Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwölf um ein Bett

Zwölf um ein Bett

Titel: Zwölf um ein Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Dickens
Vom Netzwerk:
hast.«
    »Unsinn«, sagte er. »Glücklich?«
    »Kannst du wetten.« Plötzlich gab sie sich einen Ruck und küßte ihn, wobei sie über dem Bett beinahe die Balance verlor. Sie richtete sich verwirrt wieder auf und drehte sich nach ihrem Mann um. »So komm doch, Fred, um Himmels willen, sonst kommen wir heute abend überhaupt nicht mehr hin.«
    Der warf Oliver statt eines Kopfschütteins einen Blick des Einverständnisses zu, drückte ihm die Hand und trottete in seinem grünen Anzug hinter Violet her, wie ein Heukäfer.
     
     
     
    »Endlich sind sie fort!« Mrs. North taumelte herein und sank völlig erledigt in Olivers Armsessel. »Meine Güte, sieh dir bloß einmal dieses Durcheinander hier an. Ich werde aufräumen, wenn alle gegangen sind — falls sie überhaupt jemals gehen.«
    »War ein alter Schuh im Wagen?« fragte Oliver.
    »Jawohl.«
    »Und ein Schild mit >Frisch verheiratet?«
    »Ich fürchte, ja, Liebling. Freds Freunde haben es angebracht. Aber kein Konfetti und Reis, Gott sei Dank; wenigstens ein Segen der Rationierung. Ich sage dir, meine Füße bringen mich um, weißt du das?« Sie legte sie auf den Fußschemel, nahm sie aber fast augenblicklich wieder herunter und stand auf. »O Liebling, da will dir jemand auf Wiedersehen sagen.« Sie ging in die Halle hinaus, von wo Oliver ihre müde Stimme mühelos in einen geübten gesellschaftlichen Ton hinübergleiten hörte.
    Elisabeth hatte Tee für die wenigen übriggebliebenen Gäste gemacht. Mrs. Ogilvie, die auf ihre Kosten kommen wollte, war noch da, und Stanford Black wartete darauf, daß er Heather zur Party mitnehmen konnte. Sie saßen erschöpft in Olivers Zimmer und unterhielten sich mit träger Bosheit über die Gäste, während sich Oliver mit geschlossenen Augen zurückgelegt hatte und ihre Stimmen von weit her hörte.
    »Ich muß schon sagen«, meinte Stanford träge, in der bei der Luftwaffe üblichen gedehnten, flachen Sprechweise, »sehr eigenartige Sache, Heather; weißt du, daß deine Schwiegermutter dein Freundschaftsarmband trug?«
    Oliver machte die Augen auf. Heather setzte sich auf. »Freundschaftsarmband? Meine Schwiegermutter hat kein Freundschaftsarmband!«
    »Hat sie doch; ich hab’s gesehen. Hast du nicht gesehen, daß sie einen kleinen Faun daran hat, genau wie...«
    »John!« explodierte Heather außer sich. »Das übersteigt ja nun alles. Wenn diese Frau nicht bald das Haus verläßt, so gehe ich. Schuhe und Zahnbürste und Garnrollen und solchen Krams lasse ich noch hingehen, wenn ich es auch reichlich satt habe, aber wenn es sich auf Schmuck ausdehnt, und besonders auf eine Sache, an der ich so hänge...«
    »Was in aller Welt...?« Stanford sah völlig verwirrt aus. »Schon gut, altes Mädchen. Schon gut, schon gut, schon gut.« John war peinlich berührt, daß Mrs. Ogilvie kerzengerade in ihrem Stuhl saß und sich innerlich mit Wohlbehagen auf ihre Schenkel schlug, daß eine solch vielversprechende Szene in ihrer Gegenwart über die Bühne ging.
    »Gar nicht schon gut!« Heather warf ihren Kopf zurück. »Bisher habe ich mir’s ja gefallen lassen, aber diesmal werde ich sie mir vornehmen.«
    »Heather, du weißt, was Smutty...«
    »Smutty ermutigt sie noch dazu. Es würde mich gar nicht wundern, wenn sie sich verabredet hätten, uns einen Streich nach dem anderen zu spielen, und Smutty nur die paar wertlosen Sachen herauslegt, um uns Sand in die Augen zu streuen. Was ist mit Mas Ring? Er ist nie wieder aufgetaucht, nicht wahr?«
    »Aber Heather Bell, du weißt doch, daß sie denkt, er ist vielleicht in den Abfluß gerutscht, als sie gewaschen hat.«
    »Nun, und wie können wir wissen, was deine Mutter nicht alles aus den Läden mitnimmt? Ihr leistet ihr alle Vorschub und sagt, sie kann nichts dafür, und laßt sie euch alle eure Sachen mausen — es macht mich krank. Ich glaube, sie weiß ganz genau, was sie tut.« Mrs. Ogilvies Augen schnappten auf und zu wie der Verschluß einer Kamera, als wollte sie jede Einzelheit in ihrem Gehirn fotografieren, um sie ihrer Sammlung von Klatschereien einzuverleiben. »Sagte jemand Tee?« Die kleine schwarzweiße Gestalt flatterte ins Zimmer wie ein unschuldiger Schmetterling. »Nein!« Heather sprang auf und stellte sich vor sie hin. »Aber jemand sagte Freundschaftsarmband! Mein Gott, du hast recht, Stanford.« Sie ergriff Muffets Unterarm und hielt ihn hoch, um das Armband zu zeigen, das über die blaugeäderte Hand baumelte.
    »Heather, um Himmels willen!« John stand auf und

Weitere Kostenlose Bücher