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Zwölf um ein Bett

Zwölf um ein Bett

Titel: Zwölf um ein Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Dickens
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glänzender Seide hoch, den Oliver zum letztenmal gesehen hatte, als sie ihn in seinem Zimmer abnahm. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie er dahin gekommen ist, weil ich überhaupt noch nicht oben war.« Sie lachte offenherzig. »Schon meine Familie sagte immer, ich müsse ein Engel sein.«
    »Ach«, sagte Oliver leichthin, »ich nehme an, eines der Mädchen hat dort alles hingelegt, was so herumlag, weil sie nicht wußte, wem es gehört.«
    »Ach, habt ihr jetzt ein Mädchen? Mrs. Cowlin? Sie geht doch gar nicht ‘rauf, oder doch? Sie war heute die ganze Zeit in der Küche, ich habe sie da drinnen Bier abzapfen sehen, als ich zur Abwaschküche durchging, um deiner Mutter ein paar Gläser zu spülen. Oder meinst du Elisabeth? Aber dann, mein lieber Junge, warum ein Schwamm? Halt mich nicht für komisch, aber es hat mich wie ein Schlag getroffen, weil dies Haus doch sonst so ordentlich ist. Ich meine, warum ein einzelner Hausschuh?« Verflucht sei diese Miß Smuts mit ihrer verteufelten Instinktlosigkeit. Und er hatte geglaubt, sie wäre darauf geeicht, einen Schutzwall gegen Lady Sandys’ Mauserei zu bilden. Es war ja ganz gut und schön, daß sie die Sachen wieder zum Vorschein brachte, aber warum ging sie ausgerechnet heute, an diesem Tag aller Tage, nicht ihrer Beschäftigung nach und paßte auf ihre Herrin auf, statt sie in solch kurzer Zeit solch eine Unmenge von Dingen zusammenscharren zu lassen? Er würde dem alten Stück seine Meinung sagen. Als Mrs. Ogilvie, die krokodillederne Tasche fest unter den Arm geklemmt, sich wieder entfernte, um weiter dieser geheimnisvollen Verschwörung auf den Grund zu gehen, sagte Oliver zu Heather, die mit Stanford in der Nähe stand: »Smutty irgendwo gesehen? Ich habe ein Wort mit ihr zu reden.«
    Heather kicherte. »Wahrscheinlich irgendwo umgekippt. Sie hat wie ein Loch getrunken.« Heather selbst hatte sich auch nicht schlecht versorgt; oder war sie durch die Aufmerksamkeit, die Stanford ihr zollte, in so gehobener Stimmung? Ihr Gesicht war gerötet, und sie stand nicht mehr ganz fest auf den Beinen; ihre Ponys flogen, als sie ihren Kopf zurückwarf, was sie immer machte, wenn sie sich angeregt unterhielt.
    »Waren diese Reden nicht zum Schreien?« sagte sie. »Stanny und ich wären beinahe herausgeplatzt, so sehr wir uns auch Mühe gaben, nicht über Fred zu lachen, nicht wahr? Liebster Ollie.« Sie umschlang ihn in einem Anfall von Zärtlichkeit. »Macht es dir Spaß? Ich hoffe doch. Kann ich irgend etwas bringen — vielleicht ein nettes, hübsches Mädchen zur Unterhaltung? Ich glaube, es sind gar keine dabei. Stanford möchte uns nachher gern zu einer Party mitnehmen. Ich wünschte, du könntest mitkommen. Fändest du das nicht auch schön, Stanny?«
    »Na, und wie«, sagte Stanford. »Hexentanz bei den Bartons. Sie haben gesagt, bring mit, wen du willst; da fließt der Alkohol in Strömen.«
    »Geht John mit?« fragte Oliver streng.
    Heather runzelte die Stirn.
    »Ach, wir haben ihn natürlich aufgefordert, aber der alte Stock sagt, er wäre zu müde. Er entwickelt sich langsam zu einer alten Jungfer mit dieser Angst um seine Gesundheit; Gott weiß, wie lange er noch mit seiner Grippe hausieren gehen will.«
    »Und was ist mit Elisabeth?« fragte Oliver. »Es wäre gut, wenn ihr sie mitnehmen wolltet.«
    Heather sah Stanford an. »Ich wüßte nicht, wie man es machen sollte, wegen der Kinder. Sie sagte, sie wollte sie zu Bett bringen, wenn ich ginge. Eigentlich ist sie schon oben und fängt mit Susan an, weil sie langsam ungezogen wurde.«
    »Ach so«, sagte Oliver.
    Die Gäste trieben nun unruhig umher; sie verspürten die Wirkung des am frühen Nachmittag genossenen Alkohols und dachten, es wäre an der Zeit, nach Hause zu gehen. Aber sie konnten nicht vor Violet gehen; und Violet ging nicht. Sie amüsierte sich viel zu gut. Sie und Fred wollten in ein Hotel nach Wells fahren und am nächsten Tag nach Exmoore, wohin die Pferde bereits mit der Bahn geschickt worden waren.
    »Heather«, sagte Mrs. North, »mir wäre es lieb, wenn du deine Schwester mit hinaufnähmst, wenn nötig mit Gewalt, und sie zum Umziehen veranlaßtest. Wenn sie nicht bald geht, stirbt uns die Gesellschaft unter den Händen.«
    »Soll ich es tun, Mrs. North?« fragte Stanford verbindlich. »Schönen Dank, aber ich glaube, Heather wird es schon schaffen.«
    »Ich werde sie mir greifen«, sagte Heather, trank ihren Sekt aus und stellte ihr Glas hin. »Komm, Stanny, komm mit und hilf mir.« Er

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