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Zwischenwelten (German Edition)

Zwischenwelten (German Edition)

Titel: Zwischenwelten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mariëtte Aerts
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Ordnung? Wenn du meinst, wir sollten erst noch ein bisschen zusehen, was da …«
    »Ayse«, unterbricht Tio ihren Redeschwall. »Ich hab sie mitgenommen.« Schuldbewusst blickt er sie an.
    »Mitgenommen? Was hast du mitgenommen?«
    »Die Zeichnungen. Ich hab sie unter dem Bett gefunden und dummerweise mitgenommen.«
    »Wohin?« Ayse bleibt stehen. »Und wo sind sie jetzt?«
    »Zu Hause. Im Zelt, meine ich. Im Zelt von meinem Vater. Ich bin direkt vor der Vorstellung zurückgekommen und hab sie schnell weglegen müssen, weil ich auftreten musste. Sie liegen irgendwo hinter der Bühne.«
    »Verdammt«, flucht Ayse und wirft Tio einen bösen Blick zu.
    »Wir können sie ja schnell wieder holen … wenn es nötig ist.«
    »Ja, wenn sie noch da liegen, wo du sie hingeschmissen hast! Und wenn dein Vater sie gefunden hat?«
    »Er weiß doch nicht, was es ist.« Tio zuckt mit den Schultern. »Vielleicht denkt er, dass ich sie gemacht hab. Er schmeißt sie bestimmt nicht gleich weg.«
    Während sie sich weiter streiten, sind sie aus dem Wald heraus.
    Ayse bleibt wieder stehen. Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet sie die Landschaft, die vor ihnen liegt. »He …«
    »Was ist denn?«
    Ayse hebt die Hand. »Das Dach von Sirpas und Thorpas Bauernhof, das war doch gleich an dem Hügel da.«
    Tio folgt ihrem ausgestreckten Arm. Seine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. »Das ist da auch noch, aber es ist ziemlich lädiert.«
    »Ich hab’s ja gesagt: die Runji!«
    »Warte«, Tio legt Ayse die Hand auf den Arm, »wozu gehören dann die anderen Dächer?«
    Wo sie zuvor das Ziegeldach von Sirpas Haus gesehen haben, ist jetzt nur eine halb eingestürzte Ruine zu erkennen, aber darum herum andere Dächer.
    »Zwei, drei …«, zählt Tio. »Das haben sie alles neu gebaut!«
    »Wie soll das gehen … in der kurzen Zeit?«
    »Wir sind ein paar Stunden weg gewesen«, erinnert Tio sie. »Und wer weiß, wie viel Zeit dann hier inzwischen verstrichen ist.«
    »Aber doch nicht so viel Zeit, dass sie ganze Häuser gebaut haben können?«
    »Wer weiß das schon«, murmelt Tio. »Ständig passiert etwas Seltsames. Mich erstaunt überhaupt nichts mehr.«
    Schweigend gehen sie weiter.
    Je näher sie kommen, desto größer werden ihre Augen, so fassungslos sind sie.
    »Es ist sehr viel Zeit vergangen!«, ruft Ayse erschrocken. »Nicht nur Tage … bestimmt sogar Jahre!«
    Zögernd betreten sie einen Hof, der ihnen nur vage bekannt vorkommt.
    »Ob sie uns wohl noch erkennen?«, fragt sich Ayse laut. »Die Kinder sind inzwischen bestimmt älter als wir.«
    »Ich sehe jemanden.« Tio streckt die Hand aus. »Da, das könnte Sirpa sein.«
    Ein großer brauner Hund hat sie bemerkt, noch bevor die Frau sie sieht. Er bellt und macht Anstalten, auf sie zuzurennen.
    »O verdammt«, brummt Ayse, »auf Hunde bin ich nicht so wild.«
    Doch die Frau schnappt sich den Hund noch rechtzeitig am Halsband und dreht sich um, um zu sehen, gegen wen das Tier so wütet.
    Zögerlich hebt Ayse eine Hand und winkt. »Ob sie weiß, wer ich bin?«
    Die Frau legte eine Hand über die Augen und späht zu den beiden hinüber, macht aber keine Anstalten, näher zu kommen.
    »Wollen wir nicht einfach zu ihr gehen?«, schlägt Tio vor.
    »Nur wenn sie den Hund festhält.« Ein bisschen ängstlich zockelt Ayse hinter Tio her, bis sie auf einen Meter Abstand vor dem Hund stehen, der knurrt und die Lefzen hochzieht.
    »Hör auf!«, schnauzt die Frau ihn an. »Platz!«
    »Ha-hallo«, bringt Tio hervor, der nun auch nervös geworden ist. »Kennen Sie uns noch?«
    Die Frau sieht ihn verwundert an. »Woher? Hab ich euch schon mal gesehen?«
    Tio und Ayse wechseln betretene Blicke. Die Frau und Sirpa sind sich so ähnlich wie zwei Tropfen Wasser. Sie ist wirklich um kein graues Haar älter geworden. Doch wenn all diese Häuser und Scheunen gebaut wurden, während sie weg waren, müssen dann hier nicht mindestens zehn Jahre vergangen sein?
    In diesem Augenblick kommt ein Mädchen um die Ecke gerannt. »Ich hab Zurba bellen hören. Haben wir Besuch?«
    »Sirje?«, entfährt es Ayse.
    Das Mädchen bleibt stehen und schaut überrascht zu ihr hin. »Ich bin Ayse. Erinnerst du dich nicht?«
    »Nein.« Das Mädchen steckt die Hände in die beiden großen aufgenähten Taschen ihres Hemdblusenkleids und wippt ungeduldig vor und zurück. »Wer bist du denn? Gehörst du zu unserer Familie? Kommst du zu Besuch?« Dann wendet sie sich an ihre Mutter. »Wer sind die, Sirpa?«
    »Keine

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