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Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Titel: Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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entstanden?“
    „Doch, ist es“, platzte sie heraus. „Aber gegen meinen Willen. Dein Bruder hatte kein Recht …“
    „Kein Recht wozu? Zu erwarten, dass seine Freundin zu ihm hält?“ Er fuhr zu ihr herum. Sein feindseliger Blick erschreckte Chloe dermaßen, dass sie kein Wort mehr herausbrachte. Wenn Declan so schlecht von ihr dachte, warum hatte er sich dann mit ihr abgegeben?
    „Schon komisch“, sagte er leise. „Als Adrian mir das Foto von dir zeigte, hielt ich ihn für einen glücklichen Mann. Ich änderte meine Meinung, als ich erkannte, wie oberflächlich und habgierig du bist. Doch als ich dich dann mit eigenen Augen vor mir sah, verstand ich, warum er dich so anziehend fand.“
    „Wann war das?“, fragte sie verwirrt. Es konnte nur heute Abend gewesen sein, bei der Party.
    „Am letzten Tag in Carinya.“
    Sie sah ihn ungläubig an. „Da wusstest du schon …“
    „Ja, da wusste ich es schon.“ In seinen dunklen Augen, die sie einst so zärtlich angesehen hatten, lag Verachtung.
    „Du dachtest, ich hätte deinen Bruder ausgenutzt, und hast trotzdem mit mir geschlafen?“ Entsetzt schlug sie die Hand vor den Mund.
    Er wirkte einen Moment lang irritiert, hatte sich aber gleich wieder im Griff. „Geschlafen haben wir ja nicht allzu viel“, bemerkte er. „Außerdem wollte ich mir nur Gewissheit verschaffen.“
    Chloe war zutiefst erschüttert. Kein Wunder, dass er in jener Nacht so gegensätzliche Signale ausgesandt hatte, sie erst abgewiesen und dann doch in sein Bett gelockt hatte. Er hatte sogar über ihr Aussehen gesprochen, ihr gesagt, dass sie Seide trage und wunderschön sei. Warum hatte sie nur nichts gemerkt?
    Und sie hatte geglaubt, diese Nacht hätte ihm genauso viel bedeutet wie ihr.
    „Gewissheit worüber?“ Kam dieses heisere Flüstern wirklich von ihr?
    „Ob du wirklich keine Hemmungen hättest, auch mit dem anderen Carstairs-Bruder zu schlafen in der Hoffnung, dass etwas für dich dabei herausspringt.“
    Sie stand wie vom Donner gerührt da. Das konnte er doch nicht ernst meinen!
    „Ich musste dich auf die Probe stellen.“ Er ließ den Blick langsam über sie hinweggleiten. „Natürlich nicht, ohne dabei auf meine Kosten zu kommen.“
    Sie holte aus und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
    Er zuckte nicht einmal zusammen.
    Declan ignorierte den aromatischen Kaffeeduft, der ihm in die Nase stieg, als er den Flur entlangging. Er wollte Chloe heute Morgen lieber nicht begegnen.
    Gestern Abend hatte er sie mit der Wahrheit konfrontiert, aber keine befriedigenden Antworten erhalten. Das hatte ihm den Rest gegeben.
    Der brennende Abdruck ihrer Hand auf seiner Wange hatte ihn einen Moment lang hoffen lassen, die wahre Chloe wäre wieder aufgetaucht. Die Frau, in die er sich verliebt hatte. Aber er hatte sich getäuscht. Es gab keine Erklärung und keine Entschuldigung für ihr Verhalten.
    Er musste sich damit abfinden, dass sie sowohl Adrian als auch ihn aus reiner Geldgier verführt hatte.
    Und doch war ihm nicht wohl in seiner Haut. Wie schockiert sie davongelaufen war, nachdem er ihr eröffnet hatte, dass er nur mit ihr ins Bett gegangen war, um sie auf die Probe zu stellen!
    Was natürlich gelogen war.
    Grimmig presste er die Lippen zusammen. Er hatte ein Missverständnis dazu benutzt, um Chloe eins auszuwischen. Keine sehr rühmliche Tat. Ihr entsetzter Blick hatte ihn fast dazu gebracht, seine Behauptung zu widerrufen.
    Nur der Gedanke, wie sehr Adrian ihretwegen gelitten haben musste, hatte ihn davon abgehalten. Ihr Schmerz war nichts gegen den seines Bruders. Ihm schuldete er Loyalität, auch wenn seine Gefühle für Chloe immer wieder dazwischenfunkten.
    Mittlerweile glaubte er zu wissen, wie sich alles abgespielt hatte. Adrians Nachricht, in der es hieß, seine Freundin habe ihn abserviert, war wenige Tage vor seiner eigenen Ankunft in Carinya verfasst worden. Warum hätte Chloe dem bankrotten Adrian die Treue halten sollen, wenn dessen milliardenschwerer Bruder im Anmarsch war?
    Dazu passte, dass Damon Ives, der berühmte Schauspieler, ihr einen Job angeboten hatte, nachdem er sie im Hotel kennengelernt hatte. Es sah ganz so aus, als hätte Chloe Daniels sich nach oben geschlafen.
    Sie hatte erzählt, dass sie nie viel Geld besessen hätte. War sie so arm und verzweifelt gewesen, dass sie für ein bisschen Luxus ihren Körper verkauft hatte?
    Er fuhr sich mit allen zehn Fingern durchs Haar. Suchte er etwa nach einer Rechtfertigung für ihr

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