will ich auch was auf Dauer.‘“
    „Das hatte sie gesagt, nachdem ich es ihr dreimal hintereinander besorgt hatte, mit den Tricks, die sie mir beigebracht hatte. Deshalb war ich natürlich entsprechend beleidigt und wollte wissen, was das bedeuten sollte.“ Ich zögerte kurz, bevor ich weitersprach.
    „‚Du weißt, was ich meine‘, war alles, was Melissa erwidert hatte, und das war‘s dann. Das Ende. Sie suchte sich eine, die mehr war wie sie selbst … was immer das auch heißen sollte. Und das Letzte, was ich von ihr gehört habe, ist, dass die beiden noch zusammen sind und zwei Kinder haben“, fügte ich hinzu. „Ich schätze, sie hat gefunden, wonach sie suchte.“
    „Aber … Was meinte sie?“, fragte Meredith. „Jemanden wie sie? Jemanden der … ‚lesbischer‘ ist?“
    Ich zuckte die Schultern und hob mein Glas, um einen Schluck zu trinken. Es hinterließ einen feuchten Ring auf der Serviette, und als ich es wieder abstellte, konzentrierte ich mich darauf, exakt dieselbe Stelle zu treffen. Dann sah ich Meredith an. „Vermutlich.“
    „Eine Fotze zu lecken war ihr nicht homosexuell genug?“ Meredith klang, als erwarte sie keine Antwort.
    „Ich bin weder homosexuell noch heterosexuell“, betonte ich, weil mir wichtig war, das klarzustellen. „Und ich bin auch nicht wild.“
    „Du hast so viel erlebt“, sagte Meredith, als hätte sie mich nicht gehört. „Und was habe ich getan? Nichts.“
    Ich lachte. „Du hast eine Frau geküsst. Und es hat dir gefallen.“
    Ihre Augen leuchteten. Bildete ich es mir nur ein, oder sah sie auf meinen Mund, als sie sich über die Lippen leckte? Vielleicht nicht.
    „Ach, das war doch nichts“, sagte sie.
    „Du wolltest eine Geschichte“, sagte ich und zuckte wieder die Schultern. „Es ist kein Geheimnis. Aber die Wahrheit.“
    „Diese Geschichte war mindestens ein Abendessen wert.“
    Ich hätte nicht gedacht, dass meine Worte so wertvoll sein konnten.
    Meredith beugte sich über den Tisch, um ihre Hand auf meine zu legen, und drückte sie. „Tesla, Baby, mach dir keine Gedanken deswegen. Außerdem sollte derjenige, der um ein Date bittet, auch bezahlen, oder?“
    Sie zwinkerte mir grinsend zu, um klarzustellen, dass sie es nicht ernst meinte, zumindest nicht das mit dem Date.
    Sie hätte sich nicht so ins Zeug legen müssen, um mich zum Tanzen zu überreden. Ich arbeitete am nächsten Tag in der Spätschicht, was ich an einem Samstag normalerweise ätzend fand, worüber ich aber am Sonntagmorgen, wenn ich liegen bleiben konnte, dankbar war. Als wir beim Pharmacy Club ankamen, reichte die Schlange schon bis auf die Straße. Mit Drinks für einen Dollar, einer Band im Keller und zwei Tanzflächen darüber war es ein beliebter Treffpunkt. Wir zeigten unsere Ausweise und drängten uns rein.
    Meredith hatte kein Interesse an dem unteren Bereich. Sie warf einen Blick zur Bar, wo ein Typ im College-Alter, der schon ziemlich hinüber aussah, sich auf einem Frisörstuhl niedergelassen hatte. Eine knapp bekleidete Bedienung tänzelte um ihn herum, mit einer Flasche in der Hand, die sie ihm gleich einflößen würde, und einem Gürtel, um ihm später einen überzuziehen - wenn er dann noch nüchtern genug sein würde, um aufzustehen und sich vorzubeugen.
    Meredith verdrehte die Augen und zeigte zu den Treppen. Es machte keinen Sinn, sich hier zu unterhalten. Ich versuchte, ihr durch die Menge zu folgen, doch ein paar kichernder Freundinnen eines Junggesellinnenabschieds mit Krönchen auf den Köpfen schob sich dazwischen. Ich wusste, wohin Meredith wollte - es war also kein Problem. Aber sie sah sich um, um zu sehen, ob ich noch da war, und verzog beim Anblick der Mädchen genervt das Gesicht. Sie hielt den Arm in meine Richtung, drängte die Mädchen ein wenig zur Seite und ergriff meine Hand. Wir verschränkten unsere Finger miteinander, und sie

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