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Zwölf um ein Bett

Zwölf um ein Bett

Titel: Zwölf um ein Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Dickens
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kleinen Restaurants. Manchmal sind wir tanzen gegangen. Ich weiß, daß Heather immer sagt, ich kann nicht tanzen, aber mit Stella konnte ich es sehr gut. Sie war so rührend leicht, man fühlte sie kaum. Jetzt scheint mir alles wie ein Traum; ich kann mir nicht vorstellen, der Held einer so romantischen Geschichte gewesen zu sein, und wahrhaftig, Oller, es war romantisch. Damals gab es einen Schlager, den sie oft spielten: >Komm zurück...< Ich nehme an, für dich hört sich das alles furchtbar alltäglich an, aber für uns war es das nicht. Fühlte ich mich schuldig? Nein. Es war alles so weit weg, es war, als ob ich in einer anderen Welt wäre. Die Bande zur alten Welt waren nicht sehr stark. Und ich hatte gerade Heathers Brief bekommen, in dem sie schrieb, daß sie katholisch geworden wäre. Ich war sehr böse darüber.
    Stella wußte natürlich, daß ich verheiratet war, aber wir sprachen kaum jemals darüber. Wenn je zwei Menschen nur in der Gegenwart gelebt haben, so waren wir es. Gut, daß wir es taten, denn es dauerte nur zwei Monate.
    Sie hatte die ganze Zeit über ihre Kräfte gelebt, so daß sie, als sie krank wurde, einfach verlöschte, puff — wie eine Kerze. Ich brachte sie in dasselbe Krankenhaus, in dem sie früher schon gewesen war, und der Arzt beschimpfte mich, weil ich sie nicht rechtzeitig ins Sanatorium gebracht hatte. Natürlich hätte ich sie hinschicken müssen, aber — ich glaube, doch nicht. Sie hätte niemals wieder wirklich kräftig werden können, und schließlich hatten wir unsere zwei Monate in dieser lächerlich kleinen Kellerwohnung gehabt, ziemlich der ungesundeste Platz für sie. Sie lebte nicht das Leben einer Kranken. Wir sprachen niemals darüber, gerade so, wie wir niemals darüber sprachen, daß ich verheiratet war. Wir schlossen alles aus, so wie wir nach dem Tee die Vorhänge zuzogen, als das Wetter kühler wurde, und wie Wir die vorbeischreitenden Füße ausschlossen.
    Es war, nachdem sie gestorben war, daß ich den Brief an ihren jungen Mann schrieb. Ich wünschte jetzt, ich hätte es nicht getan, aber ich mußte einen Auspuff haben für Weine Gefühle. Ich trieb mich dann herum, ohne sehr viel zu tun, und bald darauf bekam ich meine Überfahrt nach Hause.
    Du siehst doch ein, nicht wahr, daß ich niemals Heather davon erzählen könnte? Es wäre nicht anständig. Sie hat sich so gut gehalten den Krieg über, und es kann für sie kein Zuckerschlecken gewesen sein, bei all der Arbeit, die sie hatte. Menschen wie Stanford — da steckt nichts dahinter. Warum soll sie nicht ein wenig Spaß haben? Ich schien ihr niemals welchen machen zu können.
    Stella und ich hatten mehr Spaß in diesen zwei Monaten als Heather und ich in der ganzen Zeit, in der wir verheiratet sind.«
     
     
     
    John erhob sich. »Übrigens, könnte ich noch einen Whisky haben?« fragte er. »Dies Reden hat mich ganz ausgetrocknet. Bist du eingeschlafen? Hoffentlich, weil ich niemals daran gedacht habe, es jemandem zu erzählen, aber es ist wirklich eine Erleichterung, weißt du, es von der Seele zu haben.«
    »Weißt du was?« sagte Oliver und tauchte aus seiner Träumerei wieder auf. »Ich glaube, du solltest es Heather erzählen.«
    »Um Himmels willen, das geht nicht. Wie könnte ich ihr klarmachen, daß es eine Sache ganz für sich war, die nichts mit unseren Beziehungen zueinander zu tun hatte? Du weißt doch, wie Frauen sind; sie würde außer sich geraten. Und so wie es ist, dürfte sie schon genug außer sich sein über mich. Es wäre verhängnisvoll. Übrigens könnte ich mich auch gar nicht dazu aufschwingen.«
    »Das ist es ja gerade«, sagte Oliver heftig. »Immer erklärt sie, du hättest keinen Schwung. Sie beschwert sich sogar darüber, daß du niemals eine andere Frau ansiehst; sie erklärt, es wäre kein großes Kompliment für sie, daß du einfach nur aus Mangel an Temperament treu wärst. Geh, sei ein Mann. Erzähl es ihr. Schließlich würde es dich von dem Postament eines Heiligen stürzen, der sie so stört.«
    »Für dich ist es leicht, so zu reden«, sagte John, der mit seinem Whisky vor dem Kamin stand; sein Kopf sackte zwischen die Schultern. »Hier kannst du nicht mitreden, du hast vergessen, wie das wirkliche Leben ist; es ist alles Theorie bei dir.«
    »Ich weiß nur, daß ich hier im Bett mehr über das Leben erfahren habe, als jemals zu der Zeit, als ich noch so geschäftig mittendrin steckte. Mein Rat ist schon richtig. Ich riet Vi, Fred zu heiraten, und sieh dir an,

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